Traumnote für EuskirchenGute Ergebnisse für Bahnhöfe im Kreis Euskirchen
Kreis Euskirchen – Traumergebnis für den Euskirchener Bahnhof. 98,9 Prozent erhält der Bahnhof beim Test des Nahverkehrs Rheinland (NVR), der nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr wieder einen „kritischen Blick“ auf die Bahnhöfe und Haltepunkte im Verbundgebiet geworfen hat. Unter die Lupe wurden unter anderem die Sauberkeit, Sitzgelegenheiten, Fahrgastinformationen und Barrierefreiheit genommen.
Der Bahnhof der Kreisstadt erhielt von den Testern lediglich für das Erscheinungsbild der Fahrkartenentwerter eine negative Bewertung.
Das Ergebnis wurde von der Haltestelle in Iversheim sogar noch getoppt. 100 Prozent im Gesamtergebnis vermeldeten die Experten nach dem ersten Test. Allerdings wurde die Haltestelle im zweiten Halbjahr wegen der Flutkatastrophe im Juli 2021 nicht noch einmal bewertet – wie alle Bahnhöfe und Haltestellen im Flutgebiet.
199 Stationen unter die Lupe genommen
Insgesamt untersuchte der NVR 199 Stationen. Davon hatten laut Tester 149 Stationen (75 Prozent) mindestens ein akzeptables Erscheinungsbild. 42 Stationen (21 Prozent) waren nach Angaben des NVR noch akzeptabel (das Gesamterscheinungsbild dieser Stationen wird durch einzelne Mängel beeinträchtigt), und acht Stationen hatten ein nicht mehr akzeptables Erscheinungsbild. Dort bestehe ein besonderer Handlungsbedarf, so der NVR.
„Die Anzahl der Stationen im nicht akzeptablen und noch akzeptablen Bereich ist mit 50 Stationen im Vergleich zum Vorjahr mit 74 Stationen deutlich gesunken“, erklärt Benjamin Jeschor, stellvertretender Pressesprecher des NVR.
Urft und Arloff mit schlechten Bewertungen
Auch die Bahnhöfe und Haltepunkte in Kall (92,1), Bad Münstereifel (96,2), Blankenheim-Wald (93,9), Dahlem (97,3), Derkum (90,9), Mechernich (97,1) Großbüllesheim (90,8), Stotzheim (98,5), Kreuzweingarten (92,9), Satzvey (95,0), Schmidtheim (96,2), Weilerswist (93,4) und an der Zuckerfabrik (94,8) erhielten mehr als 90 Prozent. Allerdings waren auch davon die meisten Haltepunkte und Bahnhöfe nach der Flut nicht mehr im Betrieb. „Diesbezüglich hinkt der Vergleich natürlich ein bisschen“, gibt auch Jeschor zu.
Der Test hat aber auch noch einen weiteren Haken. Das wird am Bahnhof in Zülpich deutlich. Der Bahnhof der Römerstadt, der von der Bördebahn angefahren wird, hat laut NVR weder eine Beschilderung noch Vitrinen für die Fahrpläne oder gar eine Uhr. „Was nicht vorhanden ist, kann nicht bewertet werden“, sagt Jeschor. In der Statistik schlägt sich das Fehlen dieser Punkte nicht negativ nieder.
Elektrifizierung
Wie aus einer Vorlage zur Hauptausschuss-Sitzung des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland (NVR) hervorgeht, beginnen im Jahr 2025 die Arbeiten an der Elektrifizierung im Streckenteil zwischen Euskirchen und Kall. Hierzu wird der gut 23 Kilometer lange Streckenabschnitt für mehr als sechs Monate voll gesperrt. In der Folge ist mit weiteren längerfristigen Streckensperrungen im Rahmen der Elektrifizierung der Eifelstrecke zu rechnen. Wie aus einer Präsentation der Bahn zu entnehmen ist, sollen die Arbeiten auf der Eifelstrecke bis 2027 abgeschlossen werden. (tom)
Allerdings haben die Tester in Zülpich auch einen Strich beim Punkt „Sitzgelegenheiten“ gemacht. Die sind allerdings vorhanden. Bei der Stippvisite der Redaktion am Freitagvormittag am Zülpicher Bahnhof gab es neben dem Bahnsteig Sitzgelegenheiten. Allerdings wies der Regenschutz deutliche Mängel auf, und wie an so vielen Bahnhöfen waren Graffiti nicht zu übersehen.
Starke Verunreinigungen
28 Stationen wiesen nach Angaben des NVR bei den Tests starke Verunreinigungen durch Graffiti in den Zugangsbereichen auf. In den meisten Fällen handele es sich dabei um Stationen mit einer Unterführung. „Nachhaltige Erfolge können nur schwer erreicht werden, da gestrichene Wände in kürzester Zeit erneut besprüht werden“, so der stellvertretende Pressesprecher.
Am schlechtesten schnitt der Bahnhof in Urft ab – zumindest beim Test vor dem Hochwasser. Lediglich 83,1 Prozent erhielt der Bahnhof von den Experten. Vor allem das Erscheinungsbild der Sitzgelegenheiten, die Graffiti, der Boden, der Zugangsbereich sowie die Funktionalität und das Erscheinungsbild bei den Fahrkartenautomaten und den dazugehörigen Entwertern fiel den Testern unangenehm auf. Auch Arloff kam beim einzigen Test mit 88,6 Prozent nicht gut weg.
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NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober: „Es freut mich, dass deutlich mehr Stationen in der besten Kategorie gelandet sind. Dies zeigt, dass die gemeinsamen Anstrengungen des NVR und der Stationsbetreiber Früchte tragen.“