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Über Traumatherpaie zur LeidenschaftMarmagenerin stellt individuelle Duftkerzen her

Lesezeit 3 Minuten
Kerzen Fraeulein Freihgeist

Ätherische Öle lassen die Kerzen nicht wie klassische Duftkerzen riechen.

Nettersheim-Marmagen – Kerzen gehören für Lisa-Marie Decker einfach dazu – sei es beim Abendessen, zum Arbeiten am Computer oder abends in der Badewanne. Für jede Gelegenheit hat die 30-Jährige die passende Duftkerze: Bergamotte bei der Arbeit, Rose oder Lavendel am Abend. Während einer Traumatherapie 2020 fand die 30-Jährige heraus: Besonders, wenn es ihr nicht so gut geht, macht sie sich eine Kerze an. Zu dem Zeitpunkt fing Decker an, Kerzen selbst herzustellen. Eine Art Therapie, wie sie sagt: „Immer wenn ich mich den Kerzen gewidmet habe, war das wie eine Meditation.“

„Ich habe mich viel mit Naturheilkunde und der Wirkungsweise von ätherischen Ölen beschäftigt“, so Decker. Welches Öl wirkt beruhigend, welches fördert die Konzentration und welche Öle passen von den Wirkstoffen zusammen? „Bei meiner ersten Kerze habe ich Lavendelöl in den Wachs gemischt und bin danach durch den Garten gegangen und habe sie mit Blüten dekoriert“, berichtet sie. Das sei auch bei Freunden und ihrer Familie gut angekommen.

Ohne Konzept und Businessplan selbstständig gmacht

„Ich wollte mich immer schon selbstständig machen, wusste aber nie, womit“, sagt Decker. Den Schritt zur Selbstständigkeit als „Fräulein Freigeist“ habe sie dann ohne Konzept und ausgearbeitetem Businessplan einfach gewagt: „Der Name ist mir eines Nachts eingefallen. Dann habe ich über ,Etsy’ angefangen, eine Seite, auf der Handemade-Dinge verkauft werden können. Da hatte ich drei Kerzenvarianten eingestellt, die waren schnell verkauft.“

Kerzen sind vegan

Die Kerzen von Fräulein Freigeist sind aus Soyawachs aus Deutschland und damit vegan. Die ätherischen Öle kommen aus Ostwestfalen-Lippe, sind bio und natürlich. „Das ist mir wichtig. Es ist keine klassische Duftkerze“, so Decker: „Eher wie eine Aromatherapie.“ Die Zusammensetzung seien Erfahrungswerte und ihr Wissen über die Öle: „Das, was ich mache, steht in keinem Buch.“ Der Docht ist aus Baumwolle und Papier. Decker stellt Kerzen auf Bestellung in Handarbeit her.

Das Gefäß ist aus einem Zementgemisch und kann nach dem Abbrennen der Kerze eingeschickt und neu befüllt werden. Bald soll das Refill-System auch über die Unverpacktläden funktionieren, so Decker.

Weil „Etsy“ der gelernten Einzelhandelskauffrau allerdings zu kompliziert war, hat sie die Kerzen dann in einer Facebook-Gruppe zum Verkauf angeboten. „Dort konnte ich auch auf individuelle Bedürfnisse eingehen und die Kerzen nach den Wünschen der Kunden anfertigen“, berichtet Decker. Zeitgleich habe sie bei Instagram eine Seite angelegt. „Ich habe das aber nie als Business gesehen, sondern einfach meine Leidenschaft ausgelebt. Es war mein eigener Heilungsprozess“, erläutert Decker.

Kerzen werden in Unverpacktläden verkauft

Mittlerweile hat sie eine eigene Homepage und verkauft ihre Kerzen in zwei Unverpacktläden in Frechen und Mechernich. Irgendwann möchte Decker ihren eigenen Laden haben, um die Kerzen zu verkaufen und zu produzieren. Derzeit ist ihre Werkstatt noch im Keller. Aber in einer großen Produktion sieht sie sich nicht. Denn besonders die individuellen Wünsche der Kunden seien das, was ihr so viel bedeute. Über den „Candle-Creator“ auf der Homepage können Kerzen nach ganz eigenen Vorstellungen erstellt werden.

Lisa-Marie Decker

Die individuellen Kundenwünsche sind das, was Lisa-Marie Decker an ihrem Produkt so mag.

Bei Fragen zu der Wirkungsweise von ätherischen Ölen und ihren Kombinationsmöglichkeiten hilft Decker gerne. Dabei berücksichtigt sie aber auch immer die persönlichen Vorlieben: „Egal wie gut Wirkungsweisen zusammenpassen: Wenn eine Abneigung besteht, hat es keinen Erfolg.“

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Die Geschichten, die sie von Kunden erfahre, machen ihre Arbeit so besonders. „Einige Kerzen wurden als Trauerkerzen erstellt und sollen an die Verstorbenen erinnern“, erzählt Decker. „Das ist dann viel mehr als eine Kerze.“ Mit der Ausbildung zur psychologischen Beraterin und als Coach möchte sie ihr Unternehmen ganzheitlich aufziehen: „Ich war schon immer an Psychologie und der Arbeit mit Menschen interessiert“, sagt sie und weiter: „Ich möchte, dass meine Arbeit einen Mehrwert bietet.“