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Sanierungsarbeiten in NettersheimDie Fördermittel für Sportstätten nutzen

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Die Umkleiden in Zingsheim kennt Norbert Crump noch aus der Zeit, als er selbst schwimmen gelernt hat. Nun werden sie saniert.

Nettersheim – Wenn Norbert Crump, Allgemeiner Vertreter des Nettersheimer Bürgermeisters, in die Duschanlagen der Turnhalle von Zingsheim geht, kann er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Ich habe hier noch geduscht, als ich schwimmen gelernt habe“, erzählt er. Doch für Nostalgie ist da kein Platz. Das Schwimmbad ist längst verschwunden und in einen Raum des Zingsheimer Kindergartens umgewandelt worden. Auch die Sanitäranlagen haben ihre Lebensdauer überschritten. Noch in diesem Jahr sollen sie saniert werden.

„Der Förderbescheid ist da“, sagt Crump. Bald werde mit den Arbeiten zum Umbau der Umkleidekabinen und der Duschen begonnen. „Bisher ist es noch notwendig, von den Männerumkleiden über den Flur zu den Duschen zu gehen, das soll geändert werden“, erläutert er. Auch die Bänke, die mehr als deutliche Gebrauchsspuren tragen, werden dann ersetzt.

LED-Leuchten für Flutlichtanlage

„Der Bedarf ist da“, weiß Crump, der auch Vorsitzender des Gemeindesportverbands ist. Rund 15 Vereine seien darin organisiert. Auch der Nettersheimer Tennisclub, der Islandpferde-Reitverein Nordeifel in Roderath und der Schützenverein in Marmagen sowie der in Nettersheim, der allerdings inaktiv ist, gehören dazu.

Gebaut werden solle ab Mitte des Jahres auch in der Turnhalle in Marmagen, wo der zweite Bauabschnitt ansteht. Ebenfalls auf der Liste der Projekte an den Sportstätten in der Gemeinde steht die Flutlichtanlage am Nettersheimer Sportzentrum, die mit modernen, stromsparenden LED-Leuchten ausgestattet werden soll. „Die ist noch auf den ehemaligen Tennenplatz ausgerichtet“, so Crump.

Die Flutlichtanlage am Nettersheimer Sportzentrum wird mit stromsparenden LED-Leuchten ausgestattet.

„Wir haben aktuell eine tolle Förderkulisse“, erläutert Crump. Da gebe es die Förderung im Rahmen des Interkommunalen Entwicklungskonzepts, Unterstützung im Rahmen der Dorferneuerung, aus dem Programm Gute Schule 2020, die Strukturförderung des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV) und jetzt auch noch die neue Sportstättenförderung des Landes unter dem Titel „Moderne Sportstätte 2022“. Dabei wird den Kommunen die fünffache Sportstättenpauschale für Investitionen zur Verfügung gestellt. Für Nettersheim werden das 300 000 Euro sein.

Sportstätten in Gemeindebesitz

Die Vereine, so Crump, könnten Anträge stellen. Förderungen von bis zu 90 Prozent seien vorgesehen, auch 100 Prozent seien möglich. Allerdings bereiten die Rahmenbedingungen des Programms der Nettersheimer Verwaltung noch Kopfzerbrechen. Denn die Voraussetzung für die Förderung ist, dass sich die Sportstätte im wirtschaftlichen Eigentum des Vereins befindet.

In Nettersheim sind allerdings alle Sportstätten im Besitz der Gemeinde. Dies ist ein Konstrukt, das sich nach Aussage von Norbert Crump bewährt hat: Die Vereine übernehmen mit Unterstützung der Gemeinde die Pflege der Sportstätten in Eigenleistung, dafür erhebt die Gemeinde keine Nutzungsentgelte. „Wir arbeiten mit den Vereinen eng zusammen, deshalb können wir so günstig sein“, so Crump.

Verschiedene Varianten möglich

Um die Möglichkeiten dieses Programms auszunutzen, sei es notwendig, dass die Vereine das Eigentum übernehmen. Doch dazu sei ein Sportstättenentwicklungskonzept notwendig, erläutert Crump. Fertig werden solle das gegen Ende des ersten Quartals 2020. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran“, sagt er. Augenblicklich werde beispielsweise mit den Vereinen geredet, wie die Entwicklung zu sehen sei und wo noch Optimierungsbedarf sei.

Denkbar sei auch, nur Teilbereiche in das Eigentum der Sportvereine zu übernehmen. „So wäre es zum Beispiel möglich, dass in Nettersheim die SG Sportfreunde nur das Eigentum an der Flutlichtanlage übernimmt“, skizziert Crump eine Variante.

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Mit dem wirtschaftlichen Eigentum würden die Vereine die Verantwortung für die Substanzerhaltung übernehmen. „Wir wollen einen Weg finden, das zu realisieren“, so Crump. Dafür solle es auch eine Unterstützung bei der Erarbeitung von Förderanträgen geben. „Wir lassen unsere Vereine nicht alleine“, betont er. Doch bei all dem müsse auch differenziert werden. „300 000 Euro ist letztendlich nicht soviel“, rät er zur Vorsicht.