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AusstellungKeramikfiguren in Tondorfer Garten „vermehren“ sich stetig

Lesezeit 3 Minuten
Zahlreiche Figuren aus Keramik bevölkern einen Hang im Garten.

Eine Vielzahl verschiedenartiger Gartendekorationen ist bei Klara und Rainer Martens in Tondorf zu entdecken.

Was passiert, wenn Klara und Rainer Mertens ihrer Kreativität freien Lauf lassen, ist zurzeit in dem Nettersheimer Ortsteil zu sehen.

Beeteweise Keramikobjekte – das bekannte Bild der vergangenen Jahre bietet sich auch in diesem Sommer beim Offenen Atelier von Klara und Rainer Martens in Tondorf. Doch eines ist anders geworden: Die Beete sind anders angelegt und wirken, als könnten sie die Flut der vielfältigen Keramiken, die die Werkstatt von Klara Martens verlassen, kaum noch beherbergen.

Klara und Rainer Martens stehen in ihrem Garten. Er hält den Arm um sie, beide lächeln.

In ihr offenes Atelier laden Klara und Rainer Martens aus Tondorf ein.

Der Eindruck trügt nicht. „Wenn ich noch mehr Platz habe, zeige ich noch mehr“, deutet die Keramikerin an, dass der Fundus an humorvollen Kreationen noch einige Überraschungen bieten könnte. Doch auch Bilder von Rainer Martens sind in diesen Tagen zu sehen. Noch bis nächsten Sonntag, 28. Juli, können die Werke des Ehepaares in Tondorf besichtigt werden.

Während der Garten vor allem während der Tage des Offenen Ateliers von den Dekorationsobjekten der Keramikerin bestimmt wird, steht das Haus im Zeichen der Kreativität beider Künstler. Während Rainer sein Atelier im ersten Geschoss hat und dort seine aufwendigen Ölgemälde fertigt, hat Klara weitere Bereiche des Hauses für ihre Arbeit in Beschlag genommen.

Wenn ich noch mehr Platz habe, zeige ich noch mehr.
Klara Martens

Die Töpferwerkstatt mit der Drehscheibe steht im Keller. Von dort wandern die frisch gefertigten Tonobjekte in die Garage, wo der große Brennofen wartet. „Hier erhalten die Sachen einen Schrühbrand bei etwa 900 Grad“, verrät Rainer Martens. Damit wird dem getrockneten Objekt das Restwasser entzogen, so dass eine haltbare und frostsichere Glasur aufgetragen werden kann.

Im ersten Stock ist die Glasierwerkstatt, in der die Keramiken ihre Farben erhalten. Anschließend kommen sie ein zweites Mal in den Ofen, in dem sie dann bei rund 1200 Grad die endgültige Façon und eine frostsichere Oberfläche erhalten.

Seit 1994 kennen sich die beiden. Doch das Töpfern begleitet sie schon länger. „Ich habe immer schon kreativ gearbeitet“, berichtet sie. In Elsdorf, wo sie gewohnt hat, gab sie für die Kirche Töpferkurse für Kinder. Von daher konnte sie auch den dortigen Brennofen benutzen und dort ihre ersten Objekte fertigen. Als dieser Ofen das Zeitliche segnete, kam auch ihre Produktion zum Stillstand.

Das Offene Atelier in Tondorf ist für viele Besucher ein absolutes Muss

Das änderte sich allerdings schnell, nachdem das Ehepaar Martens in sein neues Domizil in Tondorf gezogen war. 2009 wurde die Garage Standort des ersten Brennofens, und schnell begann Klara Martens, ihre Produktion zu verstetigen. Auch wenn der Ausstoß ihres Schaffens zahlenmäßig schwanke, sei doch eines klar: „Ein paar Stück entstehen jede Woche neu“, so die Künstlerin.

Was das ist, hängt allerdings davon ab, was verkauft wird. Denn die Tage des Offenen Ateliers in dem Einfamilienhaus haben sich inzwischen eingebürgert, und so kommen immer wieder Besucher, die auch gerne ein Objekt wie einen tönernen Froschkönig als Gartendeko mitnehmen.

So gern die Verkäufe gesehen sind, für die kreative Töpferin hat das auch einen Nachteil. Denn wenn zum Beispiel mehr Vögel verkauft werden, produziert sie einfach auch mehr Vögel. Doch im Gegenzug, so gesteht sie, fehle ihr auch manchmal die Zeit, etwas Neues zu entwickeln. „Eigentlich schade“, findet sie selbst.