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Neues Rathaus für EuskirchenArbeitsgruppe favorisiert Standort an Roitzheimer Straße

Lesezeit 3 Minuten

Die Arbeitsgruppe schlägt vor, das Rathaus gegenüber den beiden Mehrfamilienhäusern an der Ecke Roitzheimer Straße/An der Vogelrute (rechts) zu bauen.

Euskirchen – Das neue Rathaus der Stadt Euskirchen könnte auf dem Grundstück an der Ecke Roitzheimer Straße/An der Vogelrute entstehen. Dieses Areal ist der Favorit der interfraktionell besetzten Arbeitsgruppe „Neubau Stadtverwaltung“, die sich unter anderem mit der Standortfrage befasst.

Bis jetzt steht nur fest, dass das Gebäude in der City Süd errichtet werden soll, also hinter dem Euskirchener Bahnhof. Es soll das sanierungsbedürftige und nach Darstellung der Verwaltung zu kleine Rathaus an der Kölner Straße ersetzen.

Zwei Flächen standen zur Auswahl

In den zurückliegenden Sitzungen des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften (AWL) hatte die Stadtverwaltung zwei denkbare Flächen für den Neubau benannt. Die eine liegt zwischen der Johannisbergstraße und der Bahntrasse und erstreckt sich entlang der Gleise, die andere in der Verlängerung des Fußgängertunnels im Bahnhof, also im Zentrum der geplanten City Süd.

Beide Varianten seien in der Arbeitsgruppe „sehr kontrovers bewertet“ worden, schreibt der Technische Beigeordnete der Stadt, Oliver Knaup, in einer Vorlage für die AWL-Sitzung am 4. Juni. Deshalb hat die Verwaltung weitere Möglichkeiten geprüft, zum einen, als Variante 3, besagtes Eckgrundstück an der Roitzheimer Straße, zum anderen das ehemalige Gelände des Baustoffhandels Bünder (Variante 4), das sich, etwas weiter nordöstlich, ebenfalls an der Vogelrute befindet.

Am Rand des Bahnhofsparkplatzes

Nach der Abwägung aller Vor- und Nachteile hätten sich die Vertreter der Fraktionen, so Knaup, für den Standort an der Roitzheimer Straße ausgesprochen. Daher hat die Verwaltung für den Liegenschaftsausschuss einen dementsprechenden Beschlussvorschlag formuliert.

Die favorisierte Fläche liegt am südöstlichen Rand des Parkplatzes hinter dem Bahnhof. Als Vorteil nennt Knaup unter anderem die gute Erreichbarkeit sowohl aus Richtung Innenstadt als auch von der Roitzheimer Straße aus. Die Lage am Platzrand sei repräsentativ. Das Rathaus könnte dort von Besuchern schnell und gut wahrgenommen werden.

Impulse für die City Süd

Für die Variante 3 spreche auch, dass das Grundstück voll erschlossen sei und das Gelände relativ eben. Nicht zuletzt, so der Beigeordnete, würde ein Rathaus an dieser Stelle womöglich den Anstoß für eine weitere gute städtebauliche Entwicklung der Flächen in der City Süd geben.

Von Nachteil wäre, dass die Stadt provisorischen Ersatz für die Autostellplätze schaffen müsste, die durch eine Bebauung des Geländes verloren gehen würden. Provisorisch deshalb, weil mittelfristig hinter dem Bahnhof ja ein großes Pendlerparkhaus entstehen soll.

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Die Argumente, die gegen die anderen Varianten sprechen, wiegen nach Ansicht der Arbeitsgruppe schwerer. So wäre zum Beispiel an den Bahngleisen nur ein langgestreckter Bau möglich, der sich im Arbeitsalltag einer Behörde negativ auswirken würde, weil lange Wege im Haus die Folge wären. Zudem wären hohe Ausgaben für Schallschutzmaßnahmen unumgänglich.

Ein Neubau auf dem zentralen Platz der City Süd würde zwar mit seiner repräsentativen Lage punkten. Doch der Stadt schweben an dieser Stelle eigentlich andere Nutzungen vor – solche, die das Gebiet beleben, wie Oliver Knaup es formuliert. Außerdem würden auch dort Parkplätze verdrängt. Nicht zuletzt wäre man bei der Planung eingeschränkt durch die Bebauung an der Johannisbergstraße.