AboAbonnieren

Open-Air-Angebot der MalteserEin Schnelltest auf dem Euskirchener Wochenmarkt

Lesezeit 4 Minuten

Alle paar Minuten lässt sich jemand im Stand der Malteser auf dem Annaturmplatz testen.

Euskirchen – Sibylle Kausche ist begeistert. Sie steht am Samstag auf dem Markt auf dem Annaturmplatz in der Sonne und wartet auf das Ergebnis ihres Schnelltests. Der Kreis hat im Zuge seiner Corona-Maßnahmen den Malteser-Hilfsdienstes beauftragt, samstags dort und im Kreishaus kostenlose Tests für die Bevölkerung durchzuführen. Damit wird das Angebot der Malteser für die Mitbürger ergänzt, die sich auch in der Woche am „Go-In“ der Geschäftsstelle Am Schwalbenberg 5 testen lassen können.

Während Kausche wartet, erzählt sie: „Ich bin Lehrerin und möchte mich jede Woche testen lassen. Hier auf dem Markt stehen nicht so viele an und ich kann ohne Termin kurzfristig einen Test bekommen. Der ist hier super einfach zugänglich. Mir ist das wichtig für die Schüler und als Sicherheit für mich selber.“ Durch Hörensagen meint sie zu wissen, dass der Test eine fünfprozentige Fehlerquote aufweist, aber das nimmt sie in Kauf. Hauptsache etwas mehr Klarheit.

90 Tests an einem Tag

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Malteser stehen am Samstag bereits zum zweiten Mal auf dem Markt. In Kreishaus und auf dem Markt zusammen haben sie an diesem Tag bis 11 Uhr rund 90 Tests durchgeführt. Jens Eich, einer von acht Helfern am Marktstand, freut sich über die Resonanz am Annaturmplatz. „Die Reaktionen sind durchweg positiv. Bei uns gibt es den Schnelltest, wie man ihn auch beim Discounter bekommt. Wir bieten also an, was Jens Spahn versprochen hat, dass jeder Bürger sich kostenlos einmal pro Woche testen lassen kann.“

Ohne Termin

Im Blankenheimer Testzentrum im Tribea Gesundheitszentrum Am Johannesbusch 2 kann man sich montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr testen lassen, ohne vorher einen Termin absprechen zu müssen. (eb)

Am Stand werden zunächst die Personalien aufgenommen und die E-Mail-Adresse erfragt. Im Kreishaus kann man auch die Krankenkarte vorlegen, dann geht es zügiger. In einer Einbahnstraße durchs Zelt geht es dann weiter zum Testbereich. Zwei Mitarbeiter in Schutzkleidung stehen bereit, um den Abstrich in der Nase vorzunehmen. Nach 15 bis 20 Minuten liegt das Ergebnis vor. „Wenn das positiv ist, geht es gleich ans Gesundheitsamt. Die veranlassen dann einen weiteren Test,“ erklärt Eich. Auch am Stand könne man bei einem positiven Schnelltest einen genaueren PCR-Test durchführen lassen.

Testergebnis per E-Mail

Per E-Mail werden alle Teilnehmer über das Ergebnis informiert. Wer keine hat, wartet am Stand. Für ausreichend Tests ist gesorgt. 150 Dosen sind vor Ort und weitere können sehr schnell geholt werden.

Im Kreishaus geht es deutlich stiller zu. Elena Lützeler und Ralf Unterstetter koordinieren die Aktion. Die Samstagsaktion wurde kurzfristig vor einer Woche aus dem Boden gestampft. „Freitags kam der Beschluss zur Durchführung. Samstags waren wir schon vor Ort,“ bemerkt Unterstetter. Er ist Stadtbeauftragter der Malteser und vom Sinn des Einsatzes überzeugt: „Jeder Positive, der gefunden wird, hilft, die Verbreitung zu verhindern. Unterm Strich ist die Testung ein Gewinn für alle.“ Und Lützeler ergänzt zuversichtlich: „Mit den Schnelltests lässt sich auch die ein oder andere Schließung von Kitas, Schulen oder Firmen verhindern.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Unterstetter blickt auch auf die Tests unter der Woche in der Zentrale, wenn er zusammenfassend festhält: „Durchschnittlich eine Person pro Tag wird als positiv identifiziert. Manchmal kommen ganze Familien, weil sie am Wochenende die Oma besuchen wollen. Für die Osterbesuche werden bestimmt noch mehr Tests erforderlich sein. Voraussichtlich wird die Aktion bis Ende Mai fortgesetzt.“

Angst vor Ansteckung haben beide Verantwortliche nicht. „In den vergangenen sechs Monaten hat sich bei Testungen noch kein Mitarbeiter angesteckt. Wir haben ein funktionierendes Hygienekonzept erarbeitet mit Desinfektion und Schutzkleidung,“ hält Unterstetter fest. Beide sind gerne im Einsatz. Lützeler: „Wir haben hier mehr soziale Kontakte als Zuhause und im Homeoffice.“ Und Unterstetter bemerkt den Mehrwert fürs eigene Wohlbefinden: „Zufriedene Gesichter machen zufrieden. Wer ein negatives Ergebnis bekommt, ist zufrieden.“