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Burg Satzvey75 Händler und Gastronomen präsentieren sich auf Sommermarkt

Lesezeit 4 Minuten

Riesenseifenblasen produzierten Frida und Alfred Schönfelder beim Sommermarkt auf Burg Satzvey.

  1. Mitten in Corona-Zeiten fand die Premiere des Sommermarktes in Satzvey statt.
  2. Hygienemaßnahmen spielten hier eine große Rolle.
  3. Für Händler und Gastronomen war das Event eine Chance, sich selbst in diesen schwierigen Zeiten zu präsentieren.

Mechernich-Satzvey – Schönes Wetter, gut gelaunte Händler und Besucher und alles vor der stimmungsvollen Kulisse der mittelalterlichen Burg – der erste Sommermarkt in Satzvey fühlte sich fast ein wenig so an, als habe es das Coronavirus nie gegeben. Aber natürlich war auch die Premiere des Sommermarktes von den Hygienemaßnahmen geprägt, die den wenigen Großereignissen in diesen Tagen auferlegt werden.

Abstände zwischen den Menschen und Maskenpflicht in den Innenräumen gehören mittlerweile ja schon zum Standard – und auch, dass Behälter mit Desinfektionsmittel ein selbstverständliches Element des Alltags geworden sind. Aber auch einer möglichen Rudelbildung vor den Essensständen oder den Buden der Handwerker hatten sich die Veranstalter angenommen und mit Barrieren und Einbahnstraßenregelungen dafür gesorgt, dass Begegnungsverkehr nach Möglichkeit vermieden werden konnte.

Einhaltung der Abstandsregeln

Auch die Menschen, die auf der Wiese vor der Burg in der Sonne sitzen wollten, wurden dezent, aber unerbittlich auf die Einhaltung der Abstandsregeln hingewiesen. Ihnen gaben aus weißer Farbe aufgesprühte Ringe vor, wo sie sich niederlassen sollten.

In Pink sollte die Schleife beim Blumenkranz der kleinen Fiona Krause sein, den Hannelore Poth (l.) und Ludmila Kanonenberg fertigten.

„Wir wollen zeigen, dass es uns noch gibt“, sagte Patricia Gräfin Beissel über die Veranstaltung. Viele Dinge gebe es noch nicht, die die Besucher in Satzvey gewohnt sind, wie etwa Shows oder Konzerte. Die Ritter mischten sich stattdessen zwischen die Besucher, aber auch Musiker wie der Sänger, Gitarrist und Flötist Tom Drost aus Aachen waren unterwegs, um immer wieder für gute Laune zu sorgen. „Es wird gut angenommen, wir werden aber auch nicht überrannt“, zeigte Beissel sich zufrieden mit dem Zuspruch.

75 Händler und Gastronomen präsentierten ihre Angebote auf dem weitläufigen Gelände rund um die Burg. „Wir haben genug Platz, um mehrere Tausend Leute auf das Gelände zu lassen“, sagte die Organisatorin. Zufrieden seien die Veranstalter aber, wenn rund 1000 am Tag kommen würden.

Viele Dinge zu entdecken

Ob Mäuseroulette, hölzerne Ritterschwerter oder handgemachte Seife – es gab viele Dinge zu entdecken. Ihre mit Rapssaat gefüllten Kissen präsentierte Hannelore Klöpper aus Sankt Augustin. „Das ist für uns der erste Markt seit März“, sagte sie. Als die Einschränkungen wegen Corona gekommen seien, habe es für sie und ihre Mitarbeiterin Eva Tauwaldt erst einmal geheißen, Masken zu nähen. „Die sind auch gut angenommen worden“, sagte Klöpper.

Schon viele Veranstaltungen habe sie in Satzvey mitgemacht, und so habe sie sofort zugesagt, als die Anfrage gekommen sei. „Egal, welcher Umsatz möglich ist – wir freuen uns rauszukommen“, teilte sie mit. Am Vortag habe sie schon wieder die Absage eines Marktes im Oktober in Leichlingen erhalten. „Wenn wir Pech haben, fallen uns auch ein Großteil der Weihnachtsmärkte weg“, befürchtet sie.

Auch Alfred Schönfelder aus Simmerath war froh, wieder unter die Leute zu kommen. „Das wurde höchste Zeit, ich saß zu Haus und fing schon an aufzuräumen“, scherzte er. Eine Riesenseifenblase nach der anderen produzierte er mit den Kindern, die im Burgpark unterwegs waren. „Vor zwei Wochen war ich auf einer Veranstaltung in Schloss Merode, sonst aber war noch nichts“, erzählte er. Seit acht Jahren ist er als Seifenblasenmacher auf den Märkten in der Region unterwegs.

Schnitzelhaus

Eine Neueröffnung gab es am Wochenende in Satzvey zu feiern. Mit dem „Schnitzelhäuschen“ eröffneten die „Senf-Dealer“ eine neue Dependance auf dem Gutshof gleich gegenüber ihrer bisherigen Gastronomie. Kirsten Schulz und Oliver Siebenhaar erweitern damit ihr Angebot, nachdem sie vor sechs Jahren damit angefangen hatten, in Satzvey ihren eigenen Senf sowie Öle und Essig zu machen. Während es in der Senfmühle vor allem kleine Speisen wie Tapas oder Flammkuchen gibt, bietet das „Schnitzelhäuschen“ das, was der Name andeutet: Schnitzel in allen Variationen. (sev)

Während Schönfelder mit der zweijährigen Frida Seifenblasen produzierte, freute sich Vater Patrick Haas darüber, wieder mit der Familie etwas unternehmen zu können. Und es sei gut, dass man wenigstens draußen ohne Maske unterwegs sein könne.

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Kränze aus Eifeler Wiesenblumen für die Kinder flochten Ludmila Kanonenberg und Hannelore Poth aus Marmagen. Während die älteren Mädchen bereits mit Hand anlegen konnten, verfolgte die dreijährige Fiona Krause fasziniert, wie ihr Kopfkranz entstand. „Mit einer pinken Schleife“, betonte sie die wesentlichen Gestaltungselemente.

„Sie ist begeistert von allem hier“, sagte Mutter Kim aus Bornheim, die sich mit ihrem Lebensgefährten Nico Baerhausen spontan für einen Besuch in Satzvey entschieden hatte. Es sei das erste Mal, dass sie mit ihrer Tochter hier sei. „Ich war einmal hier, als ich klein war“, erinnerte sie sich.