Wochen wie im Rausch haben die Tollitäten im Kreis Euskirchen genossen. In der Nacht zum Aschermittwoch ist für sie alles vorbei.
AschermittwochUm Mitternacht endet auch fürs Gemünder Dreigestirn eine Zeit wie im Rausch
Von Ramona Hammes
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Um Mitternacht in der Nacht zum Aschermittwoch muss Prinz Carlos die Gemünder Prinzenkette ablegen. Präsident René Gerhards (l.) und Vorsitzender Andreas Mertens ziehen sie ihm aus.
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Mitternacht. Es ist soweit. Ihre Regentschaft haben die Tollitäten bis zur allerletzten Sekunde ausgekostet, doch nun ist Aschermittwoch. Das Vorgehen bei der „Entmachtung“ mag von Ort zu Ort ein wenig variieren, der Effekt ist der gleiche. Das letzte Alaaf, et letzte Leedche: Wohl bei den meisten wird's in diesen Minuten emotional – auch wenn sie sich eigentlich vorgenommen haben, nicht zu weinen.
In Gemünd trifft sich die KG Rot-Weiß im Standquartier bei Cafer Kasisari im Istanbul Döner. Prinz Carlos (Emunds), Jungfrau Barbara (Emunds-Boullay) und Bauer Timo (Kessler) haben ihre Ornate bereits abgelegt. Um die Prinzenkette geht's aber in erster Linie. Die will Carlos Emunds nicht so gerne rausrücken, zu schön ist's, Prinz zo sin.
Gemünder Prinz muss die Kette um Mitternacht abgeben
Ein Nachfolger hat der KG noch nicht zugesagt, doch die Hoffnung auf eine jecke Verlängerung macht Präsident René Gerhards zunichte. Warum das nicht geht? „Steht bestimmt irgendwo in den Statuten.“ Der Grund ist jedenfalls nicht, dass das gute Stück in der Session mehrfach geflickt werden musste, weil Prinz Carlos es beim Allez-Hopp mit seinem stürmischen Temperament kaputtgehöppt hat.
Freude am Fastelovend hat dieses Dreigestirn verkörpert, das „Zosammestonn“, auf das Bauer Timo immer wieder verweist. Und das, obwohl Jungfrau Barbara zunächst wenig erbaut war, als ihr Gatte ihr die Tollitäten-Idee eröffnet hatte: „Erster Impuls: Ich bring ihn um. Zweiter Impuls: Ich lass mich scheiden.“ Und jetzt? „Es war so schön...“ Prinz Carlos sucht da noch nach einem Adjektiv, entscheidet sich für „universumsmäßig“, um das „mehr geht nicht“ in ein Wort zu fassen.
Und jetzt? Am Aschermittwoch hat Carlos Emunds sein Reisebüro geöffnet: „Wie immer.“ Die Erinnerung an die Session und den rauschhaften Zoch am Rosenmontag kann ihm keiner nehmen. Und den Film vom 7:30 Minuten langen Einzug bei der Proklamation hat er ja auch noch. 200 Mal hat der ihm schon Gänsehaut beschert – da kann noch das eine oder andere Mal dazukommen.