Anna-Klara-Haus SchleidenBonafide Immobilien will die Gebäude sanieren und ausbauen
Schleiden – Es hat eine bewegte Geschichte, das im Jahr 1928 erbaute Anna-Klara-Haus, das oberhalb des Schleidener Stadtkerns zwischen der „Blankenheimer Straße“ und „Am Hähnchen“ liegt. Doch nach einem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf sind die Gebäude mittlerweile heruntergekommen, die Fenster mit Spanplatten zugenagelt. Aber jetzt gibt es Hoffnung. Die Bonafide Immobilien GmbH hat das Gebäudeensemble gekauft und will es herrichten, damit dort anschließend zwei Demenzwohngemeinschaften einziehen und 27 Wohnungen eingerichtet werden können. Baubeginn soll 2022 sein.
Das Anna-Klara-Haus war nach Angaben der Stadt Schleiden die erste Unterkunft für das Mädchen-Gymnasium in der Schlossstadt. Bis zum Jahr 1939 wurde das Haus von Schwestern geführt. Dann schlossen die Nationalsozialisten das Gebäude und richteten dort ihre Partei-Kreisleitung ein. Letztlich, so die Stadt, sei aus dieser Mädchenschule die heutige Clara-Fey-Schule am Hähnchen hervorgegangen. Nach 1945 wurde das Anna-Klara-Haus als Schwestern-Erholungsheim und für andere kirchennahe Zwecke genutzt. Mehr als ein Jahrzehnt stand das Gebäude nun leer.
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Das in Schleiden oft auch als Klösterchen bezeichnete Gebäudeensemble liegt in einem parkähnlichen Areal von 55 000 Quadratmetern und ist rundum von Wald umgeben. „Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und mit Respekt vor der Geschichte des Hauses wird bei dem Um- und Ausbau Wert darauf gelegt, Elemente aus dem Bestand, wie beispielsweise die alten Buntglasfenster, zu erhalten und dekorativ in neuer Weise zu verwenden“, verspricht die Bonafide GmbH in ihrem Exposé zu dem Projekt.
Die beiden Demenzwohngemeinschaften sollen im Hauptgebäude auf einer Fläche von gut 870 Quadratmetern untergebracht werden. Insgesamt sollen 13 Zimmer entstehen. Zusätzlich sind auf 723 Quadratmetern 13 barrierefreie Wohnungen mit Größen zwischen 45 und 73 Quadratmetern geplant. Sie sollen größtenteils über einen Balkon oder eine Terrasse verfügen. Gemeinschaftsterrassen und Begegnungsplätze sollen das Miteinander fördern. Auch ein Veranstaltungsraum ist geplant, in dem sich die Bewohner beispielsweise zum Spielen, Basteln und Tanzen treffen können. Theateraufführungen, Kinovorführungen, Musikabende oder ähnliche Veranstaltungen sollen das Angebot abrunden.
Neubau mit barrierefreien Wohnungen
Angegliedert an das ehemalige Kloster entsteht auf gut 1000 Quadratmetern ein Neubau mit 14 barrierefreien Wohnungen mit Größen von 50 bis 85 Quadratmetern. Auch sie sollen über einen Balkon oder eine Terrasse verfügen. Eine seniorengerechte Betreuung soll auf Wunsch angeboten werden. Im Garten sollen Ruhezonen mit Sitzgelegenheiten geschaffen werden. Er wird über eine kleine Fußgängerbrücke bequem per Aufzug erreichbar sein.
Insgesamt sind drei Aufzüge vorgesehen. Einer wird bis auf die Ebene der Straße „Am Hähnchen“ führen. Für die beiden Gebäude sollen zudem 45 Parkplätze geschaffen werden. Mit ersten Rodungsarbeiten wurde bereits begonnen. Der Baubeginn soll 2022 sein und die ersten Mieter bereits ein Jahr später einziehen können. Zu den Kosten konnte ein Bonafide-Sprecher noch keine Angaben machen.
„Es ist eine erfreuliche Nachricht, dass es zu einem Eigentümerwechsel gekommen ist“, sagt Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings. „Das Projekt ist für die Region und für den Standort sehr gut geeignet.“