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KI und andere LebewesenAusstellung „Kunst im Fluss“ wird am Sonntag in Gemünd eröffnet

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Kurator Jürgen A. Roder trägt seinen Hund auf dem Arm und steht auf einer Brücke vor den Kunstwerken.

Kurator Jürgen A. Roder hatte zum Aufhängen der Kunstwerke auch seinen Hund Jimmi mitgebracht.

KI hält auch in die Kunst Einzug, wie die neue Ausstellung „Kunst im Fluss“ in Gemünd zeigt. Die Künstler kommen aus der ganzen Welt.

„Das sieht aus, als wäre es falsch herum. Aber das ist so richtig“, ruft Jürgen A. Roder von der Uferbrüstung der Urft den beiden Mitarbeitern des Schleidener Bauhofs zu, die mit Stiefeln in der Urft stehen und die insgesamt 39 Werke von der Aktion „Kunst im Fluss 2024“ in Gemünd und Schleiden aufhängen.

Offiziell eröffnet wird die Ausstellung mit dem Thema „KI und andere Lebewesen“ am Sonntag, 16. Juni, um 17 Uhr am Nepomuk mit Musik von dem Jazz-Duo Susanne Riemer und Wilhelm Geschwind. Parallel zur Ausstellungseröffnung wird im Kunstforum die Schau „Phantastische Welten“ eröffnet. Bis Oktober werden die Collagen an der Olef in Schleiden und am Zusammenfluss von Urft und Olef in Gemünd zu sehen sein.

Zwei Arbeiter des Bauhofs bringen die Werke an der Mauer an.

Zwei Mitarbeiter des Bauhofs befestigten die zwei Meter hohen Kunstwerke an der Urftmauer.

Roder ist zum fünften Mal Kurator von „Kunst im Fluss“: „Ich hatte keine Probleme, Künstler zu finden, die sich an der Ausstellung beteiligen wollten. Viele sind zum ersten Mal dabei.“ Er habe die Aktion lediglich nur in einer Kunstzeitschrift beworben.

Auch Künstler aus Japan und den USA beteiligen sich an der Gemünder Schau

Die rund 30 Künstler kommen vor allem aus Deutschland, aber auch aus Japan und den Vereinigten Staaten. „Mit Mona Dia ist auch eine Frau aus Gemünd dabei.“ Der Kurator selbst und seine Frau sind ebenfalls mit Arbeiten vertreten. Gezeigt werden auch einige Collagen, die mithilfe von KI entstanden sind. „Ein Beispiel ist die junge Frau mit einem Kohlkopfblatt im Gesicht von der Künstlerin Marie Chou“, informiert Roder.

Die Schutzmauer an der Urft in Gemünd wurde mit großformatigen Kunstwerken bestückt, dahinter ist das von der Flut zerstörte Hotel Friedrichs zu sehen.

Die Schutzmauer aus Betonsteinen sieht mit den verschiedenen Collagen deutlich freundlicher aus.

„Die Bilder sind auf besonders strapazierbare Lkw-Planen mit der Größe zwei mal 1,50 Meter gedruckt und können einiges aushalten“, so der Kurator. Das Thema der Ausstellung sei sehr aktuell, überall werde über künstliche Intelligenz gesprochen. Da stelle sich die Frage, ob KI auch Kunst erschaffen könne. „Weltuntergangsängste werden wach, die Gefahr des ‚Plagiats‘ kratzt hörbar am einzigartigen Werkcharakter künstlerischen Schaffens“, sagt der Künstler.

Er selbst sieht das entspannter: „KI Ist nichts Neues, es geht damit nur alles schneller. Die Programme können in Sekunden Texte und Bilder auf den Bildschirm zaubern, vorausgesetzt, man stellt die richtigen Fragen.“ KI sei aber nicht schöpferisch intelligent: „Sie ist nur schnell und kann auf das gesamte digitale Wissen der Welt zugreifen, das ihr antrainiert wurde.“