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StandortschließungDie Rheinische Fachhochschule verlässt Schleiden

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FH SLE neu

Das Bild feiernder Absolventen wie vor wenigen Wochen wird sich im   Ratssaal nicht mehr allzu oft bieten. 

Schleiden – Wenige Wochen ist es erst her, da herrschte Feierstimmung im Schleidener Ratssaal: Acht Absolventen des Studiengangs Business Administration erhielten ihre Bachelor-Zeugnisse. Die Ernüchterung folgte für die Schleidener fast auf dem Fuße, als die Rheinische Fachhochschule (RFH) Köln ihnen mitteilte, dass sie die Präsenzangebote in allen Außenstandorten einstellen wird.

Konkret heißt das: Die aktuell rund 25 für Betriebswirtschaftslehre und Produktionstechnik eingeschriebenen Studenten werden in Schleiden noch ihren Abschluss machen können, neue Jahrgänge werden jedoch nicht mehr aufgenommen.

Bürgermeister Pfennings von der Entwicklung überrascht

Für Bürgermeister Ingo Pfennings kam diese Entwicklung überraschend. Die Stadt habe sich den Erhalt des Studienorts gewünscht: „Er bietet trotz aller Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung den Studierenden unserer Region weiterhin einen deutlichen Mehrwert.“

Den Kopf in den Sand stecken möchte man in Schleiden jedoch nicht: „Unabhängig von dieser unerfreulichen Entwicklung werden wir aber weiter am Erhalt und Ausbau des Bildungsstandortes Schleiden arbeiten.“

Im Wintersemester 2014 war der Hochschul-Standort Schleiden mit den ersten gut 20 Studenten eröffnet worden. In den Räumen des Sturmius-Gymnasiums studieren seitdem zahlreiche junge Leute wohnortnah und parallel zum Beruf.

50 Studierende mit Abschluss in Schleiden

Anfang 2018 konnte der erste Jahrgang in Schleiden das erfolgreiche Ende der Studienzeit feiern. Seitdem haben nach Angaben von RFH-Sprecherin Beate Czikowsky insgesamt rund 50 Studierende ihren Abschluss gemacht. Im kommenden Februar wird der erste Kurs des Studiengangs Produktionstechnik, der seit dem Sommersemester 2019 in Schleiden angeboten wird, seinen Abschluss machen.

Eine zu geringe Resonanz oder Mängel bei der Infrastruktur haben laut Czikowsky keinesfalls den Ausschlag gegeben. Im Gegenteil: Die Stadt habe die RFH immer gut und unbürokratisch unterstützt – dafür sei man sehr dankbar.

Digitalisierung durch Corona enorm beschleunigt

Stattdessen habe die Entwicklung der Digitalisierung im Bildungsbereich, die in den beiden Corona-Jahren enorm beschleunigt worden sei, den Ausschlag gegeben. Zwar ist die RFH auch in Schleiden Anfang dieser Woche in den Präsenzbetrieb zurückgekehrt.

Doch der pandemiebedingt hohe Anteil an Distanzunterricht habe sehr gut funktioniert. In der gesamten Hochschullandschaft ist laut Czikowsky erkennbar, dass klassische Arrangements durch digitale Elemente substituiert und ergänzt werden.

Künftig wird ein hybrides Studien-Modell angeboten

Dies habe auch eine Umfrage ergeben: „Studierende wünschen sich eine Kombination der Vorzüge von Präsenz mit virtueller Lehre.“ Daher wolle die RFH „das Beste aus zwei Welten bieten“.

In einem Pilotprojekt arbeite man bereits in einem hybriden, berufsbegleitenden Modell. An zwei Abenden pro Woche findet ein virtuelles Präsenz-Studium statt, das – in der Regel an zwei Samstagen im Monat – mit Präsenzveranstaltungen in Köln kombiniert wird. Diese Fahrten nach Köln hält Czikowsky für durchaus leistbar, zumal dort die Infrastruktur, etwa im Bereich der Labore, schlicht besser sei. Sie geht davon aus, dass diese Studienform auch für junge Leute in der Eifel attraktiv sein dürfte.

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Und sie betont, dass die Fachhochschule weiterhin helfen wolle, attraktive Qualifizierungsangebote zu etablieren, um die Fachkräfte in den Unternehmen zu halten – daher stehe man den Unternehmen der heimischen Wirtschaft weiter zur Verfügung.