Ein vorgeblicher Polizist wollte Gesprächspartner persönliche Daten entlocken, bemerkte aber nicht, dass er die Polizeiwache Schleiden angerufen hatte.
Mitschnitt des TelefonatsFalscher Polizist ruft bei der echten Polizei in Schleiden an

Ein falscher Polizist rief einen echten an: Der Betrugsversuch bei der Wache in Schleiden schlug fehl.
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Die Betrugsmasche ist mittlerweile weitverbreitet: Ein Mann, der sich als Polizist ausgibt, ruft wildfremde Menschen an und versucht, im Telefonat an persönliche Daten zu gelangen. So geschehen auch am Dienstagmorgen in Schleiden. Dumm nur: Der Betrüger war nicht bei irgendwem gelandet, sondern bei der Polizeiwache in Schleiden – was der echte Beamte zu Beginn des Gesprächs auch mitgeteilt hat, wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, aber vom falschen Polizisten wohl überhört worden war.
Der falsche Beamte gab vor, dass bei einem Einbruch zwei von drei Tätern festgenommen worden seien. Gefunden worden sei auch ein Notizheft, in dem Adressen standen. Diese Daten wollte der falsche Polizist nun abgleichen.
Falscher Polizist gab sich als „Jens Strattmann von der Abteilung K4“ aus
Um Vertrauen zu wecken, gab er seinen Namen als „Jens Strattmann“ an und nannte auch seine angebliche Abteilung und die „ganz wichtige“ Dienstnummer. Als er dann fragte, ob er nun die Daten des Angerufenen haben dürfte, antwortete der echte Polizist mit „Ja sicher, die Polizeiwache Schleiden hier am Apparat.“ Daraufhin legte der falsche Beamte auf.
Die Kreispolizei Euskirchen teilt mit: „Mit dem Gespräch möchten wir nochmals eindringlich vor dieser Betrugsmasche warnen: Die echte Polizei ruft niemals an, um nach Geld, Wertsachen oder persönlichen Daten zu fragen. Auch teilen wir niemals eine Dienstnummer mit. Seien Sie wachsam - und legen Sie auch nur bei dem geringsten Zweifel auf!“
Anrufer setzen Gesprächspartner gezielt unter Druck
Die Anrufe folgten fast immer dem gleichen Muster: Die Betrüger setzen ihre Opfer massiv unter Druck, erzählen von angeblichen Einbrüchen, falschen Kontobewegungen oder festgenommenen Tätern. So versuchen die Täter, Angst zu erzeugen und rationales Denken auszuschalten. Das könne laut Polizei enormen Stress auslösen, besonders bei älteren Menschen oder solchen, die sich unsicher fühlen.
Weitere Informationen zu der Betrugsmethode hat die Polizei NRW auf ihrer Internetseite veröffentlicht.
Ach ja, in ihrer Pressemeldung macht die echte Polizei dem Anrufer auch ein ganz besonderes Angebot: „Falls Herr Strattmann nicht mit der Veröffentlichung der Aufzeichnung einverstanden ist, darf er sich selbstverständlich gerne persönlich bei uns melden.“