FlutkatastropheGebäude der Eifeler Nationalparkverwaltung müssen saniert werden
Schleiden-Gemünd – Die meisten Mitarbeiter sind im Home-Office, die Forschung wurde provisorisch nach Vogelsang ausgelagert: Auch die Verwaltung des Nationalparks Eifel, die im alten Forsthaus in der Gemünder Urftseestraße untergebracht war, muss nach der Flutkatastrophe improvisieren. „Erdgeschoss und Keller des Hauptgebäudes müssen kernsaniert werden“, erklärt Peter Joerißen, Leiter des Fachgebiets Zentrale Dienste beim Nationalpark. Auch das erst vor zwei Jahren eröffnete Nebengebäude aus Holz, das hinter dem Hauptgebäude stand, hat es erwischt: „Die Büros im Erdgeschoss können nicht mehr genutzt werden.“ Wer aktuell von den 25 bis 30 Mitarbeitern, die im Innendienst beschäftigt sind, keinen Arbeitsplatz habe, arbeite von zu Hause aus.
Bei der Flut vor rund drei Wochen war das Wasser in den Keller und das Erdgeschoss des Hauptgebäudes gelaufen. Nur das Obergeschoss blieb trocken. „Wir haben das Gebäude anschließend entrümpelt und gesäubert“, berichtet Joerißen. Die Akten habe man unter Anleitung von Fachleuten des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) gewaschen und haltbar gemacht. Nun solle als nächstes Strom in das Obergeschoss gelegt werden, damit dort in Kürze die Arbeit wieder aufgenommen werden könne. Zu dem Zweck werde im Erdgeschoss eine Schmutzschleuse installiert. Im Dachgeschoss gebe es auch noch zwei Arbeitsplätze, die genutzt werden könnten.„Ziel ist, dass wir das Hauptgebäude im Februar oder März wieder beziehen können“, sagt der Leiter des Fachgebiets Zentrale Dienste.
Der zweigeschossige Holzbau, in dem Büros, ein wissenschaftlicher Arbeitsraum, eine Teeküche sowie Lager- und Sanitärräume untergebracht waren und der aus einzelnen Modulen besteht, wurde von den Wassermassen von seinem Fundament gespült und von einem großen Baum aufgehalten. „Der untere Bereich muss neu gebaut werden“, so Joerißen. Die neuen Module müssten aber noch bestellt werden.
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Der Kommunikationsbereich der Nationalparkverwaltung an der Urftseestraße 30 sei dagegen kaum beschädigt worden. „Vermutlich, weil das Gebäude von einem großen Haus, das davor steht, etwas geschützt wurde“, erklärt Joerißen. Von den acht Autos der Nationalparkverwaltung konnten nur drei gerettet werden: „Die restlichen fünf müssen neu beschafft werden.“ Die Kosten für die Sanierung des Hauptgebäudes müsse der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen als Eigentümer übernehmen. „Wir haben die Räume nur angemietet“, führt Joerißen aus. Für den Holzbau sei dagegen der Landesbetrieb Wald und Holz zuständig. Derzeit sei es schwierig , Firmen und Baumaterial zu bekommen. „Ein weiteres Problem ist zum Beispiel der hohe Holzpreis.“
Umzugspläne
Ein Umzug der Nationalparkverwaltung nach Vogelsang ist schon seit Jahren geplant. „Ein
Grundstück wurde aber bislang noch nicht gekauft“, erklärt Peter Joerißen, Leiter des Fachgebiets Zentrale Dienste beim Nationalpark Eifel. „Die Verhandlungen laufen noch, auch wegen eventuell vorhandener Altlasten“, erläutert Joerißen. Geprüft werde die ehemalige Redoute, das Haus für die weiblichen Angestellten von Vogelsang.
Wenn das Gebäude erworben werde, sei mit einer mehrjährigen Planungs- und Bauzeit zu rechnen. Deshalb sei ein Umzug zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. (wki)
Im Nationalpark selbst gebe es nach der Flut nur wenige Schäden. „Einzelne Wanderwege wurden ausgeschwemmt und Brücken sind von den Bächen weggerissen worden“, sagt Joerißen. Diese Stellen müssten repariert werden.
Der Urftsee sei allerdings ökologisch stark betroffen. Er sei nicht nur durch Müll, sondern auch durch Heizöl, Haushaltsreiniger und andere Substanzen verunreinigt. Der Förderverein des Nationalparks unterstütze mit Freiwilligen die Aufräumaktion an den Ufern.