FlutgedenkenGemünder halten sich schweigend aneinander fest
Schleiden-Gemünd – Als die Kirchenglocken um 21 Uhr anfangen zu läuten, stehen rund 100 Menschen oberhalb des Marienplatzes und halten sich an den Händen. 15 Minuten stehen sie so da. Es ist still, ab und an hört man ein Auto und Menschen, die sich in der Ferne unterhalten. Am Himmel fliegen Schwalben.
„Wir wollen uns nicht verlieren“, sagt Sabine Mießeler, die mit ihrem Mann Hans dieses inoffizielle Gedenken organisiert hat. An dem Stein vor dem Ose-Geschäft haben sie ein Schild angebracht.
Darauf stehen die Namen der neun Menschen, die in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 im Stadtgebiet Schleiden ihr Leben ließen. Dazu haben sie neun Grablichter aufgestellt. Im Laufe des Abends kommen noch einige Kerzen und Blumen hinzu.
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Es ist ein bunter Querschnitt der Bevölkerung gekommen: Familien mit Kindern, ältere Leute, eine Gruppe junger Männer. Viele kennen sich, umarmen einander, lachen zusammen. Trotz der Tragik des Tages herrscht eine schöne Atmosphäre.
Nach dem Glockenläuten bleiben viele stehen, manche nehmen sich in den Arm. Eine Frau geht auf Sabine Mießeler zu: „ Vielen Dank, dass ihr das gemacht habt. Das hat richtig gutgetan!“