„Jugend in der Bütt“ schließt in Dreiborn erfolgreich die Lücke zwischen Kindersitzung und Erwachsenenkarneval. Nun wurde ein neuer Termin getestet.
„Jugend in der Bütt“In Dreiborn erhalten die jungen Jecken eine große Bühne
![Mehrere Karnevalisten stehen auf der Bühne in Schleiden-Dreiborn. Es regnet bunte Konfetti-Schnipsel.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/04/7ec4d84a-4b49-4a2f-a7df-dc652cc006ca.jpeg?q=75&q=70&rect=0,261,2507,1410&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=005ffd1756e718f806d11fb1c19dd445)
Seinen Sieg feierte Bauer Horst nach der Dreiborn-Edition von „Last One Laughing“.
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Was ist die größte Herausforderung für einen eingefleischten Karnevalisten? Nicht zu lachen. Dieser Aufgabe musste sich jetzt das Dreiborner Dreigestirn stellen. Bei „Jugend in der Bütt“ hatte sich eine Gruppe um Lennox Graff und Johannes Mertens eine Dreiborn-Ausgabe des Comedy-Formats „Last One Laughing“ einfallen lassen, bei dem derjenige gewinnt, der allen Lockungen widersteht und nicht lacht.
Einen Strauß von Gags, Parodien und Sketchen feuerte die Gruppe auf das Dreigestirn los und hatte dabei auch immer wieder Erfolg. Nur bei Bauer Horst biss sie fast immer auf Granit. Er ließ mit reglosem Gesichtsausdruck jeden Witz an sich vorüberziehen. Sein Trick: „Ich verstehe das alles nicht“, behauptete er kühn.
Die Stimmung ist bei der Jugend-Sitzung in Dreiborn besonders schön
Dass die seit vielen Jahren etablierte Veranstaltung „Jugend in der Bütt“ beim Publikum ein Selbstläufer ist, war nicht zu übersehen. Rappelvoll war der Dreiborner Dorfsaal – in der Karnevalssession kein seltenes Bild, doch damit bewiesen die „Drommerter“, dass sie auch das Engagement des Nachwuchses anerkennen. Denn die Sitzung wird von den Jugendlichen für Jugendliche gestaltet – eigentlich, denn der Altersdurchschnitt der Zuschauer liegt deutlich über der Grenze von 18 Jahren, die für Auftritte auf der Bühne gilt.
![Ein junger Karnevalist steht im Rumpelstilzchen-Kostüm auf der Bühne.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/04/f8e39211-dbc0-4bd1-b14f-091d42bad1a3.jpeg?q=75&q=70&rect=0,148,2502,1407&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=ea9ba43810e4e8504ff946e921287c5e)
Eine Spezialversion von „Rumpelstilzchen“ brachten die Jugendlichen auf die Bühne.
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Doch das sei nicht verwunderlich, sagt Marion Graff: „Die Stimmung bei ‚Jugend in der Bütt‘ ist besonders schön.“ Graff ist vom Vereinsbund abgeordnet, um die Veranstaltung zu organisieren. Doch für sie sei das mehr als nur eine Aufgabe. „Mir liegt diese Sitzung am Herzen“, schwärmt sie. Denn hier seien die Jugendlichen wichtig.
„Jugend in der Bütt“ schließe die Lücke, die zwischen Kindersitzung und Erwachsenenkarneval klafft. Wie im richtigen Leben hält der Karneval in dieser Beziehung für Jugendliche nicht viel bereit. „Jugend in der Bütt“ biete dem Nachwuchs die Gelegenheit, sich zum ersten Mal auf der großen Bühne vor einem erwachsenen Publikum zu beweisen, so Graff. Dabei sei das Publikum wohlgesonnen, denn oft sei die Familie unter den Zuschauern. Und: „Hier darf jeder bis 18 Jahre auf die Bühne, wenn er Spaß daran und das Herz auf dem richtigen Fleck hat!“ Die Akteure kämen nicht nur aus Dreiborn, sondern aus dem ganzen Stadtgebiet und darüber hinaus.
„Jugend in der Bütt“ hat einen neuen Termin erhalten
„Das Programm ist oft kurzweiliger und schöner als auf der Erwachsenensitzung“, sagt Graff. Sie weiß, wovon sie spricht, denn sie selbst hat bei der Veranstaltung einst auf der Bühne gestanden. Der Auftakt zu einem Leben im Karneval: „Ich war dann Prinzessin in einem Prinzenpaar und dann Bauer im Damendreigestirn.“
Seit Anfang der 90er-Jahre, so Günter Jäger, Sitzungspräsident vom Vereinsbund, gebe es diese Sitzung. Bisher allerdings fand sie traditionell am Abend vor Rosenmontag statt. „Das war ein schwieriger Termin, weil da jede Menge Konkurrenz ist. Viele sind an diesem Wochenende mit den Zügen unterwegs und am nächsten Tag gleich wieder aktiv“, sagt Graff. Also wurde „Jugend in der Bütt“ kurzerhand auf das erste Februarwochenende gelegt. „Wir wollten es ausprobieren.“
Neun Gruppen waren am Samstag mit von der Partie. Zum Programm gehörten Tanz, eine ungewöhnliche Aufführung des Märchens „Rumpelstilzchen“ und eine Quizshow. Eines müsse man wissen, warnte Graff augenzwinkernd: „Hier wird gerne das Publikum einbezogen.“