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Update

Festnahme
Nach Brand in der ZUE Vogelsang in Schleiden ermittelt nun eine Mordkommission

Lesezeit 3 Minuten
Feuerwehrleute löschen eines der langgestreckten Gebäude in der ZUE in Vogelsang. Die Flammen lodern aus dem Dach.

Mit einem Großaufgebot an Kräften bekämpfte die Schleidener Feuerwehr einen Brand in der Flüchtlingsunterkunft in Vogelsang. Meterhoch schlagen die Flammen aus dem Dach einer der Unterkünfte.

Nach dem Brand in der Flüchtlingsunterkunft Vogelsang in Schleiden hat die Polizei einen 35-jährigen Bewohner festgenommen. Eine Mordkommission wurde einberufen.

Im Verlauf eines Brandes in der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete des Landes NRW (ZUE) in Vogelsang hat die Polizei einen 35-jährigen Bewohner der Flüchtlingsunterkunft festgenommen. Wie die Kreispolizei Euskirchen mitteilte, wurde eine Mordkommission einberufen.

Meterhoch schlugen beim Eintreffen die Flammen aus dem Dach eines langgestreckten Gebäudes in der Flüchtlingsunterkunft in der Schelde von Vogelsang. Zu einem Dachstuhlbrand waren die Schleidener Feuerwehreinheiten um 10.41 Uhr in die Zentrale Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete des Landes NRW alarmiert worden, in der aktuell 380 Bewohner untergebracht sind. Im Haus 26 war nach Ausbruch eines Feuers die Brandmeldeanlage ausgelöst worden.

18 Menschen waren in dem Gebäude untergebracht

Beim Eintreffen war aber klar, dass die Baracke, in der 18 Bewohner leben, schon im Vollbrand stand. Alle Bewohner konnten rechtzeitig evakuiert werden. Der betroffene Teil, so musste Einsatzleiter Sebastian Hörnchen, stellvertretender Leiter der Schleidener Feuerwehr, erkennen, war nicht mehr zu retten. Mit einer Riegelstellung versuchen die Einsatzkräfte, den hinteren Teil des Gebäudes und die benachbarten Unterkünfte zu schützen.

Die Feuerwehreinheiten sind auf dem verschneiten Gelände in Stellung gegangen.

Aus dem Abrollbehälter Atemschutz des Schleidener Brandschutzzentrums wurden die Einsatzkräfte mit frischen Atemluftflaschen versorgt.

Da mit Verletzten zu rechnen war, löste die Rettungsleitstelle des Kreises MANV-Alarm (Massenanfall von Verletzten) aus. Daher wurden auch ein starkes Kontingent des Rettungsdienstes und ein Rettungshubschrauber an die Einsatzstelle beordert.

16 Menschen wurden bei dem Brand verletzt

Tatsächlich, so teilte Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings kurz nach 14 Uhr mit, habe der Brand aber nur fünf Leichtverletzte gefordert. Pfennings konnte wegen einer Knieverletzung nicht selbst den Brandort aufsuchen, entlastete aber die Einsatzleitung, indem er von zu Hause aus die Medieninformation übernahm.

Kurz nach 15 Uhr korrigierte er die Zahl nach oben: Der Brand habe 20 Verletzte gefordert. Zehn von ihnen seien vor Ort ärztlich versorgt, die übrigen zehn in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. Die Polizei nannte später eine andere Zahl: Sie registrierte 16 Verletzte.

Tanklöschfahrzeuge brachten Wasser heran

Da die Versorgung mit Löschwasser in diesem Bereich problematisch ist, transportierten Tanklöschfahrzeuge Löschwasser von Morsbach aus an die Einsatzstelle. Daher wurde auch der „Zug Überörtlich Brand“ der Gemeinde Hellenthal alarmiert, um die Wasserversorgung zu sichern.

Feuerwehrkräfte haben einen Löschwasserbehälter aufgebaut.

Über große Löschwasserbehälter wurde die Wasserversorgung sichergestellt. Tanklöschfahrzeuge transportieren das Wasser aus dem benachbarten Morsbach heran.

Aus dem Abrollbehälter Atemschutz des Schleidener Brandschutzzentrums wurden die eingesetzten Trupps mit Atemluftgeräten versorgt. Insgesamt waren schließlich 110 Feuerwehrleute aus Schleiden, Hellenthal und Kall im Einsatz. Hinzu kamen eine Vielzahl an Rettungskräften und Mitglieder von Hilfsorganisationen aus dem Kreis Euskirchen und der Städteregion Aachen.

Gebäude völlig zerstört, zwei weitere unbewohnbar

Gegen 14 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle, sodass Verstärkereinheiten aus den Nachbarkommunen nach und nach abrücken konnten. Das brennende Gebäude, so teilte Bürgermeister Ingo Pfennings kurz nach 14 Uhr mit, sei aber völlig zerstört worden. Zwei angrenzende Häuser seien wegen Schäden durch Löschwasser und Rauch ebenfalls nicht mehr bewohnbar.

Alle betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner, so teilte die Kölner Bezirksregierung mit, wurden durch die Bezirksregierung in anderen Einrichtungen untergebracht. Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings dankte den Einsatzkräften ausdrücklich für ihr schnelles und professionelles Handeln. Dadurch habe noch Schlimmeres verhindert werden können.

Schon während des Feuerwehreinsatzes kam es zur vorläufigen Festnahme des 35-jährigen Bewohners. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen, so die Kreispolizei, dauern an. Eine einberufene Mordkommission hat ihre Arbeit aufgenommen. Der Brandort wurde beschlagnahmt. Zur Brandursache machte die Polizei am Samstagabend aber keine Angaben.

Schon Ende Januar dieses Jahres hatte es in der ZUE Vogelsang gebrannt. Dabei ging die Polizei von einer vorsätzlichen Brandstiftung aus.