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Aus Müllhalde wird wieder ein ParkplatzSammelstelle in Schleiden wird geschlossen

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Bauschutt und andere Materialien werden abtransportiert und der Parkplatz provisorisch wiederhergestellt werden.

Schleiden – Die Zeiten, in denen Berge von Müll und Schutt auf dem Parkplatz am Driesch gelagert werden, sind bald vorbei. Nur noch bis Ende Mai werden dort in Ausnahmefällen durch die Flut entstandene Abfälle angenommen. Danach soll der Platz endgültig geräumt und Anfang Juni wieder als öffentliche Verkehrs- und Parkfläche instandgesetzt werden, teilt die Stadt Schleiden mit. Weil illegale Müllentsorgungen zuletzt zugenommen haben, wird der Bereich seit kurzem von Mitarbeitern eines Sicherheitsunternehmens überwacht.

Die Stadt hatte den Parkplatz am Driesch seit der Flutkatastrophe im Juli 2021 zuerst als Mülllager und anschließend als Umladeplatz genutzt. Doch am 31. Mai ist damit Schluss. Schleidener dürfen bis dahin nur noch in besonderen Härtefällen Flutabfälle anliefern. Dafür müssen sie eine Hochwasserbescheinigung vorweisen, die es bei der Stadt gibt.

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Farben, Lacke und andere Flüssigkeiten sind  neben zahlreichen Müllsäcken auch noch auf dem Platz abgestellt.

„Leider ist in den vergangenen Wochen ein rapider Anstieg von illegaler Müllbeseitigung am Driesch zu verzeichnen gewesen. Da fahren auch Leute vor, die kein Schleidener oder Euskirchener Kennzeichen haben“, erklärt Bürgermeister Ingo Pfennings. Das sei sehr unerfreulich. Besonders schlimm sei es in der Nacht zum vergangenen Samstag gewesen. „Da wurden wieder zahlreiche Müllsäcke illegal abgeladen. Irgendjemand hat die dann aufgerissen und darin nach etwas Brauchbarem gesucht“, berichtet Pfennings. Der Wind sorge dann dafür, dass vieles wieder in der angrenzenden Olef lande.

„Um diesen, zumeist in den Abendstunden und am Wochenende stattfinden Aktivitäten einen Riegel vorzuschieben, ist ab sofort eine Security-Präsenz vor Ort. Leute, die unrechtmäßig Müll anliefern, werden abgewiesen“, stellt der Bürgermeister klar. Bei illegalen Müllablagerungen im Stadtgebiet würden Anzeigen erstattet – notfalls gegen unbekannt.

Ab 1.Juni für Schleiden wieder reguläre Sonderentsorgungswege

„Leider zwingt uns das Fehlverhalten einiger zu dieser Maßnahme. Es kann und darf nicht sein, dass die Aufräumarbeiten der vielen fleißigen Helfer durch dieses Fehlverhalten konterkariert und unsere schöne Natur mutwillig verschmutzt und gefährdet wird“, betont der Verwaltungschef. Ab dem 1. Juni gebe es in der Stadt außerhalb der regulären Müllentsorgungsleistungen keine weiteren Entsorgungsmöglichkeit. Die Kostenübernahme des Landes NRW für die Entsorgung des Flutmülls der Kommunen laufe in der bisherigen Form Ende des Monats aus, so Pfennings.

Die Schleidener müssten nun künftig wieder die üblichen Sonderentsorgungswege nutzen, beispielsweise das Abfallwirtschaftszentrum des Kreises Euskirchen in Mechernich-Strempt oder die regionalen Recycling-Unternehmen. Das werde in den Nachbarkommunen ebenso gehandhabt. Entsorgungskosten von privatem Hochwassermüll würden in der Regel aber von den Versicherungen oder dem Wiederaufbaufonds des Landes übernommen.

„Ich freue mich sehr, dass wir die Bürgerinnen und Bürger bei der riesigen Aufgabe der Entsorgung zehn Monate lang in einem solchen Ausmaß unterstützen konnten. Die Müllzwischenlager in Vogelsang, Oberhausen, Schleiden, Olef und Gemünd bleiben uns sicher lange in Erinnerung“, sagt Pfennings und dankt allen, die „bei dieser nicht immer einfachen Aufgabe so tatkräftig mitgewirkt haben“. Freiräum- und Säuberungsaktionen an Gewässern, in der Natur und in den Ortslagen würden aber fortgesetzt. „Die Kosten werden dann aber über den Wiederaufbaufonds abgerechnet“, erläutert der Bürgermeister.

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Der Parkplatz am Driesch soll nach der Räumung provisorisch instandgesetzt werden. „Die Löcher werden geflickt“, sagt der Bürgermeister. „Viele Geschäfte und Büros in der Stadt haben wieder geöffnet. Die Menschen brauchen jetzt Parkmöglichkeiten.“ Erst später werde der Platz saniert und diese Kosten dann auch über den Wiederaufbauplan abgerechnet. Parallel soll auch der benachbarte Klosterplatz zeitnah provisorisch wieder als Parkraum zur Verfügung stehen. Ab Mitte Juni will die Stadt dann die Parkregelungen auch wieder kontrollieren.