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SaisonabschlussNun hatten die Hunde Spaß im Gemünder Rosenbad

Lesezeit 3 Minuten
Ein Hund springt vom Rand des Schwimmbeckens ins Wasser. Im Hintergrund befinden sich weitere Hunde und Menschen.

Mit Schmackes, andere aber auch wieder ganz vorsichtig, wagten sich die Hunde in das klare Wasser des Gemünder Rosenbades.

Zum Saisonabschluss fand wieder das Hundeschwimmen im Gemünder Rosenbad statt. Die Veranstaltung hat mittlerweile Kultstatus.

Vier Pfoten für ein Halleluja: Mit Anlauf und wilder Entschlossenheit sprang Boomer von der Schwimmbadkante in das Wasser des Schwimmerbeckens des Gemünder Rosenbads. Es ging um alles! Sein Bällchen war ins Wasser geworfen worden, und jetzt hielt ihn nichts mehr.

Hundefreunde kommen aus nah und fern angereist

Nicht einmal die Trillerpfeife des Bademeisters hätte ihn noch gebremst, denn natürlich ist es im Schwimmbad streng verboten, vom Beckenrand zu springen. Doch niemand trillerte, keiner schimpfte, sondern alle freuten sich über den Spaß, den die wasserverrückten Vierbeiner haben, wenn zum Abschluss der Badesaison im Rosenbad das Hundeschwimmen ansteht.

Mittlerweile ist das eine Kultveranstaltung geworden, zu der die Hundefreunde von nah und fern anreisen. Denn wenn es für die Menschen zu schattig geworden ist, in dem malerisch gelegenen Freibad schwimmen zu gehen, dann dürfen die Hunde sich nach Herzenslust austoben. Nicht nur aus der Region reisten dazu die Hundefreunde an.

Eine ganze Welpengruppe war nach Gemünd eingeladen

Der 16 Monate alte Australian Shepherd Boomer etwa wurde aus Duisburg in die Eifel chauffiert, um hier seinem Hobby zu frönen. Denn freut sich der Hund, geht es auch dem Menschen gut. Und so warf Norbert Lamatz immer wieder das Bällchen ins Wasser – und bekam ab und an selbst eine kräftige Dusche ab, als der Hund hinterherhechtete.

Dass Boomer und Lamatz nach Gemünd gekommen waren, war Monika Schmitz aus Bürvenich, Besitzerin von Boomers Bruder Balou, zu verdanken. Sie hatte von dem Hundeschwimmen gehört und die ganze Welpengruppe eingeladen, aus der sich allerdings nur Lamatz auf den Weg machte. „Ich fahr' dahin, wo das Treffen ist“, sagte er mit Ruhrpott- Nonchalance. Schließlich gebe es in Duisburg viel zu wenige Flächen, wo die Hunde ohne Leine laufen dürfen.

Das gefällt uns hier so gut. Wenn die Badesaison anfängt, kommen wir bestimmt wieder – auch ohne Hund.
Christine Kreuer, Hundebesitzerin

„Und sehen Sie sich um: Alles friedlich, denn keiner ist an der Leine“, sagte er und zeigte auf die Tiere, die alleine oder in Gruppen über die Wiesen und durch das Becken tollten. Gemütlich auf einer Bank saßen Christine Kreuer, Gregor Beller, Klaus Schemecke und Elisabeth Junker, vor sich eine Picknickdecke, auf der sich Hündin Emma munter auf dem Rücken rollte.

Mit ihrer Hundefreundin Ella und den Menschen war sie zum ersten Mal in Gemünd. „Ich habe das im Internet gelesen“, sagte Kreuer. Daraufhin habe sich die Freundesgruppe, die sich über die Hunde kennengelernt hat, auf den Weg ins Rosenbad gemacht. Wahrscheinlich nicht das letzte Mal: „Das gefällt uns hier so gut. Wenn die Badesaison anfängt, kommen wir bestimmt wieder – auch ohne Hund.“

Modellsportgruppe Schleiden veranstaltet ihre Regatta im Bad

Mit Feuereifer sprang auch Labi-Mix Lucy immer wieder ins Wasser. „Wir sind zum ersten Mal hier, denn wir haben das sonst immer verpasst“, sagte Johanna Miller aus Schmidtheim, der es mit großem Geschick gelang, ihren Säugling auf dem einen Arm zu halten und mit dem anderen den Ball für ihren Hund zu werfen.

„Gerade bei diesem Sonnenwetter ist es wunderschön“, freute sie sich. In der Gemeinde Dahlem gebe es nicht viele Gelegenheiten, wo ihr Hund ins Wasser gehen könne. „Das nächste ist Kronenburg, da sind immer viele Hunde im See“, berichtete sie. Nur am Wochenende war das Rosenbad für die Hunde geöffnet, am Sonntag findet dort die Modellbootregatta der Modellsportgruppe Schleiden statt.

„Das ist oft schwierig mit dem Wetter im September, heute haben wir ja Glück“, sagte Alex Schmitz, die die Besucher mit Kaffee und Waffeln versorgte. Schwierig sei das Jahr zu Beginn gewesen, doch es habe ein gutes Ende genommen, fasste sie den Verlauf der Badesaison im Rosenbad zusammen.

„Die hohen Energiepreise haben uns sehr zu schaffen gemacht“, erklärte sie. Dann sei es aber bei einem Schwimmbadfest gelungen, Sponsoren zu akquirieren, die dem Verein, der das rund 90 Jahre alte Schwimmbad pflegt und betreibt, unter die Arme greifen.