Unfreundliche MailsKritik an Abwicklung des Spendenlagers in Gemünd
Schleiden-Gemünd – Eigentlich läuft alles wie gewünscht in den letzten Tages des Spendenlagers im ehemaligen Rewe in Gemünd. Die Regale sind noch gut bestückt. Und die Gänge sind voll mit neugierigen und kaufwilligen Besuchern, die gut beladene Einkaufswagen vor sich herschieben, um sich beim Ausverkaufsflohmarkt einzudecken. Eine Ladung von 20 Konvektoren wird unentgeltlich nach Kall weitergegeben, wo Mangel an Heizgeräten besteht. Die letzten zwei der einst 21 Paletten Waschmittel stehen im Eingang. Gemünd wird bald sehr sauber duften.
60 Fahrräder erhalten
Gerade frisch eingetroffen sind 60 Fahrräder. Die seien von anderen Spendenlagern nicht angenommen worden, sagt Michael Stadler, einer der Köpfe der Gemünder Fluthilfe. „Da stand am Wochenende der Bürgermeister von Bellheim mit einem Sattelschlepper voller Räder vor der Tür“, erzählt er. Einige davon haben bereits einen neuen Besitzer gefunden.
Doch einen Wermutstropfen gibt es: In den Sozialen Medien wird Kritik an der Schließung laut. Andere Lager würden die Waren dringend benötigen, sagt eine Nutzerin. Ein anderer moniert, die Stadt lasse sich das Helferfest vom Verkauf zweckgebundener Spenden finanzieren. Seit mittlerweile vier Monaten besteht das Lager, um das sich ehrenamtliche Helfer kümmern. Nachdem eine Privatperson die Einrichtung mit Hilfe der Caritas betrieben hatte, übernahm eine Gruppe um Michael Stadler und Carlos Emonds in Kooperation mit der Stadt Schleiden die Verwaltung und Verteilung der Hilfsgüter. An jedem Tag sind die Türen des ehemaligen Supermarktes für die Flutopfer geöffnet.
Fluthelfer veranstalten Flohmarkt
Um die immer noch vollen Regale zu leeren, veranstalteten die Fluthelfer einen Flohmarkt. genauso wie andere Kleiderkammern und Spendenlager in der Flutregion vor ihnen. Der Erlös, so die einstimmige Entscheidung des Teams, soll zweckgebunden der Stadt Schleiden zur Verfügung gestellt werden, um einen Beitrag zum Helferfest zu leisten. Stattfinden soll das Fest im nächsten Jahr.
„Dabei werden alle Helfer eingeladen, die aus dem ganzen Bundesgebiet gekommen sind, um uns zu unterstützen“, erläutert Bürgermeister Ingo Pfennings. Für ein komplettes Wochenende sei das Fest geplant, damit sich für die Gäste auch die Anreise lohne. Der Stadtrat habe bereits 20.000 Euro für das Fest bereitgestellt, betont er.
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Er ärgert sich über die seiner Meinung nach ungerechtfertigte Kritik – fast mehr als es die Mitarbeiter im Lager tun. „Ich finde es schlimm, dass Menschen, die seit Wochen hier jeden Tag stehen und Hilfe leisten, angefeindet werden“, sagt er. Es gebe einige wenige Leute, die sich negativ äußern. „Couchaktivisten“ nennt sie Stadler..
Einige unfreundliche E-Mails hat Pfennings erhalten. Ihr Inhalt lässt ihn ungläubig den Kopf schütteln . „Das klang dann so, als würde hier der Haushalt der Stadt Schleiden saniert“, sagt er. Pfennings macht aber deutlich: „Aus dem Stadtgebiet kam keine einzige Beschwerde.“