Infotag in SchleidenHochschulen und Arbeitgeber stellten sich vor
Kreis Euskirchen/Schleiden – Wie auf einem Basar ging es am Dienstagabend in der Clara-Fey-Schule (CFS) zu. Rund 215 Jugendliche tummelten sich zwischen den Ständen von Hochschulen und Unternehmen, um sich über die Möglichkeit eines Dualen Studiums zu informieren. 22 Aussteller, darunter alleine zehn Hochschulen aus dem Rheinland, standen den kurz vor dem Abitur stehenden jungen Leute Rede und Antwort.
Das Duale Studium ist eine spezielle Form der Ausbildung. Dabei wird ein Studium mit einer Ausbildung in einem Betrieb kombiniert. „Das ist nicht ohne, man muss schon einen Leistungswillen haben“, sagte Barbara Göbel, die sich bei der Blumenthaler Firma Holtec um die Auszubildenden kümmert. Zwölf Unternehmen präsentierten sich den potenziellen Bewerbern und stellten ihre Anforderungsprofile vor.
Darunter waren nicht nur Betriebe wie Schoeller und Holtec oder der Netzbetreiber „Westnetz“, sondern auch Arbeitgeber aus dem Öffentlichen Dienst wie der Kreis Euskirchen, das Finanzamt Schleiden oder die Kreispolizeibehörde Euskirchen.
In Doppelfunktion
Gleich in Doppelfunktion war die Bundesagentur für Arbeit vor Ort. Neben der allgemeinen Beratung, wie ein Duales Studium organisiert werden sollte, präsentierte sie sich auch als Ausbildungsbetrieb.
Nicht mal eine Stunde Zeit blieb den Schülern jedoch, ihre konkreten Fragen an den Mann zu bringen. Das Prozedere erinnerte ein wenig an Speed-Dating. „Wenn ich hier ausführliche Gespräche führe, schaffe ich nur zwei“, sagte Axel Beckmann von der Bundesagentur für Arbeit. Es könne im Grunde nur ein Erstkontakt hergestellt werden, ein richtiges Beratungsgespräch folge im Nachgang.
Gestartet wurde die Veranstaltung mit mehreren Kurzvorträgen, die in der Mensa der CFS gehalten wurden. Dort führte Andreas Beumers, Koordinator Duales Studium an der FH Aachen, in das Thema ein, bevor Vertreter der Alanus-Hochschule Alfter, der Rheinischen Fachhochschule und der FH Aachen mögliche Studiengänge vorstellten. Am Beispiel der Hellenthaler Firma Schoeller wurde das Konzept des Dualen Studiums verdeutlicht.
Beruf und Freizeit vereinbaren
Konkrete Fragen konnten in der Aula gestellt werden, wo die Schüler nach den Vorträgen an den Messeständen weitere Infos bekamen. So war für Hannah Kroiß bei ihrer Bewerbung als Polizeibeamtin wichtig, ob die Studienzeit verlängert werden könne. Schließlich sei sie im Voltigieren im Landes- und Bundeskader und oft an Wochenenden auf Wettbewerben unterwegs, schilderte sie.
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Peter Müller, der Ausbildungsexperte im Dienste der Landespolizei, konnte sie beruhigen: „Bei Spitzensportlern kann die Regelstudienzeit von drei Jahren auf fünf verlängert werden.“ Für Müller, der mit seinem Kollegen Christian Schmidt in Polizeiuniform vor Ort war, stellten die Gymnasiasten die perfekte Zielgruppe dar. „Eine der Voraussetzungen für den Einstieg in die Polizeiausbildung ist das Abitur oder die Fachhochschulreife“, so Müller. Die Vertreter der Polizeibehörde würden hier immer herzlich empfangen, sagte Müller.
Organisiert hatten die Veranstaltung das Regionale Bildungsbüro des Kreises Euskirchen, die Fachhochschule Aachen und die Agentur für Arbeit Brühl. „Wir machen das seit acht Jahren immer im Wechsel: Einmal im Südkreis, dann wieder im Nordkreis“ so Bettina Ismar vom Kobiz Euskirchen.
Dabei würden die Schulen aus dem gesamten Kreis Euskirchen zur Teilnahme eingeladen. „Es könnten mehr Unternehmen bei dem System des Dualen Studiums mitmachen“, fasste Ismar die aktuelle Situation zusammen.