Dunkle Wolken am Etat-HorizontSchleiden erwartet 2020 hohe Mehrbelastungen
Schleiden – Das liebe Geld beschäftigt Kommunalpolitiker und Verwaltungsmitarbeiter immer wieder. Finanziell auf Rosen gebettet sind die Städte und Gemeinden nun wahrlich nicht. Da war die leise Freude Marcel Wolters durchaus verständlich, als er den Schleidener Politikern die Zahlen des Jahresabschlusses 2018 präsentierte.
Etwas mehr als 213.000 Euro Überschuss stehen unterm Strich. Zum vierten Mal in Folge konnte der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters damit ein positives Ergebnis vorlegen, nachdem etwa 2013 und 2014 noch deutlich über zwei Millionen Euro Miese eingefahren worden waren.
Als erfreulich bezeichnete er es auch, dass die Kassenkredite in den vergangenen drei Jahren von mehr als 15 Millionen auf nun 8,8 Millionen Euro zurückgefahren wurden. Doch da das Zinsniveau nach wie vor sehr niedrig ist, sind die Effekte durch Zinseinsparungen eher überschaubar.
Brände in Schule Kosten viel Geld
Zudem beträgt die Verschuldung bei den Investitionskrediten aktuell weiterhin bei 26,3 Millionen Euro. Und bei diesen Verträgen mit langer Laufzeit bestehet laut Wolter ein hohes Zinsrisiko. Also mahnte er die Politiker, auch das Volumen dieser Kredite abzubauen.
Auch bei den Gewerbesteuer-Einnahmen war die Freude nicht ungetrübt. Waren sie 2017 noch rückläufig, gab es im vergangenen Jahr ein kräftiges Plus von 2,6 auf 6,6 Millionen Euro. Doch auch dieses Geld konnte nicht wirklich in Investitionen oder den Schuldenabbau gesteckt werden.
Hauptgrund dafür waren die Brände im Sturmius-Gymnasium. Ein Sicherheitsdienst wurde engagiert, Anmietungen vorgenommen und Instandhaltungsrückstellungen gebildet, so dass die Gewerbesteuer-Mehreinnahmen laut Wolter größtenteils aufgezehrt wurden.
„Es wird schwierig, aber es ist noch nicht unmöglich.“
Trotz aller Zufriedenheit über das gute Wirtschaften in den vergangen Jahren geht der bange Blick des Kämmerers immer wieder in Richtung Kreishaus, wenn es gilt, die Haushaltspläne für die Zukunft zu erstellen. Und was Wolter da auf die Stadt zukommen sieht, gefällt ihm ganz und gar nicht: Mit Mehrbelastungen von mehr als einer halben Million Euro rechnet er für 2020.
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Die Reduzierung der Elternbeiträge, die SGB XII-Redelegation und weitere zu erwartende Umlageerhöhungen treiben ihm die Sorgenfalten auf die Stirn. Doch den Kopf in den Sand stecken ist nun wahrlich nicht Wolters Ding. Kein Wunder, dass er eine vorsichtige Parole ausgibt, aber nicht schwarz malt: „Es wird schwierig, aber es ist noch nicht unmöglich.“