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Neuanfang nach der FlutKolosseum in Gemünd zieht um und erhält Spende von 60.000 Euro

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Die ehemalige Kita muss nach der Flut saniert werden, ehe das Kolosseum einziehen kann.

Schleiden-Gemünd – Einen Boxsack als Zeichen für den Neuanfang hat Dr. Gudula Meisterjahn-Knebel mitgebracht. Die langjährige Vorsitzende der Stiftung „Aktion Weltkinderhilfe“ war nach Gemünd gekommen, um eine zweckgebundene Spende in Höhe von 60.000 Euro für die Einrichtung des Kolosseums zu übergeben.

Die Jugendeinrichtung erhält in der ehemaligen Kindertagesstätte am Kreuzberg ein neues Domizil. Der bisherige Standort des Kolosseums an der Lindenstraße war bei der Flut samt Inventar zerstört worden.

„Seit der Flutkatastrophe sind wir in einem alten Lagerraum des ehemaligen Rewe an der Urftseestraße untergebracht“, erklärt die Diplom-Pädagogin Siegrid Sanden-Hennes, die das Kolosseum leitet. Dabei handele es sich um einen Kellerraum ohne Fenster, in dem es kein Internet gebe und die Möglichkeiten auch sonst sehr eingeschränkt seien.

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Den Scheck überreichte Dr. Gudula Meisterjahn-Knebel (2.v.l.) im Beisein von Ingo Pfennings (v.r.), Ursula Lorbach und Siegrid Sanden-Hennes an Marcel Wolter.

Sie hoffe, dass man Anfang 2023 in die neuen Räume am Kreuzberg umziehen könne – aber die müssen nach der Flut erst noch saniert werden. „Aber es lohnt sich zu warten, denn das neue Kolosseum wird richtig klasse. Wir haben die Räume imaginär schon eingerichtet“, sagt sie und zeigt auf ihre Karte mit dem Grundriss des Gebäudes. Darauf sind neben einem Spielraum mit Tischtennis, Billard und Kicker auch ein Werk- und ein Fitnessraum eingezeichnet. „Das neue Heim ist auch eine Wertschätzung für die Jugendlichen“, so die Leiterin. Ab dem 28. Juni biete das Kolosseum werktags ab 14 Uhr wieder ein Ferienprogramm an.

Den Spendenscheck von Meisterjahn-Knebel nahm der Beigeordnete Marcel Wolter als Vertreter der Bürgerstiftung Schleiden entgegen. „Das Gebäude am Kreuzberg wird in den nächsten Monaten für die Kinder und Jugendlichen hergerichtet“, so Wolter. Angesichts von Engpässen bei Handwerkern und Material wolle er sich aber nicht auf ein konkretes Datum für den Umzug festlegen. Fest stehe: „Die neuen Räume sollen langfristig vom Kolosseum genutzt werden.“

90.000 Euro für Schleiden

„Jugendliche brauchen auch Schutzräume“, sagt Meisterjahn-Knebel. Sie habe viel mit Jugendlichen gearbeitet und oft festgestellt, dass deren Belange nicht gesehen werden. Anschließend führt sie aus, warum die „Aktion Weltkinderhilfe“ aus Bad Honnef Einrichtungen für Kinder und Jugendliche in Schleiden unterstützt: „Zum einen habe ich mich geärgert, dass Schleiden in der Berichterstattung nach der Flut immer zu kurz gekommen ist. Zum anderen bin ich selbst in der Stadt aufgewachsen.“

Insgesamt habe die Stiftung auch dank dreier Großspender 90.000 Euro für Schleidener Einrichtungen gesammelt: Neben den 60.000 Euro für das Kolosseum habe die Astrid-Lindgren-Schule bereits 26.000 Euro erhalten, auch der Waldkindergarten in Ettelscheid soll noch gefördert werden. Weitere Unterstützungen bei anderen Projekten seien denkbar. „Die neuen Räume sind für das Kolosseum auch eine Riesenchance“, so die Stiftungsvorsitzende. Das Geld für die Einrichtung könne Zug um Zug über die Bürgerstiftung Schleiden abgerufen werden.

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Bürgermeister Ingo Pfennings bedankte sich: „Mit dem neuen Jugendheim tun wir der Jugend im ganzen Schleidener Tal etwas Gutes.“ Er betonte, dass sich der Stadtrat einstimmig für die einstige Kita als neuen Standort ausgesprochen habe. „Bei der Flut ist alles, was wir hatten, zerstört worden. Wir standen vor dem Nichts“, erzählt Ursula Lorbach, die Vorsitzende des Vereins Kolosseum Gemünd: „Als ich von der Spende und den neuen Räumen gehört habe, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Jetzt geht es geht wieder aufwärts.“