Nach monatelangen VerhandlungenWindpark bei Schleiden bekommt zwei neue Windräder
Schleiden-Schöneseiffen – Im Windpark Schöneseiffen sollen auf der noch verbleibenden Potenzialfläche im Westen Richtung Wahlerscheid zwei weitere Windkraftanlagen entstehen. Die Stadt Schleiden hat sich nach Angaben des Ersten Beigeordneten Marcel Wolter nach monatelangen Verhandlungsgesprächen auf ein Kooperationsmodell zur Gründung einer Entwicklungsgesellschaft und späteren Betreibergesellschaft geeinigt.
Auch Bürger sollen sich an der Anlage beteiligen können. „Die Höhe und die Leistung der neuen Windräder stehen noch nicht fest. Sie sind Gegenstand des laufenden Planverfahrens“, erklärte der Beigeordnete.
Einer der größten Windparks in NRW
Der Windpark bei Schöneseiffen besteht aus insgesamt 18 Anlagen und ist damit einer der größten in Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen des Repowering waren in den Jahren 2014/15 alte Anlagen durch neue ersetzt worden waren. In dem Zusammenhang hatte die Stadt eine Potenzialanalyse über die Eignungsflächen für Windkraftkonzentrationszonen erstellen lassen.
Die Analyse kam zu dem Ergebnis, dass es vier Eignungsbereiche für Windkraftkonzentrationsflächen im Stadtgebiet gibt. Neben dem bestehenden Gebiet bei Schöneseiffen (A) ist das eine knapp 142 Hektar große Fläche zwischen Dreiborn, Herhahn und Ettelscheid (B), von der ein Teil für den Bürgerwindpark Schleiden genutzt wird, ein zwölf Hektar großer Bereich südlich von Harperscheid (C) und eine knapp 29 Hektar große Fläche am Viriolsberg südlich von Harperscheid (D).
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„Die Bereiche C und D hat der Stadtrat bereits 2018 wegen der Nähe zum Ort Harperscheid und dem Wildfreigehege Hellenthal aus der Planung herausgenommen“, berichtete Wolter. Diese Flächen seien ohnehin nur stark eingeschränkt nutzbar gewesen. Stattdessen wurde vom Stadtrat eine Erweiterung des bestehenden Windparks im Süden favorisiert. Dort sollen die beiden neuen Anlagen nun auch errichtet werden.
Dafür soll eine Windpark Schleiden II GmbH & Co. KG mit den Kommanditisten GLS Windpark Schleiden GmbH & Co. KG (51 Prozent), GLS Energie (10), e-regio (24 ) und einer Bürgerbeteiligung (15) gegründet werden. Damit das Projektrisiko nicht von den Bürgern getragen werden muss, wird der Anteil für die Bürgerbeteiligung zunächst durch die GLS Windpark Schleiden GmbH & Co. KG vorfinanziert.
Stadt besitzt Grundstücke
Erst nach Inbetriebnahme der neuen Anlagen erfolgt die Bürgerbeteiligung unter Federführung der Stadt. Dabei entscheidet der Stadtrat über die Art und Weise der Beteiligung. Der Sitz der neuen Gesellschaft ist Schleiden, die Stadt kann sich also auf zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen freuen. Die Grundstücke befinden sich im Eigentum der Stadt.
Die Verwaltung hat bereits ein artenschutzrechtliches Gutachten in Auftrag gegeben, dessen Kosten die Entwicklungsgesellschaft übernimmt. Der Vorentwurf für den Flächennutzungsplan soll der Stadtrat in der Sitzung am 17. Dezember annehmen.