Sechs Millionen investiertSchleidener Krankenhaus präsentiert sich nach der Sanierung
Schleiden – „Internistische Notfall-Patienten rechts, chirurgische links“, bringt es Manfred Herrmann, Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH, auf den Punkt. Die Rede ist von der neuen zentralen interdisziplinären Notaufnahme im Erdgeschoss des Schleidener Krankenhauses, die seit dem 5. November um einen internistischen Notaufnahmeraum erweitert wurde. Damit wurden medizinische Versorgung und Arbeitsorganisation deutlich verbessert.
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Der Chefarzt der Abteilung Innere Medizin, Dr. Gerald Vey, der auch ärztlicher Direktor des Krankenhauses ist, erläutert ein Beispiel aus der Praxis: „Nehmen wir an, der Bauch schmerzt. Grund dafür könnte der Blinddarm sein, der vom Chirurg operiert werden muss, es kann aber auch eine Entzündung im Darm sein.“ In letzterem Fall müsste internistisch behandelt werden. Die Entscheidung, wie gehandelt wird, könne jetzt schon zentral in der neuen Einrichtung getroffen werden, ohne dass unnötige Wege anfallen. Vorher mussten Rettungssanitäter mit den Patienten zuerst durch das ganze Haus fahren. Dabei ging Zeit verloren. Gleichzeitig können nun gerätetechnisch Synergie-Effekte genutzt werden.
Erdgeschoss noch bis Oktober 2019 saniert
Seit dem 1. Januar 2016 gehört das Schleidener Krankenhaus gänzlich zur Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH. Seit dieser Fusion wurden insgesamt 6,5 Millionen Euro investiert: Das Erdgeschoss wird noch bis Oktober 2019 sukzessive saniert. Auch der Eingangsbereich wurde modernisiert. Ein Parkhaus wurde errichtet und die Räumlichkeiten des Nierenzentrums „Eifeldialyse“ erneuert. Am Dienstag stellt sich Abteilung für Innere Medizin im Rahmen eines Tages der Offenen Tür vor, nachdem der gesamte Bereich umgebaut wurde.
Geschäftsführer Herrmann weist darauf hin, dass man in Schleiden über ein Akut-Krankenhaus verfügt, in dem Notfälle bestens versorgt werden können. In die drei Räume der neuen Notaufnahme habe man 550.000 Euro gesteckt. „Das ist viel Geld, aber das ist es uns auch absolut wert“, sagt Herrmann.
Leistungsfähigkeit wurde verbessert
Die Leistungsfähigkeit des Krankenhauses sei damit verbessert worden. „Die Menschen des Schleidener Tals können im Grunde genommen mit allen gesundheitlichen Problemen hierher kommen“, freut sich Herrmann. Es sei im Zweifelsfall also nicht erforderlich, unbedingt sofort nach Köln oder Bonn zu fahren. Weil Schleiden nun zum Mechernicher Kreiskrankenhaus gehöre, könne man gleichzeitig eine deutliche Steigerung des Leistungsspektrums anbieten, sagte Dr. Gerald Vey. So könne man einen Patienten, der Nierensteine habe, unproblematisch an die Urologie in Mechernich überverweisen. Bei Verdacht auf Herzinfarkt etwa könne man sofort eine Akut-Intervention in Mechernich in die Wege leiten. Der kurze Dienstweg führe zu schnelleren und besseren Ergebnissen.
Tag der Offenen Tür
Patienten, Angehörige und interessierte Besucher können am Dienstag, 20. November, von 16 bis 19 Uhr die Klinik für Innere Medizin im Schleidener Krankenhaus im Rahmen eines Tages der Offenen Tür begutachten. Dort werden unter anderem Erkrankungen des Herzens, des Magen-Darm-Traktes, Nieren- und Schilddrüsenerkrankungen sowie Schlaganfälle oder Tumorerkrankungen behandelt. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Akutgeriatrie werden außerdem ältere und sehr alte Menschen bedarfsgerecht behandelt.
Die neu gestalteten Räume der zentralen interdisziplinären Notaufnahme werden beim Tag der Offenen Tür präsentiert. Man kann die Wahlleistungsstation des Krankenhauses besichtigen und wird über Blutdruck-, EKG-, und Ultraschallmessungen informiert. Auch eine Endoskopie wird demonstriert, ein Notarzt- und Rettungswagen können besichtigt werden. Und der ambulante Pflegedienst Vivant stellt seine Arbeit vor. Und für Speis und Trank ist natürlich auch gesorgt.
Während der Veranstaltung kann kostenlos geparkt werden. Um Anmeldung bis 19. November wird, falls möglich, unter Telefon 02443-176422 oder per Email seminare@kkhm.de gebeten. (pe)
Das Schleidener Krankenhaus, das auch ein Notarzt-Standort ist, verfügt über 105 Betten. Jährlich behandeln über 200 Mitarbeiter 4500 Patienten stationär, davon 2000 in der Klinik für Innere Medizin und 2000 in der Klinik für Akutgeriatrie. Für 400.000 Euro wurden deren Räumlichkeiten modernisiert. 16.000 Personen werden ambulant versorgt. Dadurch, dass Schleiden nun unter dem Dach des Mechernicher Krankenhauses sei, sei der Standort dauerhaft gesichert, sagte Herrmann. Man habe die medizinische Versorgung für das Schleidener Tal verbessern wollen.