Auch für die Jugendeinrichtungen in Schleiden und Gemünd ist es nach der Flutkatastrophe ein mühevoller Weg zur Rückkehr.
Wiederaufbau nach der FlutJugendtreffs in Schleiden und Gemünd wollen bald wieder öffnen
Zwei wichtige Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche aus dem Schleidener Stadtgebiet sind auch knapp zwei Jahre nach der Flut im Juli 2021 noch nicht wieder am Start. Während der Jugendraum im Schleidener Franziskushaus aber mittlerweile saniert ist und jetzt Mobiliar und andere Gegenstände gesucht werden, laufen in der Jugendeinrichtung Kolosseum, die in Gemünd in der ehemaligen Kindertagesstätte Am Kreuzberg einziehen wird, noch die Arbeiten.
Bei der Flut waren beide Jugendeinrichtungen größtenteils zerstört worden. Das Kolosseum war anschließend für ein halbes Jahr in den früheren Rewe-Markt an der Urftseestraße eingezogen. „Die Suche nach einem neuen Standort war sehr schwierig gewesen“, berichteten Ursula Lorbach und Sigrid Sanden-Hennes vom Trägerverein im Schleidener Bildungs- und Sozialschuss.
„Wir sind im Kreis Euskirchen die einzige Einrichtung, die von einem Verein getragen wird“, betonte Lorbach. „Die Räume im Rewe waren zwar schön groß, aber man hatte dort keinen Internetzugang und in einem Raum auch keine Heizung“, erklärte Sanden-Hennes.
Gemünder Kolosseum zieht in die ehemalige Kita Kreuzberg
Weil der Rewe dann aber anderweitig genutzt wurde, mussten die Verantwortlichen im Herbst 2022 wieder auf die Suche nach einem neuen Standort gehen. „Aktuell können wir zwei Räume im Traumazentrum an der Bergstraße nutzen. Dort können wir uns zumindest mit den Jugendlichen treffen“, sagte Sanden-Hennes.
Am neuen Standort laufen aktuell noch Sanierungsarbeiten. „Wir verlieren so langsam den Charakter des Rohbaus“, erklärte Waldemar Brost, der seit Jahresbeginn für den Wiederaufbau in der Stadt Schleiden zuständig ist.
Die Elektro- und Heizungsinstallationen seien fast fertig, der Estrich verlegt. „Aktuell laufen die Malerarbeiten“, sagte Brost. Anschließend müssten dann noch die Türen eingebaut und die Böden verlegt werden. „Zum Schluss werden dann die Außenanlage hergerichtet und die Fassade gestrichen“, erklärte der Wiederaufbaukoordinator.
Eine Luftmessung wurde in den Räumen bereits vorgenommen
Eine Luftmessung sei in den Räumen bereits durchgeführt worden, um Belastungen durch Schimmelpilze oder andere Dinge ausschließen zu können. „Die Ergebnisse sollen in Kürze vorliegen. Da es aber schon Voruntersuchungen des Ständerwerks gab, rechne ich nicht mit Überraschungen“, sagte Brost. Ende Juli sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Dann können die Kinder und Jugendlichen ihr neues Domizil beziehen. Darin gibt es unter anderem einen Aufenthaltsraum und mehrere Räume mit verschiedenen Spielmöglichkeiten.
„Der Jugendraum im Franziskushaus war vor etwas mehr als vier Jahren erst von der Kirchengemeinde und dem Junggesellenverein (JGV) Schleiden komplett saniert worden“, erzählt Jonas Sitta vom JGV-Vorstand. „Es gab einen Thekenraum mit Musikanlage, einen Versammlungs- und einen Spielraum. Genutzt wurde der Jugendraum vom JGV und bei Veranstaltungen wie Karneval. „Die Räume konnten aber auch für private Feiern gemietet werden“, sagt Sitta.
Die Flut hat auch in den Schleidener Räumen alles zerstört
„Aber dann kam die Flut und hat fast alles zerstört. Gut einen Meter hoch stand das Wasser in den Räumen“, erzählte Denise Valder, die sich bei der Kirchengemeinde engagiert. Deshalb musste fast das gesamte Inventar entsorgt werden. „Die Schäden in den Räumen sind vom Bistum behoben worden“, sagte Sitta. Deshalb wolle man wieder mit der offenen Jugendarbeit beginnen, Jugendliche bräuchten wieder einen Treffpunkt.
Um den Jugendraum wieder nutzen zu können, werden aber noch Schränke und Regale, Stehtische, Barhocker und Kühlschränke sowie Licht- und Tontechnik benötigt. Auch ein Billardtisch, eine Dartscheibe und ein Kicker werden gesucht. Wer gut erhaltene Sachen abzugeben hat, kann sich unter Tel. 02445-7545 melden oder Denise Valder eine E-Mail schicken.
Sitta und Valder wollen den Wiederaufbau noch begleiten und dann den Staffelstab an Jüngere übergeben. „Wir haben auch schon einige Interessenten an der Hand“, erklärte Sitta.