Schulumzug in EuskirchenPaul-Gerhardt-Grundschule hat endlich ein neues Zuhause
- Die Euskirchener Paul-Gerhard-Grundschule zieht nun endlich in ihr neues Domizil an der Billiger Straße.
- Eigentlich war das schon für den Sommer geplant, aber die bereits gepackten Kartons mussten damals wieder ausgepackt werden.
- Und auch jetzt ist an der Billiger Straße noch längst nicht alles fertig.
Euskirchen – Der Ärger war groß, als im August der geplante Umzug der Paul-Gerhardt-Schule platzte. Die evangelische Grundschule hatte alles für den Wechsel von der Kölner Straße in das alte Gymnasium an der Billiger Straße vorbereitet. Etliche Kartons waren gepackt und standen bereit für den Abtransport.
Doch die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes dauerte länger als gedacht, sodass die Stadt Euskirchen den Zeitplan notgedrungen änderte. Sie verschob den Einzug von den Sommer- in die Herbstferien. Viele Umzugskisten wurden wieder geleert. Frust machte sich breit.
Handwerker sind noch nicht fertig
Auch jetzt ist in dem Prachtbau von 1906 noch einiges zu tun, wie am Montag die zahlreiche Handwerker deutlich machten. „Ein Ameisenhaufen ist nichts dagegen“, sagte der städtische Fachbereichsleiter Alfred Jaax mit Blick auf das Gewimmel auf dem Schulhof und in den Fluren.
Der Dachstuhl war marode
Die Sanierung und der Umbau des alten Gymnasialgebäudes schlagen mit rund 7,2 Millionen Euro zu Buche. 2017 hatte die Stadt noch mit 5,1 Millionen Euro kalkuliert.
Die Ausgaben stiegen unter anderem deshalb, weil sich der alte Dachstuhl als völlig marode entpuppte. (ejb)
In den Räumen trafen derweil die Lehrerinnen die letzten Vorbereitungen für das nächste Kapitel in der Geschichte der Grundschule. Die Kinder hatten noch frei.
Sie haben an diesem Dienstag zum ersten Mal Unterricht in der neuen Umgebung. „Wir haben einen der beiden pädagogischen Ganztage, die uns pro Jahr zustehen, auf den Montag gelegt“, sagte die kommissarische Schulleiterin Gabi Strobel-Pütz. Er stehe unter dem Motto „Die Lernumgebung gestalten“.
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„Man hätte“, fügte Strobel-Pütz lächelnd hinzu, „genauso gut sagen können: Wir packen Kisten aus.“ Tatsächlich traf beides zu, schließlich galt es, die neuen Klassenzimmer mit all dem Material für den Unterricht einzurichten, das sie vorher am alten Schulstandort – zum großen Teil zweimal – in Umzugskartons gepackt hatten.
Lehrerinnen gestalten Klassen individuell
„Jede Kollegin gestaltet ihren Raum individuell – so, wie es für ihre Klasse notwendig ist“, sagte Strobel-Pütz. Die meisten hätten schon in den Ferien mit der Arbeit begonnen, damit der Unterricht am Dienstag reibungslos beginnen könne.
Bis für die 135 Mädchen und Jungen, die in sieben Klassen aufgeteilt sind, und das Kollegium der Schulalltag einkehrt, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Der Trakt für die Offene Ganztagsschule (OSG) ist noch nicht fertig, „sodass wir einen Notfallplan aufstellen mussten“, erklärte die Schulleiterin.
Die OGS wird vorerst in anderen Räumen untergebracht. Strobel-Pütz hofft, dass die Zeit des Improvisierens nach den Weihnachtsferien vorbei ist.
Aufzug und Aula fehlen noch
Auch der Aufzug ist noch nicht installiert, und bis die Aula zur Verfügung steht, werden ebenfalls noch Monate vergehen. Gabi Strobel-Pütz verwies aber auch auf das Positive: „Wir haben hier White Boards, also digitalisierte Tafeln, und neues Mobiliar. Das hat man in einer Grundschule nicht oft“, sagte die Rektorin, die seit Jahren die Veybachschule in Wißkirchen leitet und im Sommer für eine Übergangszeit („Die Stelle ist ausgeschrieben“) auch die Regie an der Paul-Gerhardt-Schule übernahm.
Tina Kautz ist ebenfalls angetan von der Sanierung des Altbaus. „Das Gebäude ist traumhaft, wir haben hier tolle Bedingungen“, sagte die Lehrerin.