Auszeichnung geplantUwe Friedl soll Euskirchener Ehrenbürgermeister werden
Euskirchen – Von 1999 bis 2020 leitete er die Geschicke der Stadt Euskirchen, jetzt soll Dr. Uwe Friedl mit der Bezeichnung „Ehrenbürgermeister“ ausgezeichnet werden. Damit will die Stadt die besonderen Verdienste des heute 67-Jährigen würdigen.
Ein entsprechender Empfehlungsbeschluss steht am 26. April im Haupt- und Finanzausschuss auf der Tagesordnung, das letzte Wort hat der Stadtrat in der Sitzung am 19. Mai.
Friedl: „Nicht selbstverständlich“
Friedl sagte zu dem Vorhaben auf Anfrage dieser Zeitung: „Es ist schön, wenn man auch eineinhalb Jahre nach Eintritt in den Ruhestand noch mein Wirken für die Stadt sieht.“ Das sei nicht selbstverständlich: „Oft wird ja im Nachhinein eher Kritik geübt.“
Die Vorsitzenden der Ratsfraktionen haben der geplanten Ehrung bereits zugestimmt, wie Friedls Nachfolger Sacha Reichelt in der Sitzungsvorlage schreibt. Dies gilt auch für die Verleihung weiterer vorgesehener Ehrenbezeichnungen. Demnach sollen Irmgard Preißmann-Jung und Leo Pelzer, die sich jahrzehntelang in der Lokalpolitik engagierten, zu Ehrenstadtverordneten ernannt werden.
Immer im ersten Wahlgang
Uwe Friedl war 1999 als CDU-Kandidat erstmals zum Euskirchener Verwaltungschef gewählt worden. 2004, 2009 und 2015 wurde er im Amt bestätigt – wie schon bei der Premiere jedes Mal im ersten Wahlgang.
Stark engagiert
Zwei frühere Euskirchener Ratsmitglieder sollen zu Ehrenstadtverordneten ernannt werden.
Leo Pelzer (SPD) gehörte dem Euskirchener Stadtrat in der Zeit von 1979 bis 2020 an. Sein besonderes Engagement galt den Bereichen Soziales, Schulen sowie Tiefbau und Verkehr, so Bürgermeister Reichelt. Er habe sich stets für die Belange der Jüngsten in der Gesellschaft eingesetzt und ebenso für die „Siedlung“, das Wohngebiet in seinem Wahlkreis rund um die Monschauer Straße.
Irmgard Preißmann-Jung (CDU) war von 1979 bis 2004 Stadtverordnete. Ihr habe vor allem der Ausbau der Kindertagesstätten am Herzen gelegen, ebenso die Arbeit im Ausschuss für Tiefbau und Verkehr, den sie zehn Jahre leitete. (ejb)
Friedl, gebürtiger Troisdorfer, habe während seiner Amtszeit die Entwicklung Euskirchens maßgeblich geprägt, sich über das normale Maß hinaus für die Stadt eingesetzt und sie positiv verändert, schreibt Bürgermeister Reichelt (parteilos) in seiner Sachdarstellung für die Ratsmitglieder. Als Indiz dafür nennt er die Einwohnerzahl, die um etwa zehn Prozent gestiegen sei, als Friedl im Rathaus Regie führte.
Die Therme als „Leuchtturmprojekt“
Als „Leuchtturmprojekt“ in der Bilanz seines Vorgängers nennt Reichelt die Ansiedlung der Therme. Von den Netzwerken, die der Verwaltungsfachmann Friedl im Laufe der Jahre gebildet habe, „konnte die Stadt in vielfältiger Weise profitieren“, ergänzt Reichelt. Und: „Nicht immer wurden seine Pläne und Entscheidungen von allen Ratsfraktionen mitgetragen, dennoch galt ihm und seinem umfassenden Fachwissen und Einsatz für die Stadt der Respekt der Bevölkerung, seiner Mitarbeitenden und auch des Rates.“
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Die Verleihung der Ehrenbezeichnungen soll im Rahmen einer besonderen Veranstaltung nach den Sommerferien über die Bühne gehen.