AboAbonnieren

Aktion von ADAC und PolizeiSo erlebt man in Euskirchen gefahrlos einen Überschlag

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann bedient einen Fahrsimulatur und schaut auf einen Bildschirm, der eine Straße anzeigt.

Eine Fahrt im Simulator ist noch an diesem Mittwoch, 5. April, beim ADAC in Euskirchen möglich.

ADAC und Polizei klären in Euskirchen mithilfe eines Simulators und einer VR-Brille über Unfallgefahren auf.

Ein Blick aufs Handy – schon knallt es. Reaktion plus Bremsweg gleich Anhalteweg. Eine einfache Gleichung, die sich durch viele Variablen verändern kann. Beispielsweise durch Ablenkung, durch eben den Blick aufs Handy, durch ein schreiendes Kind, einen bellenden Hund im Kofferraum. Die Ablenkung durchs Smartphone verursacht immer mehr Unfälle – auch im Kreis Euskirchen. Insgesamt verzeichnete die Euskirchener Polizei im vergangenen Jahr 6351 aufgenommene Verkehrsunfälle.

Im Servicecenter des ADAC Nordrhein, Eifelring 45-49, in Euskirchen, sensibilisierten das Team der Verkehrsunfallprävention der Euskirchener Polizei und der ADAC nun für das umfangreiche Thema „Verkehrssicherheit“. So wurden am Montag fast 70 Fahrräder an der mobilen Zweiradprüfstation des ADAC unter die Lupe genommen. „Da war richtig viel los. So viel, dass wir die Aktion im Herbst wiederholen wollen“, sagte Simone Jansen, Leiterin des Servicecenters.

ADAC vermittelt das richtige Verhalten beim Überschlag

Am Dienstag ging es dann nicht weniger spannend zu. Schließlich stand auf dem Parkplatz ein Überschlagsimulator. „Das ist eine Situation, in der ich mich nie befinden möchte“, sagte Arthur Schneider, nachdem er wieder aus dem Auto geklettert war. Rein intuitiv stützte er sich am Dach ab, als das Auto auf dem Kopf stand. „Das sollte man nicht machen“, erklärte Ahmend Houari vom ADAC im Nachgang: „Die Handgelenksknochen sind sehr empfindlich und brechen schnell. Besser man formt mit Ober- und Unterarm ein L um den Kopf herum. Diese Knochen sind viel belastbarer.“

In einem Simulator kann ein Überschlag mit dem Auto gefahrlos erlebt werden.

Wie fühlt es sich an, wenn man sich mit dem Auto überschlägt? Dank des Simulators war diese Erfahrung gefahrlos machbar.

Im Servicecenter drehte sich am Dienstag und dreht sich auch am Mittwoch, 5. April, nichts um die eigene Achse, sondern um Ablenkung im Straßenverkehr.

Auch die Polizei gibt in Euskirchen zahlreiche Informationen

In einem Simulator mit Autositz, Pedalen und Lenkrad erfuhren Interessierte, welche Folgen unaufmerksames Verhalten während der Fahrt haben kann. „Das Thema liegt mir sehr am Herzen“, sagte Lydia Hüpgen aus dem Team der Verkehrsunfallprävention. Mit ihrem Kollegen Jörg Meyer nahm sie sich viel Zeit, beantwortete Fragen der Besucher und leistete vor allem Aufklärungsarbeit.

Eine Frau trägt eine VR-Brille.

Mithilfe der VR-Brille wurden Infos vermittelt.

„Wer mit einem elektronischen Gerät zur Kommunikation, Information oder Organisation während der Fahrt erwischt wird, zahlt schnell 128,50 Euro und bekommt einen Punkt in Flensburg“, erklärte Hüpgen. Sie gab aber auch zu: „Wir halten nur Fahrzeuge an, wo man das Gerät in der Hand sieht. Sonst schreibt der Richter uns das kaputt, wenn dagegen jemand klagt.“

Wenn sie privat unterwegs sei, sei oft jeder Zweite mit dem Handy am Steuer beschäftigt. Daher sei es wichtig, Aufklärungsarbeit zu leisten, weil das Bußgeld das eine sei, die Gefahr für sich selbst und weitere Verkehrsteilnehmer das andere.

Die Verkehrssicherheitsberater hatten zudem eine VR-Brille im Gepäck. Mithilfe der Brille werden in kurzen Filmsequenzen Unfallsituationen dargestellt, beispielsweise durch den Toten Winkel bei einem Lkw. Interaktiv eingreifen kann man in die Sequenzen aber nicht. Sie dienen der reinen Information. Durch das Medium VR-Brille bekommt man aber auch die jüngere Generation dafür begeistert. Begeistert war auch ADAC-Mitarbeiterin Jansen. „Ich bin sehr froh, dass die Polizei auf uns zugekommen ist. Das können wir gerne wiederholen“, sagte sie.

VR-Brille und Verkehrssimulator sind am Mittwoch, 5. April, im Euskirchener ADAC-Servicecenter wieder im Einsatz – von 10 bis 18 Uhr.