Angesichts des Fachkräftemangels werben die Betriebe um künftige Mitarbeiter. 100 Betriebe stellten sich in Euskirchen-Euenheim vor.
Ausbildungsbörse4000 junge Leute erhalten in Euskirchen spannende Einblicke in Berufe
Mit dem Abschluss der Schule endet für die Jugendlichen einer der bis dahin prägendsten Lebensabschnitte. Schon früh stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Studium? Ausbildung? Beides?
Vertreter von rund 100 Betrieben und Hochschulen hatten sich im Berufsbildungszentrum (BZE) versammelt, um bei der mittlerweile zehnten Ausbildungs- und Studienbörse auf diesem Weg eine Orientierungsmöglichkeit zu bieten.
Der Kreis Euskirchen setzte Popcorn-Duft als Lockstoff ein
„Der Markt hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert“, betonte der Leiter des BZE, Jochen Kupp: „Aufgrund des Fachkräftemangels in so vielen Berufszweigen sind es heute die Betriebe, die sich um Auszubildende bemühen statt andersherum. Die Jungen und Mädchen haben eine noch größere Auswahl, ihren beruflichen Werdegang zu gestalten.“
Rund 4000 Schülerinnen und Schüler wuselten über das Gelände, um gemäß ihren Interessen und Talenten passende Möglichkeiten für ihre Zukunft auszuloten. Von der Bundeswehr über die Polizei bis zu den zahlreichen Handwerksinnungen und auch dem Kreis selbst präsentierten sich die Aussteller dabei nicht nur sehr vielseitig, sondern griffen häufig auch auf für die Jobsuche eher ungewöhnliche Hilfsmittel zurück.
„Wir verteilen Popcorn, weil man durch den Geruch im ganzen Gebäude auf unseren Stand aufmerksam wird“, berichtete Kathrin Poganski vom Personalmanagement des Kreises Euskirchen lachend: „Das ist ein wunderbarer Türöffner, um mit den Kindern und ihren Eltern ins Gespräch zu kommen. Schließlich bieten wir neben Bürojobs auch Ausbildungen in handwerklichen und technischen Bereichen an, was vielen oft gar nicht bewusst ist.“ 2024 stehen acht Themengebiete, etwa in der Straßen- und Verkehrstechnik oder als Notfallsanitäter, zur Auswahl.
Neue Technik wird die Ausbildungen im Handwerk erobern
Technische Hilfsmittel hatten die Vertreter der Metallbauinnung, um die gewünschte Aufmerksamkeit zu erzeugen. „In Zukunft wird man mithilfe einer solchen VR-Brille Handgriffe im Schweißerhandwerk und ähnlichen Bereichen virtuell erlernen können“, erklärte Metallbaumeister Wilfried Schneider. Was noch als hilfreiche Spielerei angesehen werde, könne schon bald Bestandteil handwerklicher Ausbildungen werden.
„Ich interessiere mich auch in meiner Freizeit sehr für Technik und Videospiele“, berichtete Noah Gerhards. Einen festen Plan für seine berufliche Zukunft habe er zwar noch nicht, doch derartige Möglichkeiten seien sehr faszinierend. „Es macht Spaß, die Ausbildung spielerisch kennenzulernen“, betonte der Neuntklässler. An Inspirationen mangelte es dank zahlreicher Innovationen der Betriebe nicht, und so können die jungen Leute mit neuen Ideen ihrem nächsten Lebensabschnitt entgegenblicken.