Die Bundeswehr investiert in den Standort Euskirchen mehr als 100 Millionen Euro. Bei den Bauarbeiten läuft aber nicht alles nach Plan.
BauverzögerungenSo geht es mit der Bundeswehr in Euskirchen weiter
Mehr als 100 Millionen Euro investiert die Bundeswehr nach eigenen Angaben in die Generalmajor-Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne an der Kommerner Straße. Unter anderem wird das Versorgungszentrum von Mechernich nach Euskirchen verlegt. Dafür ist ein Neubau nötig. Dieser Neubau ist aber nicht das einzige Großprojekt auf dem Areal der Gersdorff-Kaserne.
So befindet sich die Fachinformationsstelle der Bundeswehr in der Übergabephase. Das markante Gebäude mit den bunten Lamellen an der Fassade ist die künftige Bibliothek der Soldaten.
Gebäude teilweise schon lange fertig, aber noch nicht in Gebrauch
Allerdings dauert diese Übergabephase auch schon fünf Monate, ohne dass auch nur ein Buch Einzug in die Bibliothek gehalten hat. Für die Bundeswehr ist das aber – Stand jetzt – kein Problem. „Bei der Umsetzung der sieben großen Bauprojekte ist es zu den üblichen Verzögerungen innerhalb eines Bauprojektes gekommen“, sagt eine Bundeswehrsprecherin auf Anfrage.
Die Verzögerungen seien mit Ausschreibungen, Vergaben, Materialbeschaffungen oder Corona zu begründen. Durchschnittlich sei es deshalb zu Verzögerungen zwischen drei und fünf Monaten gekommen.
Bundeswehrsprecherin: Kein Abriss der Gebäude in Euskirchen nötig
Seit Jahren sind sogar schon die Unterkunftsgebäude in Richtung Euenheim fertig. Bewohnt werden sie aber noch nicht. Nach Informationen dieser Zeitung soll es Fehler bei der Planung gegeben haben. Das bestreitet die Bundeswehrsprecherin: „Informationen, dass Neubauten abgerissen werden müssten, können nicht bestätigt werden. Alle notwendigen Medienanschlüsse inklusive der Versickerungsgruben für die Oberflächenentwässerung werden im Rahmen der sich in Durchführung befindlichen Baumaßnahme, Ver- und Entsorgung und Außenanlagen’ durchgeführt.“
Die beiden Unterkunftsgebäude werden nach Angaben der Bundeswehr „voraussichtlich Ende 2023 fertiggestellt und nach der Überprüfungs- und Übergabephase voraussichtlich im März 2024 an den Nutzer übergeben“.
Arbeiten am Standort Euskirchen sollen 2025 komplett abgeschlossen sein
Der Neubau des Sanitätsgebäudes werde voraussichtlich im Februar 2023 abgeschlossen, so die Pressesprecherin. Die Überprüfungs- und Übergabephase werde zurzeit geplant. Die Fertigstellung des Neubaus Ausbildungsgebäude für das Zentrum für Geoinformationszentrum der Bundeswehr sei ebenfalls für Ende 2023 geplant – genau wie für die beiden IT-Neubauten.
Sie sind Einrichtungen, die im Zuge der Aufstellung des Kommandos Cyber- und Informationsraum (Kdo CIR) errichtet werden. Teilbereiche der beiden IT-Gebäude werden der Bundeswehr-Sprecherin zufolge auch zum Schutz des IT-Systems der Bundeswehr genutzt.
Die Baumaßnahme zur Erstellung der „Ver- und Entsorgung inklusive Außenanlagen“ wird laut der Sprecherin „voraussichtlich vollständig Ende 2025 abgeschlossen sein“.
Im Rahmen des Projekts werde die gesamte Liegenschaft im Bereich der Medien (Strom, IT, Wasser und Abwasser) erneuert. In den Standort Mechernich will die Bundeswehr nach eigenen Angaben ebenfalls einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag investieren.