Bevölkerungszuwachs hat FolgenStadt Euskirchen braucht mehr Grundschulplätze

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Das Gebäude der Grundschule Weststadt.

Wegen steigender Schülerzahlen will die Stadt Euskirchen mehrere Schulen erweitern, unter anderem die Grundschule Weststadt.

Die Stadt Euskirchen aktualisiert ihre Schulentwicklungsplanung. Sie reagiert damit auf den Anstieg der Schülerzahlen bis 2029.

Die Zahl der Schulneulinge in Euskirchen wächst stärker als noch vor wenigen Jahren erwartet, unter anderem wegen einer Reihe von Baugebieten, die einen Bevölkerungszuwachs zur Folge haben. Die Stadt muss deshalb einige ihrer zehn Grundschulen erweitern.

Dies ergibt sich aus der Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung, die die Verwaltung am Mittwoch dem Schulausschuss vorstellte. Sie umfasst Prognosen bis zum Schuljahr 2029/30. Der Ausschuss segnete das Papier einstimmig ab. Die Stellungnahmen der Fraktionen fielen sehr kurz aus. Dies deshalb, weil die Details bereits vorab in einem Arbeitskreis besprochen worden waren.   

Die Schule in der Euskirchener Weststadt soll vierzügig werden

Die letzte Aktualisierung der Schulentwicklungsplanung (SEP) datierte von 2021. Schon damals hatte der Ausschuss auf steigende Schülerzahlen reagiert und auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen, die Grundschule Weststadt und die Franziskusschule in der Kernstadt so zu vergrößern, dass sie jeweils einen zusätzlichen, den dritten Zug aufnehmen können. 

Doch allein damit wird es mittelfristig nicht gelingen, allen Kindern in der Kernstadt einen Platz in einer Eingangsklasse zu garantieren. Die Weststadtschule am Winkelpfad soll deshalb jetzt sogar zu einer vierzügigen Grundschule ausgebaut werden.   

Die Stadt Euskirchen will auch die Schule in Kuchenheim erweitern

Eine Erweiterung ist auch in Kuchenheim unumgänglich. Die dortige Schule wachse vom Schuljahr 2026/27 in eine „volle Dreizügigkeit. Sie wird künftig dauerhaft zwölf Klassen bilden“, schrieb Fachbereichsleiterin Christiane Mermi in der Sachdarstellung für den Ausschuss. Das Gebäude müsse deshalb erweitert werden.

Auf dem Schulgelände liegt Bauschutt, am Bildrand ist ein Bagger zu sehen.

An der Franziskusschule ist ein Gebäudeteil abgebrochen worden, um Platz für eine Erweiterung zu schaffen, die schon 2021 beschlossen wurde.

Und auch im Grundschulverbund Stotzheim/Kirchheim sieht sich die Stadt wegen wachsender Schülerinnen- und Schülerzahlen zum Handeln gezwungen. Spätestens vom Schuljahr 2026/27 an benötige der Schulverbund zusätzliche Raumkapazitäten, erklärte Mermi. Welcher der beiden Standorte besser für einen Anbau geeignet ist, werde derzeit geprüft.

Die Zahl der Kinder in der Primarstufe soll rasant wachsen   

Mit der Umsetzung der jeweiligen baulichen Maßnahmen beauftragte der Schulausschuss das Zentrale Immobilien-Management (ZIM) der Stadt. Von den Kosten war in der Sitzung am Mittwoch noch keine Rede.

In ihrer Darstellung lässt die Verwaltung die Entwicklung der Schülerzahlen in der Primarstufe seit Beginn des Jahrtausends Revue passieren. Hatte es im Jahr 2000 noch knapp 2500 Grundschülerinnen und Grundschüler gegeben, so waren es 2017 nur noch 2032. Momentan sind es 2249. Nach den jüngsten Berechnungen kalkuliert die Stadt bis zum Schuljahr 2029 mit knapp 2750 Kindern.

Den Zuwachs verursachen nach Angaben der Verwaltung unter anderem neue Wohngebiete, etwa in Stotzheim (Jupiterstraße) und in Kuchenheim (Am Rheinbacher Weg). Auch die Zuwanderung von ukrainischen Familien infolge des russischen Angriffskriegs wirke sich aus.

Nicht zuletzt geht man im Rathaus davon aus, dass künftig weniger Euskirchener Kinder als heute die Grundschulen in Arloff und Wichterich besuchen können. Denn die dortigen Schulträger – die Städte Bad Münstereifel und Zülpich – gehen für ihr Gebiet ebenfalls von steigenden Schülerzahlen aus, sodass für Einpendler weniger Plätze zur Verfügung stehen. 

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