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GraffitoMauer des jüdischen Friedhofs in Euskirchen verunstaltet

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Ein 1.-FC-Köln-Graffito in weißer und schwarzer Schrift, mehrere Quadratmeter groß, auf der Mauer des jüdischen Friedhofs in Euskirchen.

Mit einem 1.-FC-Köln-Graffito haben Unbekannte die Mauer des jüdischen Friedhofs in Euskirchen verunziert.

Unbekannte haben die Mauer des jüdischen Friedhofs in Euskirchen mit einem 1.-FC-Köln-Graffito verunstaltet. Die Stadt verurteilt die Tat.

Man sieht sie an vielen Stellen in Euskirchen: Graffiti, die offenbar von Anhängern des 1. FC Köln stammen. Ein ungewöhnlich großer Schriftzug mit dem Namen des Fußballvereins verunstaltet seit einigen Tagen die Mauer des jüdischen Friedhofs an der Frauenberger Straße in Euskirchen.

Die Stadtverwaltung kümmert sich darum, dass das Graffito schnellstmöglich entfernt wird, wie Pressesprecher Tim Nolden auf Anfrage dieser Zeitung mitteilte. „Da scheinbar eine Lacksprühfarbe verwendet wurde, kann zurzeit nicht ausgeschlossen werden, dass eine Firma mit der Entfernung der Farbe beauftragt werden muss“, fügte Nolden hinzu.

Die Stadt Euskirchen verurteilt jede Form von Vandalismus

Die Stadt Euskirchen, so der Sprecher weiter, verurteile „grundsätzlich alle Formen von Vandalismus und insbesondere das Anbringen von Graffiti an Friedhöfen oder Gedenkstätten“.

Der jüdische Friedhof befindet sich seit 1919 an der Frauenberger Straße, wie der Euskirchener Regionalhistoriker Hans-Dieter Arntz auf seiner Internetseite schreibt. Er habe die Begräbnisstätte ersetzt, die vorher knapp 100 Jahre an der Kölner Straße gelegen habe, etwa an der Stelle des heutigen Amtsgerichts.

1938 wurde der jüdische Friedhof in Euskirchen geschändet

Nach den Novemberpogromen 1938 sei der Friedhof an der Frauenberger Straße geschändet und zerstört worden, so Arntz weiter. Dennoch hätten dort auch anschließend noch Beerdigungen stattgefunden, die letzte wohl 1942.