In fröhlicher und trauriger Weise thematisierten Katia Franke und Fedor Volkov in Flamersheim die Endlichkeit.
GeschichtenRadiomoderatorin Katia Franke rührt mit dem Thema „Tod“ in Flamersheim zu Tränen
Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich Männer und Frauen freiwillig mit den Themen Tod, Sterben und „Was danach kommt“ beschäftigen. Ungefähr 50 Zuhörer fanden sich in der evangelischen Kirche in Flamersheim ein. Sicher wird auch der Name der Radiomoderatorin Katia Franke für den guten Besuch gesorgt haben.
Unter dem Titel, „Mich wundert, dass ich so fröhlich bin“ las und sang sie Texte, die Lachen und Tränen der Betroffenheit auslösten. Musikalisch umrahmt und begleitet wurde sie vom Gitarristen Fedor Volkov. Der gebürtige Ukrainer unterrichtet sein Instrument an den Musikschulen in Mechernich und Euskirchen.
Musik und Lieder einfühlsam und brillant interpretiert
Einfühlsam und technisch brillant interpretierte er die Musik und Lieder aus verschiedensten Epochen und Stilrichtungen. Doch warum waren die Menschen nach Flamersheim gekommen? Von reiner Neugier bis zur Feststellung, dass man sich mit dem Tod viel zu wenig auseinandersetzt, war alles dabei.
Katia Franke, die in der Eifel lebt und auf WDR 4 und im Deutschlandfunk zu hören ist, präsentiert dieses Thema seit 2009 als eines von mehreren in ihren Programmen.
Katia Franke beschäftige sich schon als Mädchen mit dem Tod
Zum Motiv, aus der weithin verdrängten Tatsache, dass Menschen sterben müssen, eine Art Soloinszenierung zu machen, sagte sie: „Ich habe mich schon als Kind damit auseinandergesetzt. Als ich acht Jahre alt war, starb mein Großvater. Ab da war das Sterben immer Thema bei mir.“ Dass Tod und Sterben in unserer Gesellschaft so „weggesperrt“ werden, findet sie tragisch: „Um die Tatsache für sich selbst verarbeiten zu können, muss ich mir sicher vorher Gedanken dazu machen.“
Aus Geschichten und Gedichten, die teilweise von ihr, teilweise von anderen Autoren stammen, hatte sie eine Veranstaltung zusammengestellt, die von heiter bis traurig keine Emotionen ausließ. Es war von Kindern zu hören, die ihre ersten Erfahrungen mit dem Tod machen, als der Hamster stirbt. Die Sage von Frau Glück wurde erzählt, der es clever gelingt, den Herrn Tod eine Weile in einen Apfelbaum zu kleben. Mit einer Runde Äpfel, die Franke im Anschluss an die Besucher verteilt, macht sie die amüsante Geschichte unvergesslich.
Bewegend wurde es, als Franke mit ihrer klaren Stimme das Lied der Gruppe Pur „Walzer für dich“ interpretiert. Schmerzlich machte sie den Zuhörern bewusst, dass die Endgültigkeit des Todes besonders für die Hinterbliebenen schwer zu akzeptieren ist.
Als sie von den beiden Hamburger Frauen Anni und Else erzählte, die ihre Leidenschaft für Beerdigungen und den anschließenden Leichenschmaus entdecken, hob sich die Stimmung im Raum wieder merklich. Die Tränen wichen dem Lachen. Man wunderte sich, wie man auf einmal wieder so fröhlich sein kann.
„Ich finde es besonders von Männern mutig, wenn sie sagen: ‚Ich gehe dahin‘“, sagte Franke: „Ich habe schon einige von ihnen weinen sehen.“ Und sie wirkte zufrieden, dass ihre Inhalte diese Emotionen freisetzen können. Auf jeden Fall ist es Franke und Volkov mit diesem Programm gelungen, Tod und Sterben aus der Tabuzone zu holen. Ein Thema, das Spuren hinterlässt.