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Nightgroove-FestivalEuskirchener Musikfans zogen von Kneipe zu Kneipe

Lesezeit 4 Minuten
Das Bild zeigt die Band Sicks Pack auf der Open-Air-Bühne am Alten Markt.

Den Auftakt des 18. Nightgroove Festivals bildete der Auftritt der Band Sicks Pack auf der Open-Air-Bühne auf dem Alten Markt.

Das Kneipen-Festival Nightgroove lockte zahlreiche Musikfans in die Euskirchener Innenstadt. Mit dem Shuttlebus ging es zum Abschlusskonzert.

Schon früh am Abend wirkten die Straßen Euskirchens am Samstag wie leer gefegt. Nur wenige Fußgänger und vereinzelte Autos strebten ihren Zielen entgegen, während sich die übrige Stadt scheinbar in Schweigen hüllte. Dieser Eindruck änderte sich jedoch schlagartig, je weiter man sich der Innenstadt rund um den Alten Markt näherte.

Dort läutete nämlich die Band Sicks Pack pünktlich um 19 Uhr die 18. Auflage des Euskirchener Nightgroove-Festivals ein, bei dem erneut Musikfans der unterschiedlichsten Genres auf ihre Kosten kommen sollten. „Es ist großartig zu sehen, dass sich die Fangemeinde trotz der langen Pause wieder zusammengefunden hat und heute gemeinsam feiern möchte“, freute sich Organisator Michael Barkhausen.

Nightgroove: Organisator trotz Besucherrückgang hochzufrieden

„Letztes Jahr waren die Menschen aufgrund von Corona noch deutlich zurückhaltender, was Veranstaltungen dieser Größenordnung angeht, darum haben wir Nightgroove zu dem Zeitpunkt auch in den September verlegt. Jetzt bin ich froh, dass wir wieder unseren altbewährten Termin im November wahrnehmen können und dass die Stimmung schon früh am Abend einfach nur großartig ist", so Barkhausen weiter.

An insgesamt 15 in der gesamten Innenstadt verteilten Stationen schallte den Festivalbesuchern die Live-Musik ebenso vieler Bands entgegen. Kneipen und Restaurants verwandelten sich erneut für einen Abend in kleine Konzerthallen, in denen tausende Besucher die abwechslungsreiche Musik genossen.

Das Bild zeigt Max Goedecke an der Gitarre.

Gefühlvolle Klänge von Max Goedecke begeisterten die Besucher im Restaurant Donna Mia.

„Ich habe auf dem Alten Markt angefangen und wollte eigentlich möglichst viele unterschiedliche Bands sehen“, berichtete Fynn Schneider, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Gasthaus Zum Annaturm niedergelassen hatte. Dort sorgte der Sänger und Gitarrist Holger Landrock mit seinem rauchigen Gesang und Bluesmusik für eine stimmungsvolle Atmosphäre. „Hier gefällt es mir jetzt aber schon so gut, dass ich wahrscheinlich den restlichen Abend hier verbringen und mein Kölsch genießen werde“, so Schneider weiter.

Lisa-Marie und Vanessa hatten sich derweil deutlich ehrgeizigere Ziele gesetzt. „Wir wollen definitiv alle Stationen zumindest kurz gesehen haben. Bei so einem Musikangebot will man natürlich nichts verpassen und vielleicht finden wir ja sogar ein musikalisches Highlight, das wir 2024 dann in unsere jährliche Konzertliste aufnehmen können“, erzählte Vanessa, die mit ihrer Freundin bereits zu den Stammgästen des Euskirchener Nightgroove-Festivals zählte.

Das Bild zeigt das Nightgroove-Publikum im Schuhhaus Lange.

Dicht gedrängt genossen die Besucher des 18. Nightgroove Festivals an 15 Stationen in Euskirchen das abwechslungsreiche musikalische Programm.

Zu den Gastgebern und Gastgeberinnen, die am Samstag ihre Türen für Bands und Festivalbesucher geöffnet hatten, zählte auch Monika Vinaske, die der Idee zunächst skeptisch gegenübergestanden hatte. „Ich habe mein Café Wohnzimmer 2019 eröffnet und mit Corona und Flut in der kurzen Zeit schon einiges erlebt“, berichtete die Gastronomin.

Die Sorge, dass das liebevoll und mit vielen kleinen Details eingerichtete Café von allzu „ambitionierten“ Besuchern in Mitleidenschaft gezogen werden könne, hätten Veranstalter Michael Barkhausen und schließlich auch die Gäste selbst schnell zerstreuen können. „Ich bin total begeistert von der Stimmung und freue mich über ein volles Haus. Solange ich die Bands, die hier spielen, immer selbst aussuchen kann, bin ich gerne wieder mit dabei“, sagte Vinaske.

Mit dem Shuttlebus ging es zur Abschlussveranbstaltung

Rund eine Stunde nach Mitternacht kehrte langsam wieder Ruhe in den Euskirchener Gaststätten ein. Doch nicht nur für die Stammgäste an der Bar, sondern auch für zahlreiche Musikfans war dies noch lange kein Grund, den Abend bereits zu beenden. DJ Torsten hieß die Nachtschwärmer für einige weitere Partystunden in der Feuerhalle der Alten Tuchfabrik willkommen, wo das Nightgroove-Festival einen gelungenen Ausklang fand. „Wir haben einen Ort gesucht, an dem die Besucher den Abend stimmungsvoll abschließen können, ohne dabei die Geduld der Anwohner zu sehr zu strapazieren“, erklärte Michael Barkhausen.

Mit insgesamt drei Shuttlebussen, die sich ab 22.30 Uhr alle zehn Minuten vom Busbahnhof in Richtung Tuchfabrik und zurück in Bewegung setzten, sei auch dieser Standort leicht zu erreichen gewesen. „Das Konzept ist richtig gut aufgegangen. Die Busse waren immer gut gefüllt, aber niemand musste länger auf den nächsten Bus warten“, so Barkhausen.

„Das haben nicht nur die Musikfreunde, sondern auch die Betreiber der Feuerhalle mehrfach gelobt, die ihre Location gleichzeitig auch vielen neuen Gästen vorstellen konnten“, fügte er hinzu. Im Vergleich zum Jahr 2019 sei der Andrang der Nightgroove-Besucher zwar leicht zurückgegangen. Ein Grund sei sicherlich, dass die Gastronomie noch nicht restlos wiederhergestellt sei, so der Veranstalter.

Dennoch sei er hochzufrieden: Denn „mit Blick auf das vergangene Jahr hat sich die Zahl fast verdoppelt. Ein tolles Ergebnis, nach dem ich mich schon jetzt auf das nächste Nightgroove-Festival am 9. November 2024 freue.“