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Wo das City-Forum standEuskirchen plant zentrale Grünanlage für die Innenstadt

Lesezeit 3 Minuten
Ein Traktor glättet eine Brachfläche in der Innenstadt.

Die Stadt Euskirchen will den Klostergarten umgestalten. Das Areal soll eine attraktive Grünanlage werden.

Euskirchen arbeitet am Entwicklungskonzept für das Stadtzentrum. Nach dem Abbruch des City-Forums tun sich neue Möglichkeiten auf.

Der Klostergarten soll die zentrale Grünanlage der Euskirchener Innenstadt werden, ein Areal mit hoher Aufenthaltsqualität. So formulierte es der städtische Fachbereichsleiter Thorsten Sigglow, als sich jetzt der Ausschuss für Umwelt und Planung mit der Zukunft der Fläche befasste.

Die Stadt hatte die Umgestaltung des Klostergartens im Rahmen des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (Isek) bereits in den Jahren 2018 und 2019 in die Wege geleitet und 2021 Fördermittel beantragt. In die Tat umgesetzt wurde das Vorhaben aber nicht, denn durch die Hochwasserkatastrophe änderten sich die Rahmenbedingungen entscheidend.

Neue Gestaltungsmöglichkeiten im Euskirchener Stadtzentrum

Dem Klostergarten wird nun das Grundstück zugeschlagen, auf dem das City-Forum stand, bevor es, von der Flut im Juli 2021 schwer beschädigt, in den zurückliegenden Monaten abgebrochen wurde. Die Fläche, die für die künftige Grünanlage zur Verfügung steht, hat sich dadurch nach Angaben der Verwaltung fast verdoppelt. Begrenzt wird sie von Hochstraße, Neutorwall, dem Einkaufs- und Kinocenter Galleria und dem Kaufhaus C&A.

Dem Ausschuss stellte die Verwaltung die Grundzüge der Planung vor, durch die der Klostergarten ein eigenständiger Ort im Stadtgefüge werden soll, so Sigglow. Den Durchgang zum Klosterplatz, zwischen C&A und Galleria, will die Stadt einladender gestalten. Die Hochbeete an dieser Stelle sollen deshalb verschwinden.

Ein Fußgängerweg führt an einem Hochbeet entlang in die ehemalige Grünanlage, die momentan brachliegt.

Die Hochbeete am Durchgang zwischen Klostergarten und Klosterplatz sollen verschwinden.

Der Klostergarten selbst soll durch eine attraktive Bepflanzung und einen Spielbereich aufgewertet werden und vollständig stufenlos, also barrierefrei erreichbar sein. Darüber hinaus will die Verwaltung die Einsehbarkeit und damit das Sicherheitsgefühl der Besucher steigern und ökologische Aspekte beachten, die dem lokalen Klima in der Innenstadt zugutekommen. Nicht zuletzt entstehe eine größere Versickerungsfläche für Niederschlagswasser, fügte Sigglow hinzu.

2021 richtete die Flut im Euskirchener Stadtzentrum schwere Schäden an

Ob auch eine Gastronomie oder eine Kletterwand in Betracht kommen, soll sich im Laufe der weiteren Planungen zeigen. Von größeren baulichen Maßnahmen rät die Verwaltung allerdings ab, wie der Fachbereichsleiter mit Blick auf die schweren Schäden ergänzte, die das Hochwasser an dieser Stelle 2021 anrichtete.

Die Umgestaltung des Klostergartens ist weiter ein zentraler Bestandteil des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (Isek), mit dem die Euskirchener ihr Zentrum aufwerten wollen. Sie hatten gerade mit den ersten Maßnahmen begonnen, als die Flut die Umsetzung stoppte. Jetzt muss die Stadt, bevor sie Fördermittel beantragt, eine neue Kostenübersicht erstellen.

Neben dem Klostergarten sollen vom Isek unter anderem der Klosterplatz, der Bahnhofsvorplatz und die Bahnhofsunterführung profitieren, ebenso der Herz-Jesu-Vorplatz, das Areal vor dem neuen Rathaus in der City Süd sowie die Grünflächen am Disternicher Torwall und an der Spiegelstraße.

Die Verwaltung kalkuliert gegenwärtig mit Kosten in Höhe von etwa 13 Millionen Euro und hofft, dass 70 Prozent davon durch Fördermittel abgedeckt werden. Die Umsetzung soll sich bis 2030 erstrecken, wobei der Klostergarten neben dem Rathausvorplatz zu den Vorhaben zählt, die Priorität genießen.

Zunächst aber wird das mittlerweile verfüllte und planierte Gelände, auf dem das City-Forum stand, mit Rasen eingesät, damit mitten in der Stadt keine unansehnliche Brachfläche ins Auge sticht.