Hilfe für CelinaKüche, Rollrasen und Schränke sind schon in Großbüllesheim

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt einen Handwerker, wie er einen Schrank zusammenbaut.

Die Sanierungsarbeiten in Großbüllesheim gehen weiter. Am Samstag, 23. September, ist Schlüsselübergabe an die krebskranke Celina und ihren Vater.

Das Projekt „Hilfe für Celina“ in Großbüllesheim ist fast fertig. Das Haus von Michael und Celina Trapp ist nicht mehr wiederzuerkennen.

Wer vor dem Haus an der Talstraße in Großbüllesheim steht, der traut seinen Augen nicht. Was dort in den vergangenen drei Wochen passiert ist, kennt man sonst nur aus Fernseh-Reality-Dokus wie „Zuhause im Glück“: Unzählige Handwerker haben mit viel ehrenamtlichem Engagement ein komplett neues Wohngefühl geschaffen – fast schon hollywoodreif.

Von dem ehemaligen Pferdestall, der zu einem Wohnhaus umgebaut worden war, ist nichts mehr übrig. Herzstück der neuen Räume ist die neue weiße Küche, die bereits eingebaut ist. Die Arbeiten im Bad laufen – noch. Bis Mittwoch sollen auch diese abgeschlossen sein. Auch der Außenbereich ist völlig umgestaltet worden und am Samstag soll der Rollrasen verlegt werden. 

Haus in Großbüllesheim ist nicht mehr wiederzuerkennen

Das Haus wird am Samstag, 23. September, an Michael Trapp und seine Kinder Sophie und Celina übergeben. Die Familie befindet sich aktuell in Reha, weil die 12-jährige Celina erneut an Augenkrebs erkrankt ist. „Wir haben mehrfach miteinander gesprochen. Sie können es kaum erwarten, wie ihr altes, neues Zuhause aussieht“, sagt Ana Frühauf. Das Haus ist derart umgestaltet worden, dass mögliche Folgen der Chemotherapie für Celina berücksichtigt sind.

Vor einigen Monaten hat sich die Unternehmerin der Familie angenommen. Kennengelernt hat sie Michael Trapp über ihre Firma Medisector. Frühaufs Mitarbeiterinnen unterstützen die Trapps im Alltag, und sie helfen Vater Michael bei der schwierigen Aufgabe, sich um Celina und Sophie zu kümmern.

Das Bild zeigt die weiße Einbauküche im Haus der Familie Trapp.

Viele Arbeiten im Haus der Trapps sind bereits abgeschlossen. So ist die Küche bereits aufgebaut.

In den vergangenen vier Wochen habe sie sich täglich etwa zwölf Stunden mit dem Projekt „Hilfe für Celina“ beschäftigt, sagt die 47-Jährige: „Jedes Rädchen musste greifen, sonst hätten die Handwerker nicht so perfekt arbeiten können.“

Ganz perfekt war es dann aber doch nicht. Wie Frühauf berichtet, setzte ein Treppenbauer die Euskirchenerin drauf. Die versprochene Treppe wurde nicht geliefert. Sie habe aber bereits eine neue geordert. Auch die soll bis kommenden Samstag eingebaut sein. Dann soll nicht nur die Schlüsselübergabe, sondern auch ein großes Helferfest stattfinden.

Mieter für das alte Wohnhaus der Trapps gefunden

Auch ein Mieter für das ehemalige Wohnhaus der Trapps ist nach Angaben von Frühauf gefunden. Ein Euskirchener Handwerker habe sich gemeldet, der dort einziehen wolle. Der Vertrag sei mittlerweile unterschrieben und läuft über sechs Jahre. „Er wohnt dort mietfrei und dafür bringt er das Haus auf eigene Kosten auf Vordermann“, erklärt Frühauf. Für die Trapps ist ein ehemaliger, bis dato ungenutzter, Anbau umgebaut worden.

Das Bild zeigt einen Handwerker, wie er im Außenbereich unter einem Grüst hantiert.

Die Handwerker haben in den vergangenen Wochen in Großbüllesheim praktisch rund um die Uhr gearbeitet.

Das Bild zeigt den Garten und das Haus der Trapps in Großbüllesheim.

Das Haus in Großbüllesheim, das für Celina hergerichtet wird, ist praktisch nicht mehr wiederzuerkennen.

Hinter dem Haus haben Handwerker eine kleine Terrasse angelegt. Das wäre vor drei Wochen vor lauter Müll und Unkraut gar nicht möglich gewesen. Durch die zahlreichen Brennnessel- und Brombeersträucher waren etwa sechs, sieben Meter des Gartens nicht mehr als solcher zu erkennen. Es handelte sich eher um einen urbanen Unkraut-Dschungel. Sobald der Rollrasen verlegt ist, ist auch der Geschichte. Dann wird laut Frühauf noch Kirschlorbeer gepflanzt.

Das Engagement der Handwerker und der vielen Helfer sei unbeschreiblich, so Frühauf. Erst am Mittwoch habe sie einen Anruf aus Stuttgart erhalten. Die Frau sei über die Berichterstattung dieser Zeitung auf das Projekt aufmerksam geworden. Die Stuttgarterin habe erzählt, dass sie das Geld vom Sparbuch ihrer kürzlich gestorbenen Tochter für das Projekt spenden wolle, berichtet Frühauf gerührt. „Bei allen sind so viele Emotionen dabei. Das ist der Wahnsinn“, sagt sie.

Auch das Spendenfest in der Euskirchener Innenstadt vor der Manufactur sei ein großer Erfolg gewesen. „Ich kann mich immer wieder nur bei den Menschen bedanken“, sagt die Projektleiterin, und ergänzt: „Ich würde das alles genauso wieder machen. Auch wenn manche das vielleicht nicht verstehen können.“

KStA abonnieren