René Strotkötter aus Kall beerbt 2025 den Euskirchener Stadtkämmerer Klaus Schmitz. Zudem übernimmt er die Leitung eines neuen Dezernats.
Ohne Gegenstimme gewähltRené Strotkötter wird Dezernent in Euskirchen
Der Euskirchener Rat hat René Strotkötter zum künftigen Stadtkämmerer und neuen Beigeordneten gewählt. Er folgte damit dem Vorschlag des Verwaltungsvorstands um Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos). Das Votum fiel einhellig aus, allerdings bei acht Stimmenthaltungen. Sie kamen von der fünfköpfigen FDP-Fraktion und von drei SPD-Stadtverordneten.
Der 48 Jahre alte Strotkötter, der in Kall lebt und noch Erster Beigeordneter in Würselen ist, wird Nachfolger von Klaus Schmitz, der 2001 die Leitung der Kämmerei übernommen hatte und im Februar 2025 altersbedingt aus dem Amt scheidet. Den Dienst als Beigeordneter soll Strotkötter schon zum Jahresbeginn antreten. Sein neu gebildetes Dezernat wird den Fachbereich Finanzen/Liegenschaften und den Stadtbetrieb Zentrales Immobilien-Management umfassen.
Strotkötter arbeitete schon für den Kreis Euskirchen und die Gemeinde Weilerswist
Vor seiner Wahl hatte Strotkötter sich noch einmal den Fraktionen vorgestellt und seinen beruflichen Werdegang geschildert. Nach einem dualen Studium für den gehobenen Verwaltungsdienst arbeitete er für die Stadt Köln, den Kreis Euskirchen und die Gemeindeprüfungsanstalt NRW, bevor er zunächst Beigeordneter in Weilerswist (2013) und dann in Würselen (2021) wurde.
Während seiner Zeit beim Kreis und beim Land absolvierte er berufsbegleitend zwei weitere Studiengänge: Wirtschaft sowie Betriebswirtschaft für New Public Management. Als er in Hellenthal lebte (bis 2023), war er zudem politisch für die CDU aktiv, unter anderem als Vorsitzender des Gemeindeverbandes und als Chef der Ratsfraktion.
Die Euskirchener Fraktionen hielten sich mit Fragen zurück
Die Euskirchener Fraktionen hielten sich vor der Abstimmung mit Fragen an den Kandidaten überwiegend zurück. Guido Bachem (Grüne) wollte wissen, wie Strotkötter sich seinen Beitrag zur Umsetzung des Gleichstellungsplans vorstelle. Im Detail könne er darauf noch nicht eingehen, sagte der designierte Dezernent. Er halte es aber auf jeden Fall für wichtig, dass mehr Frauen Leitungsaufgaben übernähmen.
FDP-Sprecher Manfred van Bahlen zielte darauf ab, dass Strotkötter noch nie einen kommunalen Haushaltsplan aufgestellt habe, was künftig aber zu seinen zentralen Aufgaben gehöre: „Machen Sie als Stadtkämmerer Vorgaben oder legen Sie uns, dem Rat, ein Wünsch-dir-was der Fachbereiche vor, sodass wir den Schwarzen Peter haben?“, fragte van Bahlen mit Blick auf die schwierige Finanzlage der Stadt.
Strotkötter erwiderte unter anderem, für einen Kämmerer sei es wichtig, die Haushaltskonsolidierung im engen Austausch mit dem Rat anzugehen. Ein „Wünsch-dir-was“ der Fachabteilungen dürfe es nicht geben.