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KarnevalEuskirchener Kinder feiern ihren Multikulti-Küfer Ricardo

Lesezeit 2 Minuten
Der neue Euskirchener Küfer  Ricardo steht mit anderen Karnevalisten und Bürgermeister Sacha Reichelt im Konfettiregen auf der Bühne des Casinos.

Im Konfettiregen ließ sich der soeben proklamierte Ricardo I. (Mota Ramos) als Euskirchener Küfer feiern.

Nach dem Dreigestirn für die Großen haben nun auch die kleinen Euskirchener Jecken ihre Tollität: Küfer Ricardo ist proklamiert.

Auf der Bühne im Casino knubbelten sich kleine und große Jecke, mittendrin: Ricardo I. (Mota Ramos), der neue Küfer, Euskirchens Nachwuchs-Tollität. Bürgermeister Sacha Reichelt hatte ihn soeben proklamiert, der 15-Jährige ließ sich im Konfetti-Regen feiern. Dann trug er, in beeindruckend souveräner Manier, sein Motto vor.

Es ist ein Appell, den Fastevolend fröhlich und friedlich zu feiern, unabhängig von Herkunft und Hautfarbe. Am Ende rief der Küfer aus: „Rutscht zusammen und singt jecke Tön, Multikulti-Brauchtum pflegen ist doppelt schön!“ Als Sohn portugiesischer Einwanderer wolle er „allen Kindern und Erwachsenen der unterschiedlichen Kulturen unseren schönen rheinischen Karneval näherbringen“, wird der Schüler in dem Porträt zitiert, das der Festausschuss Euskirchener Karneval (Feuka) veröffentlicht hat.

Die Tänzerinnen der Gruppe EUphonics haben sich auf der Casino-Bühne aufgereiht und genießen freudestrahlend den Applaus des Publikums.

Die EUphonics aus den Reihen der Narrenzunft gehörten zu den Tanzgruppen, die im Casino auftraten.

Während der Kinderkarnevalsparty, in deren Mittelpunkt seine Proklamation stand, gelang ihm das vorzüglich. Ricardo I. hatte das Publikum im voll besetzten Casino gleich auf seiner Seite. Dirk Jäkel, Gesandter des Bundes Deutscher Karneval, war regelrecht baff: „Ich habe selten erlebt, dass jemand auf der Bühne frei heraus das Publikum so mitreißt.“

Euskirchens Bürgermeister Reichelt lobte Ricardos Mut

Bürgermeister Reichelt hatte zuvor den Mut und die Unbekümmertheit des neuen Küfers hervorgehoben. „Wer von Euch würde sich schon trauen, sich einfach das Mikro zu schnappen und zu den Leuten zu sprechen?“, fragte er die vielen Kinder und Jugendlichen im Saal.

Er lobte auch Kondition und Fleiß des Küfers, der das Knübbelchen der Prinzengarde kommandiert, die jüngste Formation des Vereins. Bei jeder Veranstaltung, so Reichelt, sei er bis zum Schluss dabei, helfe beim Aufräumen und sei am nächsten Morgen trotzdem fit. Nicht zuletzt erwähnte der Bürgermeister, dass Ricardo sich auch in der Jugendfeuerwehr engagiert.

Die Showtanzgruppe EUphonics eröffnete das Tanzprogramm

Die Party für die jecken Pänz hatte die Euskirchener Narrenzunft organisiert, unter der Federführung von Andrea Niessen und Melina Schmitz. Wer es süß mag, hatte die Qual der Wahl: Es gab Kuchen, Waffeln, Slush-Eis und Zuckerwatte. Für musikalische Unterhaltung sorgten unter anderem „Maikes Rappelkiste“ mit kindgerechten Liedern und der Musikzug der Euskirchener Feuerwehr.

Auch das Dreigestirn der Kreisstadt hatte seinen Besuch angekündigt. Hinzu kamen Auftritte der vier Euskirchener Traditionskarnevalsgesellschaften. Zum Auftakt etwa tanzte die Showtanzgruppe EUphonics aus den Reihen der Narrenzunft.

Ein Spielangebot rundete das Programm ab, bestehend aus Ringewerfen, Steineversenken und Haifischfüttern. Vor den entsprechenden Stationen bildeten sich schnell lange Warteschlangen.