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Künftige DauerausstellungKunstworkshop in Kuchenheim verarbeitet Erfahrungen mit Rassismus

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Menschen tanzen in einem Raum, im Hintergrund Menschen und Kunstwerke.

Für musikalische Unterhaltung während der Vernissage sorgte Aladji Mbayer Tama.

Der Caritasverband Euskirchen hat einen dreitägigen Kunstworkshop veranstaltet, bei dem Erfahrungen mit Rassismus behandelt wurden.

„Noch nie in meinem Leben habe ich so viele unangenehme Blicke auf mir gespürt“, sagt Simon Rauch, Berater für zugewanderte Menschen beim Caritasverband im Kreis Euskirchen: „Ich war Hand in Hand mit meiner Freundin in Köln unterwegs. Aufgrund ihrer schwarzen Hautfarbe haben uns selbst in der Stadt, die eigentlich für ihre Offenheit bekannt ist, unzählige Menschen angestarrt.“

Diese und viele weitere Erfahrungen mit Rassismus haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines dreitägigen Kunstworkshops des Caritasverbands Euskirchen auf Leinwand gebannt. Die Ergebnisse präsentierten sie bei einer Vernissage in der Kuchenheimer Kunstschule von Alexander Diener Jr.

Kuchenheim: Bilder der Vernissage zeigen Unbehagen

Wie auf einem roten Teppich marschieren zwei einsame Personen durch eine Menschenmenge, deren Aufmerksamkeit einzig auf das Pärchen gerichtet ist. Die düsteren Farben zeugen vom Unbehagen, das die Blicke auslösen. Andere Bilder zeigen durch Stacheldrahtzaun verschlossene Grenzen oder einen unüberwindlichen Haufen Papiere, der die komplizierten Asylanträge und die Hindernisse für Migranten symbolisiert.

„Diese Grenzen bestehen oft nicht nur zwischen Ländern, sondern auch aufgrund von Vorurteilen“, so Martin Jost, Vorsitzender des Caritasverbands Euskirchen: „Ich habe vor kurzem eine Szene beobachtet, bei der ein älterer Herr einer Mutter mit ihrem Kinderwagen eine Treppe hinunterhelfen wollte. Als er sah, dass in dem Kinderwagen ein farbiges Kind lag, drehte er sich um und ging davon.“

Vernissage in Kuchenheim: Klänge aus Senegal als Begleitung

Doch nicht alle Bilder handeln von negativen Erfahrungen. Zahlreiche Motive zeigen Wünsche und auch Hoffnungen, die die Teilnehmer in eine bessere Welt mit mehr Respekt setzen. Personen unterschiedlicher Hautfarbe, mit und ohne Hidschab, reichen sich unter den Titeln „In Liebe zusammenleben“ oder „Solidarität ohne Farbe“ die Hand. „Egal ob groß oder klein, hell oder dunkel, Kopftuch oder nicht: Nur mit gegenseitigem Respekt können wir eine für alle Menschen glückliche Zukunft erleben“, so Künstlerin Sara Hosseini mit Blick auf ihr Gemälde „No Racism“.

Begleitet von den Klängen des aus dem Senegal stammenden Musikers Aladji Mbayer Tama, der die Vernissage in einen Tanzwettbewerb verwandelte, gaben die Maler einen Einblick in die Geschichten hinter ihren Bildern. Ein Großteil dieser Werke wird künftig als Dauerausstellung im Euskirchener Café International, In den Herrenbenden 1, zu sehen sein.