Die neue Multisportanlage der Kaplan-Kellermann-Realschule dient nicht nur als Sportplatz, sondern auch als Treffpunkt nach der Schule.
„Uns fehlte ein Ort“Euskirchener Jugendliche bekommen mit Multisportanlage neuen Treffpunkt
„Meistens chillen wir im Ruhrpark“, sagt Salma Elkalzioui. „Manchmal aber auch am Bahnhof“, ergänzt die 15-Jährige. Das sind die Orte, an denen sich Elkalzioui in der Vergangenheit meistens mit ihren Freundinnen Emilia Venckeviciute und Hannah Esselborn getroffen hat. Ihre Mitschülerinnen nicken. Aber damit sei jetzt Schluss, sagt Hannah Esselborn: „Wir haben jetzt einen neuen Ort.“
Der „neue Ort“ ist die Multisportanlage der Kaplan-Kellermann-Realschule in Euskirchen. Früher, erzählt die Schulleiterin Karin Bossant, sei der Platz, auf dem jetzt die Multisportanlage steht, eine alte Wurfanlage gewesen: „Also eigentlich nur eine Rasenfläche“, sagt sie. Und die hätte man je nach Wetterlage auch nicht benutzen können. Bei Regen sei das einfach zu matschig gewesen.
Die Multisportanlage mit Gummiboden kann bei jedem Wetter genutzt werden
Die neue Anlage aus Gummigranulat jedoch könne man bei fast jeder Wetterlage (außer bei Reifglätte) und auch zu fast jeder Tageszeit benutzen. Vormittags werde sie von den Schülern genutzt – für den Sportunterricht und zum „Kicken“ in den Pausen. Nachmittags könnten die Jugendlichen die überwachte Anlage als Treffpunkt nutzen. So hätten sie einen eigenen jugendgerechten Ort, an dem sie sich auch noch sportlich austoben könnten.
Auch kreativ könnten sie dort sein, sagt Bossant. „Ich selbst würde den Platz vor allem zum Fußball- und Basketballspielen nutzen – vielleicht auch für Hockey.“ Da tickt die Schulleiterin wie das Gros der Schüler der Kaplan-Kellermann-Realschule: „Die meisten hier sind absolut Fußball-verrückt.“
Gesponsert wurde die Anlage in Euskirchen vom Verein „Stark für Kinder“
Aber die Schulleiterin weiß auch, dass Jugendliche häufig ideenreicher sind als Erwachsene. „Ich glaube, denen werden noch 1000 Dinge einfallen, für die so ein Platz geeignet ist.“ Konkret denkt sie an eine Mädchengruppe der neunten Klasse: „Ich sehe sie dort schon Handstände machen und Räder schlagen.“
Gesponsert wurde der Platz vom Verein „Stark für Kinder“. Mit 100.000 Euro hat der Verein die 130.000 Euro teure Maßnahme unterstützt. Aber auch mit Arbeitskraft. So konnte die Anlage quasi über Nacht aus dem Boden gestampft werden. Bürgermeister Sacha Reichelt bewundert das: Spatenstich im September, jetzt die Eröffnung – So schnell wie bei dieser Anlage, solle es am besten immer gehen.
Und mit dem Bau des Spielfelds sei noch kein Ende in Sicht, erklärt Karin Bossant. Als Nächstes seien Fitnessgeräte in Planung, die um das Feld herum aufgebaut würden. Geräte für das Training mit dem eigenen Körpergewicht. „Calisthenics heißt der Trend“, sagt Bossant.
Emilia Venckeviciute freut sich schon auf den Sommer mit der neuen Anlage. „Wir haben uns jetzt schon verabredet, uns dort nachmittags zu treffen, sobald es wärmer wird – um Fußball zu spielen zum Beispiel.“ „Und zum Chillen natürlich“, ergänzt Salma Elkalzioui.