NaturschutzMillionen Blühpflanzen wachsen auf Euskirchener Acker in Telekom-Logo

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Eine Luftaufnahme zeigt einen Acker bei Flamersheim mit Millionen von Blühpflanzen, die das Telekom-Logo und den Slogan „#Green Magenta“ bilden.

Die Deutsche Telekom hat auf einem Acker nahe Flamersheim Millionen von Blühpflanzen ausgesät, die von oben betrachtet das Telekom-Logo und den Slogan #Green Magenta darstellen

Auf einem Feld bei Euskirchen-Flamersheim stehen mehr als 20 Millionen Wildblumen und Kräuter. Über den Acker führt ein Lehrpfad.

Die Zahlen sind beeindruckend, die Optik ist es auch. Wer das Naturschutzprojekt „Magenta Blossom“ in seinem ganzen Ausmaß erfassen will, benötigt allerdings ein Flugzeug oder eine Drohnenkamera. Denn nur von oben lässt sich erkennen, was auf einem Acker im südöstlichen Euskirchener Stadtgebiet passiert ist.

Die Deutsche Telekom hat zwischen Flamersheim und dem Orbach nach eigenen Angaben 21,7 Millionen Wildblumen und Kräuter aussäen lassen. Und zwar so, dass die Pflanzen das T-Logo des Unternehmens bilden und daneben den Schriftzug #Green Magenta.

Kooperation zwischen Telekom und landwirtschaftlichem Betrieb

Mit einer Patenschaft unterstütze die Telekom eine Naturschutzmaßnahme des Landwirtschaftsbetriebs Ariwa, heißt es in einer Mitteilung. Das Unternehmen, das unter anderem das Ackerland der nahe gelegenen Burg Ringsheim bewirtschaftet, hat eine Fläche von mehr als 40 Hektar zur Verfügung gestellt. Darauf wachsen rund 3,25 Millionen Zuckerrüben und mittendrin besagte Blühpflanzen.

Mit der Patenschaft engagiert sich die Deutsche Telekom nach ihren Worten für den Naturschutz und die Artenvielfalt in der Region. An den kommenden beiden Sonntagen veranstaltet sie Wissensspaziergänge. Und noch bis Ende Oktober können sich Schulklassen und alle anderen, die Interesse haben, auf einem Lehrpfad, der auf dem Gelände verlauft, über Biodiversität und moderne Landwirtschaft informieren.

90 Meter lange Buchstaben aus Blühpflanzen bei Flamersheim

Für die Umsetzung war die Firma Geoxip zuständig. Für die Aussaat im Frühjahr, bei der höchste Präzision gefragt war, nutzte sie das Global Positioning System (GPS) und den Datentransfer über das Mobilfunknetz. So beschreibt die Telekom die Arbeit, durch die im Laufe der Monate riesige Blühinseln entstanden sind: Das T aus dem Firmenlogo zum Beispiel ist 263 Meter lang, die Buchstaben in dem benachbarten Schriftzug bis zu 90 Meter.

Fachleute der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen begleiten das Projekt wissenschaftlich. Zu den mehr als 50 heimischen Blumen- und Wildkräutersorten gehören auch einige, die auf der Roten Liste stehen, also besonders schützenswert sind, etwa Acker-Ringelblume, Echter Frauenspiegel und Rundblättriges Hasenohr.


Geführte Touren und individuelle Spaziergänge

Die Lehrpfade auf dem Blühareal in der Nähe von Flamersheim sind zwischen 1,5 und 3,6 Kilometer lang. Bis etwa Ende Oktober sind individuelle Spaziergänge und Schulausflüge möglich. Hinzu kommen geführte Touren am 20. und am 27. August, jeweils sonntags. Die Teilnahme an diesen „Wissensspaziergängen“ ist kostenlos. Sie widmen sich unterschiedlichen Schwerpunkten.

10 bis 11.30 Uhr: „Magenta Blossom – wie die Natur zaubert, wenn sie zurückkommen darf“.   Thema: Biodiversität und Bienen, geleitet von Christian Seebauer (Firma Geoxip).

12 bis 13.30 Uhr: „Magenta Blossom – keiner kann Dir Natur und Nahrung besser erklären als ein Landwirt auf dem Feld“. Thema: moderne Landwirtschaft, geleitet von Dr. Ulrich Müller von Blumencron und Christoph Jeken.

15 bis 16.30 Uhr: „Magenta Blossom – lass uns forschen, um der heimischen Artenvielfalt Gehör zu verschaffen“. Thema: Wissenschaft und Naturschutz, geleitet von Expertinnen und Experten der Hochschulen Weihenstephan-Triesdorf und Nürtingen-Geislingen.

Anmeldungen für die geführten Touren nimmt die Deutsche Telekom über ihre Internetseiten entgegen, auf denen sie auch weitere Informationen bereithält, unter anderem zur Anfahrt zu dem Gelände und zu Parkmöglichkeiten. Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ist der Lehrpfad nur bedingt geeignet. (ejb)

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