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Sozialraum am ViehplätzchenImagewechsel für problematisches Euskirchener Viertel

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Euskirchener Viehplätzchen-Viertel.

Die Stadtratsfraktion der Grünen beantragt, im Euskirchener Viehplätzchen-Viertel einen Sozialraum einzurichten.

Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen schlägt vor, im Euskirchener Viehplätzchen-Viertel einen Sozialraum einzurichten.

Er soll den Bewohnerinnen und Bewohnern als Treffpunkt dienen, etwa für Gemeinschaftsprojekte, Spielangebote für Kinder und Zusammenkünfte von Kreativgruppen. Im Ausschuss für Generationen und Soziales beantragten die Grünen jetzt, ihre Idee durch die Stadtverwaltung prüfen zu lassen. Gleichzeitig soll sie eruieren, ob es möglich ist, die Stelle einer Quartiermanagerin oder eines Quartiermanagers einzurichten.

Imagewechsel für das Euskirchener Viehplätzchen-Viertel

Die Verwaltung will nun ermitteln, ob die Stadt für die beiden Vorhaben mit Fördermitteln rechnen kann, wie der Erste Beigeordnete Alfred Jaax sagte. Im Viehplätzchen-Viertel werden seit Jahren immer wieder Klagen laut – wegen Ruhestörungen, Rauschgifthandels, Alkoholmissbrauchs, wilden Mülls und Pöbeleien. Durch zahlreiche Maßnahmen der Stadt habe sich die Situation zuletzt etwas entspannt, schrieben die Grünen in ihrem Antrag. Sie verwiesen darin auf eine entsprechende Übersicht, die die Verwaltung in einer vorangegangenen Sitzung vorgelegt hatte.

Konfliktmanagment soll Probleme lösen

Darin aufgeführt ist zum Beispiel die Einrichtung der Anlaufstelle Konfliktmanagent Euskirchen („Anke“), die in dem Altstadtviertel auf Dialog und Mediation setzt und mit Caritasverband, Polizei und Ordnungsamt zusammenarbeitet. Darüber hinaus verfasste die Stadt zwei Flyer („Wegweiser: Was tun bei Konflikten im Quartier?“ und „Verhaltensregeln im Öffentlichen Raum“), sie unterstützte die Anwohnerschaft bei einem Straßenfest, richtete einen Spielepunkt ein und stellte in einer nahe gelegenen Grünanlage eine mobile Toilette auf.

Immer wieder Kontrollen

Fachbereichsleiterin Christiane Mermi ließ in der Bilanz auch Maßnahmen aus den Bereichen Recht und Ordnung nicht unerwähnt, etwa wiederkehrende Kontrollen unter Beteiligung von Polizei, Gewerbeamt sowie Wohnungs- und Bauaufsicht, die verstärkte Einbindung des Jugendamtes oder auch Besprechungen im Kriminalpräventiven Rat.

Es sei einiges auf den Weg gebracht worden, sagte Ellen Behrenbeck für die Grünen im Ausschuss. Nun gelte es, „den Erfolg zu verfestigen“. Auch die Anwohnerinnen und Anwohner, so die Grünen in ihrem Antrag, hätten ein großes Interesse daran, dass ihr Viertel liebens- und lebenswerter werde. Ihrem Wunsch nach der Schaffung einer Begegnungsstätte sollte die Stadt nachkommen. „Partizipation ist der Schlüssel zum Erfolg“, ergänzte Behrenbeck.

Begegnungsstätte statt sozialer Brennpunkt

Ihrer Fraktion schwebt vor, dass das Angebot in dem sozialen Raum, der auch als Modell für andere Viertel im Euskirchener Stadtgebiet dienen könnte, von dem Quartiersmanager und der Anwohnerschaft gemeinsam koordiniert wird. Der Treffpunkt könnte gleichzeitig Ausgangspunkt für aufsuchende Sozialarbeit sein, etwa für Hausbesuche, um gezielt Menschen im Viertel zu erreichen, die den Weg zum Treffpunkt von sich aus nicht wagen.