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Nah dran am OriginalViel Beifall für „Udo Jürgens Story“ im Euskirchener Stadttheater

Lesezeit 3 Minuten
Alex Parker (v.l.), Gabriela Benesch und Erich Furrer stehen nebeneinander und recken die Arme zur Seite.

Sorgten für einen tollen Abend rund um die Musik von Udo Jürgens: Alex Parker (v.l.), Gabriela Benesch und Erich Furrer.

Bei der „Udo Jürgens Story“ schunkelten, klatschten, pfiffen und sangen die Zuhörer im gut gefüllten Stadttheater Euskirchen lautstark mit.

Die Besucher der „Udo Jürgens Story“ schunkeln, klatschen, pfeifen und singen lautstark mit im gut gefüllten Stadttheater Euskirchen. Denn auch wenn der Schlagerstar Udo Jürgens bereits zehn Jahre tot ist, bewegen seine Texte und Melodien die Menschen bis heute.

Die österreichische Schauspielerin Gabriela Benesch, die Udo Jürgens – bürgerlich Jürgen Udo Bockelmann – persönlich kannte, sagt über das musikalische Multitalent: „Er war ein kluger Mann, und es machte Freude, ihm zuzuhören.“ Benesch übernimmt am Abend die Rolle von Udo Jürgens als Sprecherin und erzählt zwischen den Songs dem Publikum Episoden aus seiner Vita in Ich-Form.

Passenden Sänger und Pianisten im Internet gefunden

Gespräch sagt sie über die Quellen für ihre Darbietung: „Die Texte gehen auf eine lange Recherche zurück. Es sind aber alles originale Erzählungen und Anekdoten von Udo.“ Der Urheber des Projekts ist ihr Mann Erich Furrer, der als Regisseur die Idee dazu hatte und umsetzte. Im Internet fand er dann auch den passenden Sänger und Pianisten für die Show: Alex Parker.

Parker, der an der Musikschule Salzgitter schon früh das Klavierspielen begann, begeisterte sich für die Songs von Udo Jürgens. 1994, als 19-Jähriger, überraschte er in einer Braunschweiger Hotelbar den Star, als er von einem Auftritt kam. „Ich habe ihm damals eins seiner Lieder am Klavier gespielt, als er ins Hotel kam. Udo war damals 60 und fand das klasse.“

Schließt man die Augen während des Konzerts, könnte man meinen, die Stimme von Udo Jürgens selbst zu hören. Mit seiner Stimme imitiert Parker Timbre und Vokalisation seines Vorbildes täuschend echt. Auch das Engagement und die Hingabe an Texte und Musik erinnern an Jürgens.

In diesem Jahr haben die Künstler 120 Konzerte geplant

Auf dem Programm stehen bekannte und weniger bekannte Lieder von Udo Jürgens. Benesch schildert in ihren Texten, die Entwicklung, die der Musiker im Laufe seines Lebens genommen hat. Beginnend beim ersten Theaterbesuch mit dem Vater und seinen frühen kindlichen „Kompositionen“ über die Phase der Entdeckung seines Talents für Musik und Text bis hin zur Altersreflexion in seinen Liedern – es ist alles dabei. Die Auswahl der Lieder bezieht sich auf diese Schritte in seinem Leben. Von „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ über „Ich will mit dir einen Drachen baun“ bis hin zu „Mit 66 Jahren“ ziehen sich die Songs durch die Biografie.

Schon 350-mal gaben die Künstler das Konzert in den vergangenen Jahren. Und in diesem Jahr sind 120 Konzerte geplant. Euskirchen war der Auftakt, und ohne es zu wissen, war das Publikum durch sein Engagement eine große Ermutigung, wie Benesch zum Schluss den Zuschauern bekennt.

Ehepaar aus Alfter holt mit der Kopie ein Geburtstagsgeschenk nach

In der Pause erzählt Konzertbesucher Florian Ramolla, warum ihm der Abend so gut gefällt: „Das sind Lieder, die kann jeder mitsingen. Und die Stimme von Parker ist ziemlich nah am Original.“ Auch sein Ehemann Christian ist angetan: „Die Musik spielt sich direkt ins Leben der Menschen hinein.“ Das bestätigt auch seine Mutter mit einem kurzen Satz: „Die Texte sind lebensnah.“

Doris und Axel Neumeyer aus Alfter haben einen besonderen Grund für den Besuch des Konzertes. Er berichtet: „Als ich 60 wurde, bekam ich eine Karte für ein Udo-Jürgens-Konzert als Geschenk. Das konnte ich aber nicht mehr besuchen, weil Udo Jürgens starb.“ Und seine Frau fällt lächelnd ein: „Jetzt zum 70. haben wir ihm die Karte für dieses Konzert geschenkt.“ Und beide finden, dass es sich gelohnt hat und der Abend ein guter Ersatz für das ausgefallene Konzert ist.

Noch auf dem Weg zum Parkplatz hört man die Leute sagen: „Das war ein toller Abend.“ Offensichtlich hat die Musik von Udo Jürgens nichts von ihrer Strahlkraft verloren.