Das Tischtuch zwischen Wehrleitung und Weilerswister Verwaltung scheint zerschnitten. Genau deshalb darf es kein „Weiter so“ geben.
Kommentar zur Feuerwehr Weilerswist„Es geht um mehr als das Ego“
Das Tischtuch zwischen Verwaltung und Wehrleitung scheint endgültig zerschnitten. Ein „Weiter so“ darf und kann es in Weilerswist nicht geben. Die Mängelliste bei der Feuerwehr ist lang, viel zu lang.Von nicht geprüften und gewarteten Geräten sowie defekten Schläuchen ist die Rede.
Dass Wehrleiter Jürgen Schmitz nun in einem Brief an den Kreisbrandmeister die Einsatzfähigkeit der Weilerswister Feuerwehr infrage gestellt hat und sie als nur eingeschränkt einsatzbereit bezeichnet, ist als Hilferuf zu interpretieren und nicht als Offenbarungseid.
Weilerswists Wehrleiter Jürgen Schmitz möchte seine Kameraden schützen
Er möchte vor allem die Feuerwehrleute schützen, die seit Monaten mit nicht gewarteten Geräten in den Einsatz fahren. Man stelle sich vor, bei einem Einsatz passiert einem Feuerwehrmann, einer Feuerwehrfrau etwas. Oder eine Menschenrettung misslingt.
Es mögen Gedankenspiele sein. Doch viele Einsätze, allen voran die während der Flutkatastrophe, haben gezeigt, dass bei denen, die Menschen retten können, nicht gespart werden darf.
Geld sollte besser in die Weilerswister Feuerwehr investiert werden
Nun will die Weilerswister Gemeindeverwaltung Geld für externe Expertise ausgeben, obwohl es bereits einen Brandschutzbedarfsplan gibt. Aktuell ist der 167 Seiten stark, jährlich wird er überarbeitet. Das Geld könnte man sich also sparen. Oder besser: Es direkt für die Feuerwehr investieren.
Klar, ein neutraler Blick von außen kann hilfreich sein. Doch dann sollte die Verwaltung sich nicht nur für den Brandschutzbedarfsplan Rat holen, sondern beispielsweise mal Verantwortliche der Feuerwehr-Unfallkasse in die Gemeinde einladen und durch die Feuerwehrgerätehäuser führen.
Für die Feuerwehrleute in Weilerswist bleibt zu hoffen, dass sich Wehrleitung und Verwaltung zusammenraufen und über ihre jeweiligen Schatten springen können. Konstruktive Gespräche kann man auch an einem Tisch ohne Tischdecke führen. Es geht schließlich um mehr als ums Ego – es geht um Menschenleben.