Die Kommune hat auf rund 50.000 Euro Fördermittel für Sportstätten in Weilerswist verzichtet.
Kommentar zur Sportstätten-FörderungDer Weilerswister Pappkamerad fällt um
Wenn sich jemand gegen Vorwürfe wehrt, die niemand erhoben hat, dann nennt man es: argumentativ einen Pappkameraden aufstellen. Wenn die Weilerswister Verwaltung gefragt wird, warum die Gemeinde auf ein Förderangebot des Landes in Höhe von etwa 50.000 Euro zur Schaffung oder Modernisierung gemeindlicher Sportstätten verzichtet, berichten sowohl Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst als auch Wirtschaftsförderer Henning Hand erstmal ausschweifend davon, dass die Weilerswister Vereine knapp 300.000 Euro Fördermittel erhalten haben. Das stimmt! Das hat aber auch niemand bestritten.
Der Pappkamerad fällt um, wenn die Frage im Raum steht, warum im Gegensatz zu neun anderen Kommunen im Kreis die Weilerswister Verwaltung in einem zweiten Förderaufruf kein förderfähiges Projekt vorgelegt hat. Da antwortet die Verwaltungschefin im Rat, dass keine Projektanfragen vorgelegen hätten – ähnlich wie Wirtschaftsförderer Henning Hand, der vor einigen Tagen lapidar erklärt hatte, in Weilerswist habe kein fertiges Projekt „in der Schublade“ gelegen, das für den zweiten Aufruf passend gewesen wäre.
Fragen hat die Bürgermeisterin zu beantworten
Letztendlich verwies die Bürgermeisterin die fragenden Ratsmitglieder an den Kreissportbund. Dennoch bleiben Fragen: Sollte es wirklich in ganz Weilerswist keine Ideen geben, wie 50.000 Euro Fördermittel für eine Sportstätte ausgeben werden könnten? Ein einziger Anruf dieser Redaktion beim LC Weilerswist hatte bereits eine Idee – die Erweiterung der Flutlichtanlage – ergeben. Die Verwaltung hatte viereinhalb Monate Zeit. Oder ist ein Eigenanteil von etwa 10 bis 25 Prozent angesichts der Haushaltslage einfach nicht mehr drin? Andere Kommunen, die es auch nicht dicke haben, sind dazu sehr wohl in der Lage.
Das sind aber alles Fragen, die nicht der Kreissportbund zu beantworten hat. Schon gar nicht die Frage, ob die Gemeindeverwaltung Weilerswist das Förderangebot versemmelt hat – und wenn ja, warum. Diese Fragen, sollten sie im Rat gestellt werden, muss die Bürgermeisterin schon selbst beantworten.