Schwimmbad in WeilerswistInvestor plant Millionenprojekt
Weilerswist – Das Projekt stieß bei allen Beteiligten auf offene Ohren: Investor Philippe Krükel plant in Kooperation mit der Kölner Schwimmschule Sharky und der Euskirchener Schwimmschule Wellenbrecher ein Schwimmbad in Weilerswist. Der Bedarf an Wasserzeiten sei enorm, berichtete Simone Schridde. Auf der Warteliste der Wellenbrecher-Chefin stehen ihr zufolge mehr als 2000 Kinder, die gerne Schwimmen lernen würden.
Zwischen Kita, Bauhof und DHL
Entstehen könnte das Schwimmbad im Bereich der Kita Bertha-Benz-Straße, genauer gesagt dort, wo der neue Bauhof der Gemeinde gebaut werden soll und wo laut dem Fachbereichsleiter Planen und Bauen, Martin Reichwaldt, DHL ein Logistikzentrum errichten will. Laut Reichwaldt ist das Areal mit 15 000 Quadratmetern so groß, dass nach einem möglichen Bau des Schwimmbads auch noch Erweiterungsflächen für den Bauhof zur Verfügung stünden. Der Investor plant mit einer Grundstücksfläche von mindestens 2500 Quadratmetern.
Weil das Schwimmbad nicht nur Schwimmbad sein soll, sondern auch Treffpunkt für Familien, plant das Trio aus Investor und Schwimmschulen auch ein Café. Das soll so ins Gebäude integriert werden, dass aus dem Café heraus die Eltern ihrem Nachwuchs beim Unterricht zuschauen können.
Kölner und Euskirchener Schwimmschule
Neben Simone Schridde und Investor Krükeln ist Martin Becker die dritte treibende Kraft in dem Projekt. Der 37-Jährige ist der Chef von Sharky. Laut Becker lernen allein in Deutschland bei Sharky mehr als 20 000 Kinder Schwimmen. In Bensberg und Lövenich betreibt er ähnliche Projekte wie nun das anvisierte in Weilerswist.
Das geplante Schwimmbecken biete alles, was man für Kurse benötigte, so Becker. Das sei auch das Erfolgsgeheimnis des Projekts. „Es funktioniert, weil wir ausschließlich auf ein Kurskonzept setzen“, so der ehemalige Wasserball-Nationalspieler. Das Becken, 20 Meter lang, zehn Meter breit, hat eine Wassertemperatur von etwa 31 Grad. Die durchschnittliche Wassertiefe ist 1,40 Meter, der Boden in der Tiefe nicht variabel – allein aus Kostengründen.
Gemeinde soll mit ins Wasser genommen werden
Geht es nach den möglichen Betreibern, schwimmen auch bald Weilerswister Schul- und Kitakinder in dem neuen Bad. „Wir brauchen die Gemeinde nicht, um die Wasserzeiten zu füllen, nehmen sie aber sehr gerne mit“, so Becker. Eine Unterrichtsstunde kostet den Betreiber netto 140 Euro, führte Becker im Gemeinderat aus. Die Verwaltung versprach den Ratsmitgliedern, die durchweg begeistert von dem Vorhaben waren, zu prüfen, ob das Angebot für die Weilerswister Schulen und Kitas infrage komme.
Das Lehrschwimmbecken der Gemeinde ist sanierungsbedürftig. Es könnte also durchaus eine finanzielle Alternative sein, sich dem Projekt anzuschließen. Die Prüfung soll nach Angaben der Verwaltung im Idealfall bis zur nächsten Ratssitzung Mitte Januar abgeschlossen sein.
Möglichst Klimaneutral
In Lövenich wird das Schwimmbad auch über ein Blockheizkraftwerk betrieben. Zudem ist eine Photovoltaikanlage verbaut, die es ermöglicht „weitestgehend stromneutral“ (Becker) zu agieren. „Ein Schwimmbad klimaneutral zu gestalten, ist wohl unmöglich, aber wir geben unser Bestes“, so Becker.
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Sollte die Gemeinde grünes Licht geben, sei das Projekt in eineinhalb Jahren umzusetzen, so Investor Krükel, der der Gemeinde regelmäßige Gewerbesteuereinnahmen versprach.