Neubau geplantGemeinde kauft 4,1 Hektar Land für die Feuerwehr in Weilerswist

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Ein rotes Feuerwehrfahrzeug steht vor dem Gerätehaus in Weilerswist.

Die vorgesehene Fläche zwischen K11 und L162n hält Bürgermeisterin Anne Horst nach wie vor für den besten Standort für die neue Feuerwache in Weilerswist.

Unbebautes Ackerland zwischen K11, L163n und Tennisplatz kauft die Gemeinde Weilerswist, um eine Feuer- und Rettungswache zu bauen.

„Ja, wir werden das Grundstück für die Feuerwache kaufen“, teilt die Weilerswister Bürgermeisterin Anna Katharina Horst (parteilos) mit. Dies sei in der nicht-öffentlichen Sitzung am Donnerstag beschlossen worden.

Bei dem Grundstück handelt es sich um unbebautes Ackerland, das sich zwischen K11, L163n und Tennisplatz befindet. „Ein Riesengrundstück“, sagt Horst. Die Fläche betrage insgesamt 41626 Quadratmeter. „Wir kaufen das Grundstück im Gesamten, weil es auch nur im Gesamten angeboten wird“, so die Bürgermeisterin. Über den Preis möchte Horst keine Angaben machen. Nur so viel: „Wir bezahlen nicht den Ackerlandpreis.“

Die gesamte Fläche in Weilerswist soll nicht versiegelt werden

Die Feuerwehr und Rettungswache werde das Grundstück sicher nicht vollständig ausfüllen, erklärt Horst. Eine Versiegelung der ganzen Fläche sei auch nicht zielführend. „Platzoptimiert“ solle die Feuerwache errichtet werden. Zudem gebe es aktuell Überlegungen dahingehend, ob auch der Kreis Euskirchen auf dieser neu angekauften Fläche eine Rettungswache errichten könne. Horst: „Wir errichten dort aber keinen Freizeitpark für Menschen, die in der Feuerwehr sind“, sagt sie. Eine „neue Heimat“ für Feuerwehrleute solle der Neubau nicht werden. Das sei auch gar nicht bezahlbar.

Die nun vorgesehene Fläche hält Horst für die bestmögliche für die Feuerwehr. Auch, wenn die Ergebnisse des neuen, angepassten Brandschutzbedarfsplans laut dem Beigeordneten Marcus Derichs erst in drei bis vier Monaten vorliegen werden.

Dieser neue Plan werde aber keinen Strich durch die Rechnung machen, ist Horst sicher. Allzu viel habe sich seit der Erstellung des Planes nicht geändert.

Der Standort wurde auch mit Blick auf Hochwassergefahren ausgewählt

Damals, als das Grundstück in den aktuell gültigen Brandschutzbedarfsplan als Standort eingestellt worden sei, sei genauestens überprüft worden, ob es sich eignet. Berücksichtigt worden sei beispielsweise, wo die Feuerwehrleute wohnen und wie lange somit die Alarmierungszeiten seien. Man müsse zudem in der Gemeinde erstmal ein Grundstück finden, das verkehrstechnisch ebenso günstig gelegen sei und somit auch dieselbe Eignung aufweise. „Und davon gehe ich nicht aus. Ich denke, dass dieser Standort nach wie vor der beste für eine Feuerwache ist.“

Das sagt die Bürgermeisterin auch im Hinblick auf Hochwasser. Denn der Bereich befinde sich nicht im Hochwassergebiet. Im Juli 2021 sei das Gebiet verschont worden – jedenfalls der vordere Bereich. Im hinteren Bereich, Richtung Tennisplatz, könne es sein, dass das Niveau noch etwas angehoben werden müsse, um Sicherheit zu gewährleisten.


Irritation über FDP-Antrag

Vor der Entscheidung, das Grundstück zu kaufen, hatte die FDP-Fraktion beantragt, eine neue Feuerwache für die Löschgruppe Weilerswist auf dem Grundstück an der K11 und der L163n zu errichten. Die Begründung: Die Planung und der Neubau der Wache für die Löschgruppe Lommersum sei aktuell zum primären Ziel erklärt worden. Der seit mehr als zehn Jahren geplante Neubau einer gemeinsamen Wache für die Löschgruppen Weilerswist und Vernich genieße derzeit nicht mehr die notwendige Aufmerksamkeit. Deswegen solle nun zeitnah und parallel zu dem geplanten Bau in Lommersum ein neues Gerätehaus Weilerswist geplant und gebaut werden – unabhängig von der Fertigstellung und des Ergebnisses des Brandschutzbedarfsplans.

Die Feuerwache Vernich, die mit Weilerswist zusammengelegt werden sollte, kam in diesem Antrag allerdings gar nicht vor. Dies irritierte auch die Ratsmitglieder. Erwin Jakobs (CDU) sagte etwa, dass er davon ausgegangen sei, dass die Zusammenlegung der Löscheinheiten Weilerswist und Vernich längst beschlossene Sache sei.

Auch Myriam Kemp (Grüne) war von einem Konsens diesbezüglich ausgegangen. Sie vermutete, dass diesem Antrage die Wünsche einzelner Feuerwehrleute aus Vernich zugrunde lägen, die gerne in Vernich bleiben würden, statt an die K11 umzuziehen. Dazu sagte sie: „Wir müssen hier nicht zwingend auf die Befindlichkeiten Einzelner eingehen.“ In einer geheimen Abstimmung stimmten vier Personen (so viele FDP-Mitglieder waren anwesend) dafür und 24 dagegen.


Weiterer FDP-Antrag abgelehnt

In einem weiteren Antrag forderte die FDP die Anschaffung von 12.000 zusätzlichen neuen Sandsäcken sowie Containern zur Aufbewahrung. Die Begründung: Bei der Flutkatastrophe seien Tausende Sandsäcke zur Sicherung von Gebäuden eingesetzt worden. Durch Verunreinigung des Wassers in den Überschwemmungsgebieten konnten diese durch Kontaminierung nicht weiterverwendet werden.

Beigeordneter Marcus Derichs gab in der Ratssitzung aber zu bedenken, dass diese angeschafften Säcke innerhalb von drei bis fünf Jahren wegzuwerfen seien, da sie in diesem Zeitraum „vergammeln“ würden. Für den Antrag stimmten UWV und FDP, dagegen alle weiteren Fraktionen. Somit wurde auch dieser FDP-Antrag abgelehnt.  

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