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Kraftwerke für Balkon oder GartenVerein fördert Mini-PV-Anlagen im Kreis Euskirchen

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Horst Nikolay (l.) und Klaus Pütz vom Verein Windenergie Nordeifel

Kreis Euskirchen – Sie passen auf einen Balkon oder ein Garagendach oder auch in einen kleinen Garten: Mini-PV-Anlagen, die aus zwei oder drei Solarmodulen und einem Anschlusskabel bestehen und mit denen man problemlos und ohne großen Aufwand Strom für den Eigenbedarf produzieren kann. Ein integrierter Wechselrichter wandelt den Gleichstrom der PV-Anlage in Wechselstrom um.

Der Verein Windenergie Nordeifel (WNV) stellt jetzt zunächst einmal 4000 Euro bereit, um damit den Kauf von bis zu 40 solcher „Balkonkraftwerke“ zu fördern. „Diese Anlagen können im Jahr bis zu 600 Kilowattstunden als Standby-Leistung für den Eigenbedarf produzieren. Damit kann man aktuell 150 bis 200 Euro an Stromkosten pro Jahr sparen“, betonen Klaus Pütz und Horst Nikolay vom WNV.

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Der Wechselrichter, der den Gleichstrom der Anlage in Wechselstrom umwandelt, ist auf der Rückseite angebracht.

„Wir wollen mit der Aktion auch ein Zeichen setzen, dass jeder etwas zur Energiewende beitragen kann“, sagt Pütz. Mit den Anlagen könne man etwas gegen den Klimawandel und steigende Energiekosten tun und die Abhängigkeit von Unrechtsregimen wie aktuell Russland reduzieren. „Momentan ist es wegen der Lieferengpässe in vielen Bereichen gar nicht so leicht, an solche Anlagen heranzukommen. 80 Prozent der Einzelteile für die Module kommen aus China“, berichtet Nikolay.

Aus diesen Gründen sei auch der Preis für eine solche Anlage drastisch gestiegen und liege aktuell zwischen 800 und 1000 Euro. „Vor einem Jahr waren sie noch für gut 500 Euro zu haben“, sagt Pütz. Der Verein unterstützt Mieter beim Kauf mit bis zu 150 und Hausbesitzer mit bis zu 100 Euro.

Sammelbestellung geplant

Um den Preis etwas zu drücken, wird der WNV eine Sammelbestellung machen. „Wir werden fünf Anlagen ordern, und wer will, kann sich anschließen“, so Pütz. Neben der Förderung würden Käufer auch sonst mit Rat und Tat unterstützt. Die Anlagen könnten an jede Steckdose angeschlossen werden.

„Es gibt Kommunen wie Tübingen, die auch den Kauf solcher Anlagen fördern und Sammelbestellungen durchführen“, erzählt Nikolay. Die Anlagen seien ideal für Garagendächer, Balkone oder Gärten.

„Die Anschaffung rechnet sich auch“, unterstreicht Pütz. Nach etwa vier Jahren amortisiere sich so eine Anlage. „Ein Vier-Personen-Haushalt beispielsweise verbraucht im Jahr rund 4000 Kilowattstunden. Davon können mit den Balkonkraftwerken bis zu 15 Prozent selbst erzeugt werden“, ergänzt Nikolay. Außerdem könnten damit pro Jahr etwa 400 Kilogramm Kohlendioxid eingespart werden.

Auch für Mieter interessant

Die Anlagen seien klein und mobil und deshalb auch für Mieter interessant. „Der Vermieter und die Netzbetreiber müssen nur informiert werden, denn Mieter haben ein Recht darauf, sie aufzustellen“, betont Nikolay. Es gebe Beiträge im Internet, in denen vor solchen Anlagen gewarnt werde, weil sie angeblich gefährlich seien: „Aber das stimmt nicht. Sie sind schon 10000-fach in Deutschland in Betrieb.“

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„Das ist der ideale Einstieg in die erneuerbaren Energien“, betont Pütz. „Wir wollen die Menschen mit der Aktion auch auf den Geschmack bringen. Wenn man sieht, dass so etwas beim Nachbarn funktioniert, will man auch so eine Anlage haben“, hofft Nikolay.

600 Watt Leistung

Der Standort für die Anlage sollte nach Süden ausgerichtet sein und nicht im Schatten liegen. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass das Gebäude im Kreis Euskirchen liegt und dort noch keine Fotovoltaikanlage installiert ist. Die Leistung der Gesamtanlage muss 600 Watt haben. Gefördert werden ausschließlich Materialkosten. Als Bonus schenkt der Verein den Käufern ein Messgerät, mit dem man per W-Lan verfolgen kann, wie viel Strom das Balkonkraftwerk gerade produziert. Interessenten können sich per E-Mail an „wnv@wnv-info.de“ sowie über das Kontaktformular auf der Internetseite des Vereins „wnv.nen-info.de" melden.