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Windpark RavelsbergUnbehagen beim dritten Windrad

Lesezeit 3 Minuten

Die Ortsvorsteher Hans Reiff (rechts) und Robert Ohlerth sind mit dem Windpark Ravelsberg alles andere als glücklich. Drei alte Rotoren liegen noch ungenutzt in der Landschaft herum und ein drittes, großes Windrad soll demnächst aufgestellt werden.

Kallmuth/Dotteln – Wenn man auf dem Ravelsberg in der Gemarkung zwischen Kallmuth, Dottel und Keldenich steht, kann man sie gut hören, die sieben Windräder, die sich dort bei beständigem Südwestwind unablässig drehen. Man vernimmt deutlich ein Geräusch zwischen Summen und Sirren. „Je nachdem, wie der Wind steht, können wir das bei uns im Dorf auch hören“, berichtete Robert Ohlerth, der Ortsvorsteher von Kallmuth.

Nun sind die Windräder seit Anfang des Jahrhunderts Fakt und die meisten Bewohner der umliegenden Dörfer haben sich mittlerweile an die hochaufragenden Stromproduzenten gewöhnt. Doch wenn wieder einmal Veränderungen im Windpark Ravelsberg anstehen, dann sind die Bürger gleichwohl auf der Hut.

Neues Windrad hat grünes Licht bekommen

In Kürze soll ein neues Windrad gebaut werden, dessen Standort näher an der Ortschaft Dottel liegt. Was den Dorfbewohnern natürlich nicht gefällt, weil sie höhere Geräuschemissionen befürchten, wie Hans Reiff, der Ortsvorsteher von Dottel, im Gespräch mit dieser Zeitung artikulierte.

Ursprünglich umfasste der Windpark einmal 14 Windräder, die jedoch teilweise ausgetauscht und durch größere ersetzt wurden. „Das Geklapper der alten Mühlen ist jetzt nicht mehr da“, brachte Joachim Giesler die Sache auf den Punkt. Er ist der Geschäftsführer des Windkraftbetreibers IWI. Giesler ist sicher, dass der Kreis Euskirchen in Kürze auch die Aufstellung des dritten Windrads der neuen Generation genehmigen wird. „Ich habe das Gutachten zu den Emissionen der beiden neuen Windräder gerade bekommen und werde es umgehend an den Kreis und die betroffenen Ortschaften weiterleiten“, sagte Giesler auf Anfrage. Der Gutachter habe dem Vorhaben in allen Punkten grünes Licht gegeben.

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Standort sorgt für Diskussionen

Beim Ortstermin auf dem Ravelsberg hatten die Ortsvorsteher Ohlerth und Reiff unter anderem befürchtet, dass das dritte, eigentlich zurückgestellte Windrad vom Kreis schon genehmigt wird, bevor das Emissionsgutachten für die beiden bereits im Betrieb befindlichen Großturbinen überhaupt vorliegt.

Die erfahrenen Kommunalpolitiker wissen natürlich auch, dass sie kaum eine Handhabe haben, um das dritte Windrad zu verhindern. „Aber man könnte vielleicht noch mal über den Standort nachdenken. Ich meine, es ist zu nahe an Dottel“, erklärte Hans Reiff.

Besagter Standort, so Betreiber Joachim Giesler, lasse sich jedoch nicht so einfach hin und her schieben: „Der Genehmigungsantrag ist ja exakt auf einen bestimmten Standort ausgerichtet.“ Er könne die Sorgen und Nöte der Bürger in den Ortschaften nachvollziehen, versicherte jedoch, dass die Geräuschbelastung für die Bevölkerung durch die drei größeren Anlagen wesentlich geringer sei als zu den Zeiten, als sich noch 14 Mühlen im Eifelwind drehten.

Greifvogel könnte Windrad in die Quere kommen

Ein Thema dürfte im Genehmigungsverfahren auch der Rotmilan sein, der nachweislich noch im vergangenen Jahr in der Nähe des Windparks gebrütet hat. Der Greifvogel sei allerdings schon eine Weile nicht mehr gesichtet worden, wie die beiden Ortsvorsteher erfahren haben wollen. „Ich glaube nicht, dass der Rotmilan einen Einfluss auf das Genehmigungsverfahren haben wird“, meinte Betreiber Joachim Giesler dazu.

Und um die drei riesigen Rotoren, die nach der Demontage immer noch am Ravelsberg im Feld herumliegen, wie die Ortsvorsteher kritisierten, will sich Giesler umgehend kümmern.