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Mit BildergalerieSo verrückt feiern 11.000 Hardstyler das Madness-Festival in Zülpich

Lesezeit 4 Minuten
Eine Menschenmenge steht vor der Hauptbühne des „Into the Madness“-Festivals am Zülpicher Seepark.

Eine riesige Hardstyle-Party feierten 11.000 Fans mit 44 DJs beim „Into the Madness“-Festival am Zülpicher Wassersportsee.

Laut und friedlich haben 11.000 Fans am Zülpicher See gefeiert. Nächstes Jahr soll's das „Into the Madness“-Festival an zwei Tagen geben.

Wummernde Bässe, Stroboskop-Licht und gut gelaunte Hardstyle-Fans sorgten am Samstag ein zweites Mal für ausgelassene Stimmung beim „Into the Madness“-Festival im Zülpicher Seepark. Zwei Wochen lang waren die Veranstalter mit Hunderten von Helfern damit beschäftigt, den Park auf den Besucheransturm vorzubereiten. „In der ersten Woche haben wir die Gerüste und das Zelt hochgezogen, in der zweiten Woche dann alle Stände, Toiletten und Technik“, berichtete Organisator Benjamin Reichert.

Und dieser Aufwand sollte sich auszahlen. Nachdem bereits im Vorjahr bei der Premiere des Festivals mehr als 7000 Besucher nach Zülpich gekommen waren, strömten am Samstag rund 11000 Musikfans zum Wassersportsee. „Einiges muss offensichtlich im letzten Jahr gut gelaufen sein, dass sich die gute Stimmung hier so schnell rumgesprochen hat“, so Reichert: „Mit einem gut ausgearbeiteten Sicherheitskonzept und einer dritten Bühne haben wir vorgesorgt, dass es trotzdem nirgendwo zu Staus kommt.“

Ausgeklügelte Konzepte vermeiden Gedränge und Warteschlangen

Breite Wege, die die einzelnen Bühnen miteinander verbanden und weitläufige Flächen, auf denen sich die Besucher bewegen konnten, sorgten für eine zusätzliche Entzerrung auf dem Gelände. Wer sich für einige ruhige Minuten komplett aus dem Partygeschehen zurückziehen wollte, hatte dazu in der Chill-out-Area Gelegenheit, es sich in einer der Hängematten gemütlich zu machen. Für zusätzliche Sicherheit sorge auch der Einsatz moderner Technik, wie Benjamin Reichert betonte. Über Kameras ermittele eine künstliche Intelligenz zu jedem Zeitpunkt, wie viele Menschen sich etwa gerade im Zelt befänden.

Wenn man so richtig abgehen will, geht einfach nichts über Hardstyle.
Dennis „Wacko“ Kuhn

„Ich mag Techno und eigentlich fast jede Elektromusik. Wenn man so richtig abgehen will, geht einfach nichts über Hardstyle“, betonte Festivalbesucher Dennis „Wacko“ Kuhn. Und fügte lachend hinzu: „Einfach den Kopf abschalten und abgehen. Daher kommt wohl auch der Spitzname.“ Mit einer ähnlichen Einstellung schien der Großteil der übrigen Musikfans aus vielen Teilen Europas nach Zülpich angereist zu sein.

Die Madness-Fans kamen aus ganz Europa nach Zülpich

Nicht nur unmittelbar vor der Bühne, sondern auf dem gesamten Gelände tanzten die Hardstyler. Mal in kleinen Gruppen, mal allein und völlig in die Musik vertieft. „Ich war einen halben Tag mit dem Zug hierher unterwegs und wohne seit Donnerstagabend bei einem Freund, der vor ein paar Jahren hier in die Nähe umgezogen ist“, berichtete Luca, der aus Amiens in Frankreich angereist war, um das Festival einmal selbst miterleben zu können: „Mein Freund hat mir letztes Jahr so viel Gutes von der Stimmung und den netten Leuten hier erzählt, deswegen bin ich heute hier.“

Wie im Vorjahr blieb es trotz der Menschenmenge und dem wilden Treiben rund um die Bühnen friedlich. Auch wenn der Gang einiger Besucher nach dem einen oder anderen alkoholischen Getränk vielleicht nicht mehr ganz so sicher wirkte, wurden versehentliche Rempler mit Humor genommen und führten manchmal zu neuen Freundschaften. „Ich kenne den gar nicht“, berichtete Linda lachend und deutete auf den neben ihr stehenden Felix: „Aber wir stehen auf die gleiche Musik, und jetzt quatschen wir schon eine halbe Stunde miteinander.“

Mit Camping: Nächstes Jahr dauert das Festival in Zülpich zwei Tage

Sich über die Musik auszutauschen, spielte für die meisten jedoch eine deutlich kleinere Rolle, als dazu zu tanzen. Zwölf Stunden lang, von der Eröffnung zur Mittagsstunde bis in die Nacht hinein, zeigten nicht nur die 44 Akteure auf der Bühne und die 11.000 Besucher davor vollen Einsatz. Auch dank der Pyrotechnik erreichte die Temperatur besonders im Zelt schnell schweißtreibende Höhen.

„Das ist mir im Moment aber völlig egal“, erklärte Dennis „Wacko“ Kuhn: „Ich merke das oft erst, wenn ich Pause mache, um mir was zu Trinken zu holen. Vorher habe ich nur die Musik im Kopf.“ Die Fans bejubelten etwa die Auftritte der international bekannten DJs wie Headhunterz, Sub Zero Project, Sickmode und all der anderen, die zwölf Stunden gute Laune verbreiteten.

Auch dieses Festival motiviert Veranstalter Reichert: „Ein solches Projekt ist eine große Investition, und es war von vornherein klar, dass wir nicht in den ersten beiden Jahren Gewinne damit erzielen. Natürlich ist deshalb der Plan, weiter zu wachsen.“

Schon das Festival 2024 solle daher auf zwei Tage ausgeweitet werden. Gespräche mit der Stadt Zülpich liefen bereits. „Wir wollen zusätzlich zum Festivalgelände einen Campingplatz anmieten, wo die Besucher über die Tage unterkommen. Die nächsten Schritte sind dann drei Tage Festival und 25.000 Gäste.“ Der Anstieg von 7000 auf 11.000 Besucher mache deutlich, dass das Projekt auf einem sehr guten Weg sei.


Zoll im Einsatz

Rund 300 Personen waren am reibungslosen Ablauf des Festivals vor und hinter den Kulissen beteiligt. Dieses Aufgebot an Hilfskräften führte am Samstag auch zu einem Einsatz des Zolls, der laut Veranstalter stichprobenhafte Überprüfungen des Sicherheitspersonals durchgeführt habe.

„Dies ist bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung aber völlig normal“, so Reichert. „Mit dem Festival, uns als Veranstaltungsteam und unseren Gästen hat dies nichts zu tun.“ (arn)